Peter Baumgärtner stammt aus St. Georgen, lebt als Musiker in Nordrhein-Westfalen und kam dieser Tage zu Musikaufnahmen ins MPS-Studio nach Villingen. Foto: Heinig

Die Kulturschaffenden gelten als Verlierer der Coronakrise. Nicht so sehr betroffen fühlt sich Peter Baumgärtner. Der gebürtige St. Georgener nahm jetzt im Villinger MPS-Studio seine handgemachte Musik auf, finanziell gestützt durch ein Stipendium des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW).

VS-Villingen/St. Georgen - Mit dem Pianisten Thomas Rückert und dem Bassisten Martin Gjakanovski – "zwei angesagte Musiker" – hatte sich der Schlagzeuger in den altehrwürdigen Räumen des einstigen SABA-Tonstudios für ein Wochenende eingemietet.

Damit ging nicht nur sein nostalgischer Wunsch in Erfüllung, mit analogen Aufnahmetechniken akustische Musik zu konservieren, sondern auch nach einem Wiedersehen mit seiner Heimat.

Mit dem JazzclubVillingen aufgewachsen

Peter Baumgärtner, 1958 in St. Georgen geboren, und ehemaliger Lehrling der Firma Dual, wuchs mit dem Jazzclub Villingen auf, war Teil von Edes Blues Gang sowie etlicher anderer Bands und nahm als 19-Jähriger im MPS-Studio seine erste Platte auf. "Der Sound hier ist einfach göttlich", sagt der Musiker, der den Schwarzwald 1983 verließ und im Düsseldorfer "Kommödchen" als Hausdrummer hängenblieb.

Der Kontakt in den Süden sei nie abgerissen, sagt Baumgärtner. Die Zuwendung zweier Stipendien seines Bundeslandes nutzt er derzeit, um neue Projekte umzusetzen.

Mit Rückert und Gjakanovski verbindet ihn nicht nur eine Freundschaft, sondern auch die Qualität ihrer Musik. "Alle können spielen, wir sprechen die gleiche Sprache", schwärmt er.

Den nächsten Gig nach der Pandemie hofft er, für Oktober in den Kalender eintragen zu können. Mit seiner Veranstaltungsagentur, die er seit 25 Jahren betreibt, wird es dann hoffentlich auch weitergehen. "Das Jubiläum haben wir schon zweimal verschoben", bedauert Peter Baumgärtner, ist aber froh und dankbar, dass NRW Menschen wie ihm so engagiert unter die Arme greift.