Die Wildberger Räte wollen das Geld der Stadt zusammenhalten. Symbol-Foto: dpa/Reinhardt Foto: Schwarzwälder Bote

Investitionsprogramm: Im Wildberger Etat für das Haushaltsjahr 2020 werden vorgesehene Projekte gekürzt oder verschoben

Die Stadt Wildberg macht Ernst mit dem Sparen. Fast eine Million Euro könnten bei vorgesehenen Investitionen eingespart werden. Der Gemeinderat akzeptierte das am Ende einstimmig.

Wildberg. Die Vorschläge von Bürgermeister Ulrich Bünger und Stadtkämmerer Andreas Bauer für Investitionen im Wildberger Haushalt des laufenden Jahres 2020 hatten die Fraktionen besprochen. Vor allem aus der CDU kamen umfangreiche Spar-Anregungen, zu denen die Rathausspitze jetzt gegenüber dem Gemeinderat Stellung nahm. "Wir wollen Zeichen setzen in Richtung eines ausgeglichenen Haushalts", sagte Bauer.

Das Investitionsprogramm für die nächsten Jahre soll in den Etat 2020 einfließen, den das Gremium am 26. März beschließen will. Er entspricht laut Bauer nach neuer Doppik-Rechnung auch in der vorgesehenen Verschuldung "roundabout dem Haushalt von 2019". Die zur Aussprache vorgeschlagenen Kürzungen, Einsparungen und Verschiebungen geplanter Investitionen hatten sich nach einer CDU-Liste zunächst auf 989 000 Euro belaufen.

Einige Vorhaben blieben allerdings auf dem aktuellen Wunschzettel der Fraktionen. So mahnte Rolf Dittus, Fraktionschef der Freien Wähler, man solle "keinen Investitionsstau provozieren" und empfahl etwa die Anschaffung eines Mannschaftstransportwagens für die Freiwillige Feuerwehr in Gültlingen, zumal laut Andreas Bauer die Landeszuschüsse schon bewilligt sind. Da hatte die CDU 57 000 Euro sparen wollen.

Auch bei einem dringend gewünschten Pausen-Verkaufskiosk für das Bildungszentrum hätte Gerhard Ostertag (CDU) gerne den Rotstift angesetzt und billigere Lösungen gesucht. Auch er ließ sich aber am Ende überzeugen, dass die Investition von rund 25 000 Euro nötig und sinnvoll sei. So fanden das neben den Freien Wählern auch SPD-Sprecher Dieter Dannenmann und Günther Landgraf für die Bündnisgrünen.

Bei den Planungskosten für die Renaturierung und Unterhaltung des Sulzer Agenbachs gab es ebenfalls Einigkeit. Vorbehaltlich der nötigen Grundstückskäufe von Anrainern, schränkte Bürgermeister Ulrich Bünger ein, sollen die Pläne, die Unterhaltung des Gewässers und der dazugehörige Hochwasserschutz für das laufende Haushaltsjahr ins Auge gefasst werden. Auch an den Aufwendungen für die Gültlinger Ortskernsanierung soll nicht gespart werden.

Mit der Befestigung des Wohnmobil-Stellplatzes, der sich mit dem Schäferlauf-Festplatz überschneidet, "schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe", sagte Rolf Dittus (FW). Dieter Dannenmann schloss sich dieser Forderung mit der SPD an. Eine 5000-Euro-Ladestation für E-Bikes dort, am Museum oder anderswo fand allseits Fürsprecher. Man wolle sich aber auch um Sponsoren bemühen, etwa das Hotel Krone, das ebenfalls direkt am Radweg liegt.

Die 130 000 Euro teure Klimatisierung des Rathauses wurde auf spätere Haushaltsjahre verschoben; ebenso die Anschaffung einer personalsparenden Kehr- und Unkrautvernichter-Maschine für den Bauhof für 150 000 Euro. Hierbei unterstützte Rolf Dittus die Anregung des Bürgermeisters, eine denkbare gemeinsame Nutzung mit Nachbargemeinden auszuloten.

Kleinere Posten wie ein Stundenplan-Programm am Bildungszentrum (7000 Euro), Aufzüge am Museum, Denkmalpflege an der Alten Lateinschule oder mehrere Herz-Defibrilatoren wurden einvernehmlich gestrichen, ein Kleinspielfeld an der Jahnstraße für rund 100 000 Euro oder 140 000 Euro teure Anbauten an der Schwimmhalle auf spätere Jahre verschoben.

Die am Ende einstimmig abgesegneten Einsparungen sollen nun in den Haushaltsentwurf von Stadtkämmerer Andreas Bauer einfließen.