In der Kategorie "Alte Musik" tritt ein vierköpfiges Ensemble der Wildberger Musikschule an. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder Bote

"Talentbühne": Die Wildberger Teilnehmer am Wettbewerb "Jugend musiziert" stellen ihr Programm vor

Auf der "Talentbühne" der Wildberger Musikschule Teilnehmer des Wettbewerbs "Jugend musiziert" auf. Zum Bedauern der Schulleiterin Petra Roderburg-Eimann fielen krankheitsbedingt die Gesangs-Beiträge der diesjährigen Abiturienten aus.

Wildberg. "Jugend musiziert" ist das renommierteste Musikförderprojekt Deutschlands und wird seit 1964 auf den regionalen, Landes- und der Bundesebene in acht Altersklassen und mehreren Kategorien ausgetragen. Zum ersten Mal wird in diesem Jahr auch die Sparte Alte Musik bewertet, zu der sich gleich vier Wildberger Musikschüler (Altersklasse IV, Jahrgänge 2003 und 2004) anmeldeten und sich demnächst der Fachjury in Calw präsentieren werden.

Auf der schuleigenen Bühne fühlten sich Carina Schroeder und Dennis Schwindhammer (Blockflöten), Susanna Becker (Violoncello) und Lea Marquardt (Cembalo) sichtbar gut aufgehoben, blieben im Kontakt zueinander und gestalteten die barocken Sonaten von Francesco Turini und Antonio Vivaldi ohne Scheu, dafür mit Musizierfreude sowie dynamischer und agogischer Sorgfalt.

Henriette Falk (Violine, gleichfalls Altersklasse IV) gewann bereits erste Preise bei früheren Auflagen des Wettbewerbs, nun fährt sie Ende der Woche zusammen mit Christina Falk (Klavier) nach Pforzheim. Da ihr Programm Musikbeiträge aus verschiedenen Epochen voraussetzt, trat sie bei der "Generalprobe" im Ballettsaal mit einer Sicilienne aus der Feder der mit den Klassik-Größen Haydn und Mozart befreundeten, blinden Komponistin Maria Theresia von Paradies auf, dann setzte sie die ruhige Stimmung mit "Melancholy" aus der zeitgenössischen Violinsonate von Fazil Say fort und beendete ihre beachtliche Produktion mit der romantisch-virtuosen "Scène de ballet" op. 100 von Charles de Bériot. Henriette dürfte mit sattem Klang, fortgeschrittener Bogentechnik und Vielfalt der interpretatorischen Nuancen punkten.

In die Wettbewerbs-Schranken schickt die Wildberger Musikschule auch zwei junge Cellisten aus der Altersgruppe Ib (Jahrgänge 2009, 2010). Mit Olga Steinle am Klavier, ganz auf sein Spiel konzentriert, wechselte Benjamin Battermann geschickt die Taktarten in zwei Sätzen aus einer Sonatine des britischen Cellisten Joseph Reinagle und in einem Fragment aus "Suite Miniature" von Bohuslav Martinů zeichneten sich die erste Versuche der dynamischen Gestaltung ab.

Mit konkretem Klang und einem ordentlichen Schuss Hingabe ging Fabian Giebelhäuser zwei Sätze aus einem Cellokonzert von Antonio Vivaldi an, und es gelang ihm auch, die Heiterkeit des "Spaßvogel" von Alexander Gretschaninow zu vermitteln.

Viel Beifall ernteten alle Wettbewerb-Kandidaten aus den Klassen von Peter Falk (Klavier), Rahel Klein (Violoncello), Kaoru Minamiguchi (Violine) und Petra Roderburg-Eimann (Blockflöte) für ihre Leistungen. Dann wünschte die Schulleiterin ihren Schützlingen viel Erfolg für bevorstehende Herausforderungen.