Die demontierten Brunnentröge haben bei manchem Gültlinger die Alarmglocken läuten lassen.Fotos: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Sanierung: Von sieben sind fünf übrig

An der Gültlinger Ortsdurchfahrt, im Bereich von "Im Höfle", liegt derzeit ein abgebauter Viehtrog. Das sorgt bei manchen Bürgern wohl für Verärgerung, wie ein mittlerweile wieder entferntes Schild zeigte.

Wildberg-Gültlingen. "Wir Bürger fordern von der Stadt, die Brunnentröge wieder komplett und original aufzustellen!", stand dort geschrieben, gefolgt von: "Wer sie beschädigt, muss dafür aufkommen – wir hatten mal 7 Brunnen im Ort!!!" Die Urheber zogen es vor, anonym zu bleiben.

Dafür weiß Wilhelm Mohr, ortskundiger Wegewart beim Gültlinger Schwarzwaldverein, welche sieben Brunnen es einmal in Gültlingen gab – die meisten davon gibt es übrigens nach wie vor. Lediglich jener im "Buß" ist nicht angeschlossen. Der dortige Trog ist bepflanzt und somit ein Schmuckstück im Ort, wenn auch keines, das Wasser führt.

Der nächste entlang der Ortsdurchfahrt ist jener Brunnen bei "Im Höfle". Im Zuge der Straßensanierung mit neuer Straßenführung und Bushaltebucht wurde die ehemalige Viehtränke vorübergehend abgebaut, erinnert sich Arthur Sadlers. Gänzlich verschwinden soll sie allerdings keinesfalls, sondern in die geplante Platzgestaltung in diesem Bereich eingebunden werden. Jedoch nicht in ihrer ganzen Größe, sondern in verkürzter Form. Die Pläne dazu seien der Öffentlichkeit in der Vergangenheit bereits mehrmals vorgestellt worden. Zuletzt sei im Mitteilungsblatt der Stadt vor drei Wochen darüber berichtet worden.

Bürger holen dort Wasser zum Blumengießen

Ein paar Bürger störten sich daran, dass der Brunnen nicht in voller Größe wiederaufgestellt wird, weiß Wilhelm Mohr. Manche Leute hätten dort Wasser zum Blumengießen geholt. Der Viehtrog habe nicht am Stück versetzt werden können, erklärt Sadlers. Man habe allerdings unter Hinzuziehung eines Steinmetzes versucht, zu verhindern, dass Schäden entstehen. Eine Abplatzung am Stoß des zweiteiligen Troges habe sich dennoch nicht vermeiden. Im Zuge der Neuaufstellung werde die "Bruchstelle", die sich an der Verbindungsstelle zwischen beiden Trögen befand, wiederhergerichtet.

Rehbrunnen soll aufgewertet werden

Ebenfalls noch da und in Betrieb ist der Brunnen nahe des Backhauses. Das "Schaiblesbrünnle" hingegen gebe es nicht mehr, so Mohr, aber das sei bestimmt schon seit weit mehr als 20 Jahren so. Der Brunnen war eben mit dem Boden und befand sich schräg gegenüber dem Abzweig Gechinger Straße, im Bereich der Anschlagtafel der Kirche.

Der Rehbrunnen hingegen, der an der Ecke Gechinger Straße steht, existiert noch und wird nun im Zuge der Ortssanierung mehr Platz erhalten sowie restauriert und damit aufgewertet werden. Als Kompromiss habe sich der Ortschaftsrat dafür darauf geeinigt, erzählt Arthur Sadlers, dass der Brunnen auf der gegenüberliegenden Straßenseite entfallen soll. Der Brunnen sei schon lange nicht mehr in Betrieb gewesen, so Sadlers, darüber hinaus derzeit abgedeckt, so dass er kaum noch als solcher wahrgenommen wird.

Einen rundum gemauerten Brunnen gebe es im "Kapellenberg", nahe der Kirche. Unten sehe man darin noch das Wasser, erzählt Wilhelm Mohr. Genutzt werde der Brunnen jedoch nicht mehr. Unterm Strich bedeute dies, dass fünf der einst sieben Brunnen im Stadtgebiet noch erhalten sind, zwei davon werden nun deutlich aufgewertet.