Haie-Trainer Uwe Krupp (links) soll die Kölner in eine erfolgreiche Zukunft führen. Seine langfristige Vertragsverlängerung steht unmittelbar bevor. Foto: Eibner

Die Wild Wings peilen am Freitag (19.30 Uhr) daheim gegen zuletzt ergebnis-kriselnde Kölner ihren fünften Sieg in Folge an. Haie-Geschäftsführer Philipp Walter berichtet, wie die Rheinländer mit der Pandemie und ihrer gerade wieder großen, zuschauerleeren LANXESS-Arena umgehen und ihre Zukunft planen.

Für die Schwenninger Wild Wings geht es nach vier Siegen in Folge am Freitag (19.30 Uhr) im Heimspiel gegen den Tabellenachten aus Köln weiter. Die Haie unterlagen am Mittwoch trotz einer guten Leistung mit 3:4 in Bietigheim, kassierten ihre fünfte Niederlage in Serie. Coach Uwe Krupp nahm seine Mannschaft aber in Schutz: "Unsere Leistung war gut, nur das Ergebnis hat nicht gestimmt. Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann nur der Aspekt, dass wir unsere Chancen noch besser hätten nutzen müssen."

Christof Kreutzer erwartet schwere Heimpartie

Kölns Geschäfsführer Philipp Walter spricht zwar von einer aktuell "schwierigen Phase" der Mannschaft, "aber so etwas passiert in einer Saison immer einmal. Insgesamt stehen wir bislang ordentlich da. Wir können auf ein sehr charakterstarkes Team bauen und freuen uns jetzt auf das Spiel in Schwenningen, die eine sehr gute Mannschaft haben".

Wild-Wings-Trainer Christof Kreutzer spricht vom "nächsten schweren Spiel für sein Team. Die fünf Niederlagen der Kölner zuletzt sagen nichts über ihre wahre Stärke in dieser Saison aus. Wir dürfen uns gegen die Haie keine schwächeren Phasen leisten, so wie wir sie im zweiten Drittel gegen Düsseldorf hatten. Nach den ersten beiden Saisonniederlagen gegen Köln wollen wir nun natürlich den ersten Sieg gegen sie holen". Möglich ist, dass es bei den Schwenningern personelle Verschiebungen – im Vergleich zum Mittwoch – gibt. Angreifer Daniel Pfaffengut, der gegen die DEL zuschauen musste, könnte wieder ins Team rücken. Tyson Spink hat zum Beispiel Probleme mit der Schulter. Sehr wahrscheinlich ist nun das Comeback vom neuen US-Amerikaner Jordan George, der für weitere Tiefe im Kader der Wild Wings sorgt.

Krupp und Müller stehen vor Vertragsverlängerung

Bei den Haien, die am Donnerstag direkt von Bietigheim an den Neckarursprung reisten, fallen Colin Ugbekile, Lucas Dumont, Jonas Holos und Alex Roach aus.

Die Weichenstellung bei den Kölner Haien für die Zukunft läuft auch Hochtouren. Die langfristigen Vertragsverlängerungen von Trainer Uwe Krupp und Kapitän Moritz Müller stehen kurz bevor. "Uwe identifiziert sich voll mit unserem Weg und Plan", betont Philipp Walter. Eine gute Mischung zwischen Top-Spielern wie Pascal Zereressen und Talenten wie Luis Üffing spielt in diesem Konzept ebenso eine tragende Rolle.

"Geisterspiele" für den Geschäftsführer nicht nachvollziehbar

Aber die Kölner Haie sind natürlich mit einer der größten Halle in Europa auch sehr stark wirtschaftlich in diesen Corona-Zeiten ohne Zuschauer gebeutelt. "Uns trifft es mit den Mietkosten für die LANXESS-Arena logischerweise besonders hart. Die Fallhöhe in Köln ist aufgrund der normalerweise sehr hohen Zuschauerzahl sehr groß. Die Pandemie bedeutet auch für uns finanziell ein großer Drahtseilakt. 80 Prozent unseres Etats erwirtschaften wir am Spieltag. Aber wir können in Köln weiterhin auch auf starke Partner und unsere Fans in dieser schweren Zeit bauen", beschreibt es Philipp Walter.

Dass die Politik zum zweiten Mal die DEL-Klubs in "Geisterspiele" schickte, kann der frühere Mediendirektor des SC Freiburg nicht ganz nachvollziehen. "Alle DEL-Klubs haben ein sehr gutes Hygienekonzept. Die Arenen sind nachweislich in der Pandemie keine Corona-Hotspots. Aber dennoch wurde uns zu wenig Vertrauen von der Politik entgegengebacht. Das kann ich nicht ganz nachvollziehen."

"Wir sind alle enger zusammengerückt"

Wie es mit dieser DEL-Saison wohl angesichts der aktuell viel zu vielen coronabedingten Spielausfälle weitergeht? Philipp Walter möchte nicht zu sehr in die Glaskugel schauen, "weil Prognosen gerade wirklich sehr schwerfallen. Aber im Grunde genommen denke ich positiv, weil die Klubs in der DEL nicht nur enger zusammengerückt sind, sondern auch gezeigt haben, wie schnell und vor allem flexibel sie zusammenarbeiten und konstruktive Lösungen finden können. Die DEL ist kein schwerfälliger Tanker, sondern in dieser Hinsicht ein Schnellboot. Deshalb glaube ich, dass wir doch noch eine am Ende einigermaßen reguläre Saison sehen werden."

Aber zunächst hofft der gebürtige Freiburger, dass seine Mannschaft am Freitagabend gegen aktuell starke Wild Wings ihre Niederlagenserie beenden kann.