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Schäferlauf lockt tausende Besucher nach Wildberg. Dominik Fröschle und Sophia Hagenlocher werden zum Königspaar gekrönt.

Dutzende Gruppen ziehen durch Wildbergs Straßen. Die Seiten flankieren hunderte, wenn nicht tausende Besucher. Gespannt warten sie, was der historische Festzug beim Schäferlauf 2018 zu bieten hat.

Wildberg. Als bunter, historische Festzug brachen am Sonntagmittag etwa 1500 Menschen aus rund 70 Gruppen gemeinsam von der Oberstadt zum Schäferlaufplatz auf. Der historische Festzug ist ein sehenswertes, farbenfrohes Event, das beim Schäferlauf einfach nicht wegzudenken ist. Einer der Höhepunkte im traditionellen Programm des Brauchtumsfestes.

Ein weiterer sind die Wettläufe auf dem Schäferlaufplatz, eingebettet in ein traditionelles Programm mit Tänzen und Musik. Das Rennen um den Titel der Königin gewann Sophia Hagenlocher aus Bad Wildbad, dicht gefolgt von Nadine Metzger-Kleinbeck aus Gültlingen sowie Franziska Fröschle aus Bad Wildbad.

Bei den jungen Männern war Dominik Fröschle aus Bad Wildbad der schnellste, ihm am dichtesten auf den Versen waren Aaron Mauch und Christian Stirm. Das Königspaar wurde feierlich gekrönt und zu seinen Ehren ein Tanz aufgeführt.

Herbert Schaible gewinnt das Leistungshüten zum dritten Mal in Folge

Auch die jüngeren Läufer waren schnell auf dem Festplatz unterwegs. Bei den Kids schaffte es Laura Übele von allen Mädchen am schnellsten ins Ziel. Nach ihr kamen Nele Berger und Jule Bauer ins Ziel. Bei den Jungs war Leon Heuber der schnellste, dicht gefolgt von Juri Schneider und Linus Schill.

Mit Wassereimern auf dem Kopf legten die Wasserträgerinnen vom Wildberger Bildungszentrum ihre Rennstrecke zurück. Am schnellsten gelang das Nele Pietsch. Als zweite kam Anna Minnich ins Ziel, als dritte Celina Braun.

Die Auszeichnung der besten Schäfer beim Leistungshüten, das am Samstagmorgen auf dem Sulzer Eck stattgefunden hatte, übernahm Alfons Gimber, Vorsitzender des Landesschafzuchtverbandes. Er gratulierte Herbert Schaible aus Aidlingen zu seinem dritten Sieg in Folge sowie dem Zweitplatzierten Jonas Henninger aus Münsingen. Platz drei belegte Michael Thonnet aus Singen, Platz vier Thomas Heinrich aus Ilsfeld.

Eine Premiere war nicht nur die Präsentation der neuen Schäferlauffahne am Sonntagmorgen vor dem Rathaus, wo der Tag bereits mit einem bunten Programm und leckerer Bewirtung begonnen hatte. Erstmals sangen auf dem Schäferlaufplatz alle Anwesenden das frisch wiederentdeckte Wildberger Lied, für das der stellvertretende Musikschulleiter Peter Falk eine Melodie komponiert hatte.

Der Klosterschäfer und des Teufels Puppenspieler

Beim Schäferlauf nicht mehr wegzudenken ist die Theateraufführung. Seit 1954 handelt es sich immer um Eugen Memmingers "Der Klosterschäfer und des Teufels Puppenspieler", auf die Bühne gebracht von einer Laienspielgruppe. War die Aufführung am Freitag mit etwa 180 Leuten noch etwas schwächer besucht, durften sich die Darsteller am Samstag über ein volles Haus freuen.

Vier der Darsteller verabschiedete Bürgermeister Ulrich Bünger nach der Aufführung: Rainer Schnurr spielte sechs Mal den Hauzichläder Peter, Frank Heer stand sieben Mal als Bärenwirt auf der Bühne, Werner Schempp stellte elf Mal den Peter Spieß dar, Anne Kramer gab elf Mal die Bärbel, fünf Mal die Bärenwirtin, sechs Mal die Priorin und sprang in diesem Jahr nochmals als Bärenwirtin ein.

Eingeläutet hatte die Stadtkapelle die Aufführung mit Kurt Gäbeles Konzertmarsch "Salemonia" und der Polka "Böhmische Liebe" von Mathias Rauch. Bürgermeister Bünger eröffnete mit wenigen Worten das Festwochenende. Das Theater sei "ein Stück gelebte Heimatgeschichte", meinte er.

Um das traditionelle Programm herum war einiges geboten, von den Partys im Festzelt über den Bauern- und Kunsthandwerkermarkt bis hin zu den Bauernhoftieren, die im Kloster gezeigt wurden. Auch der Vergnügungspark zog Interessierte an.