Hammerlose für die beiden Vereine aus dem Kreis Calw im WFV-Pokal: Die SF Gechingen empfangen in der ersten Runde den Titelverteidiger TSG Balingen, der drei Wochen später im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart spielt. Und der VfL Nagold könnte in der zweiten Runde auf den SSV Reutlingen treffen.
Die Losfee war den beiden Vereinen aus dem Kreis Calw, die in diesem Jahr am WFV-Pokal teilnehmen, außerordentlich wohl gesonnen: Die Fußballer von den SF Gechingen zogen als Bezirkspokalsieger mit der TSG Balingen den Titelverteidiger des Wettbewerbs. Der VfL Nagold dagegen erhielt für die erste Runde ein Freilos und wird in der zweiten Runde auf den Sieger der Begegnung zwischen dem SV Wittendorf und dem SSV Reutlingen treffen.
SF Gechingen Bei den SF Gechingen passt das Hammerlos nur allzu gut in diese Wochen, die sich mitunter wie ein Traum anzufühlen scheinen: Bezirkspokalsieg und Aufstieg in die Landesliga mit der ersten Mannschaft, Aufstieg in die Bezirksliga mit der zweiten Mannschaft – und jetzt auch noch die TSG Balingen im WFV-Pokal. „Der Fußballgott meint es gerade richtig gut mit uns“, sagt SFG-Trainer Manuel Vogt und schwärmt: „Die Vorfreude ist riesig. Wann kann man schon mal in einem Pflichtspiel gegen einen Regionalligisten spielen? Das ist ein Highlight für jeden Spieler.“
Räumlich verlegt wird die Partie gegen die TSG Balingen, die drei Wochen später im DFB-Pokal auf den VfB Stuttgart trifft und dafür an die Reutlinger Kreuzeiche ausweicht, zwar nicht. Aber jetzt ist schon klar, dass die Partie auf Freitag, 21. Juli, vorgezogen wird, da in Gechingen am eigentlichen Spieltermin (22. Juli) großes Turnier-Wochenende ist. Wahrscheinlich ist die Anstoßzeit 18 oder 18.30 Uhr. „Wir sind da in einem guten Austausch mit den Balingern“, sagt Vogt.
Ihren Terminplan in puncto Saisonvorbereitung werden die Sportfreunde für das Spiel gegen die TSG Balingen allerdings nicht umschmeißen, auch wenn die Ausgangslage höchst unterschiedlich ist. Denn: Die TSG Balingen befindet sich bereits im Training, die Gechinger jedoch werden erst eine Woche vor dem Spiel in die Vorbereitung einsteigen – und daran ändert auch das jetztige Los nichts. Vogt: „Natürlich werden die Balinger ganz anders im Saft sein. Aber hinter uns liegt eine lange Saison mit 41 Spielen, die erst vor eineinhalb Wochen zu Ende gegangen ist. Wir brauchen diese Pause, denn auch die nächste Saison wird wieder sehr lang.“
Gedanken ans Erreichen der zweiten Runde im WFV-Pokal macht sich der Sportfreunde-Coach nicht. „Realistisch gesehen haben wir keine Chance. Wir sind ganz klar der Underdog, da müssen wir nicht drumrumschwätzen“, gesteht Vogt, verdeutlicht aber auch: „Natürlich wollen wir gut aussehen und werden uns Balingen entgegenstellen. Wir wollen ein Gegner sein, den man auch Gegner nennen kann. Es wird sauschwer, aber wir wollen so lange wie möglich mithalten.“
VfL Nagold Beim VfL Nagold werden sofort Erinnerungen an die Saison 2019/20 wach. Damals traf er in der dritten Runde des WFV-Pokals auf den SSV Reutlingen – und gewann völlig überraschend mit 3:1. „Wir hatten sie nach Hause geschickt, samt ihrer Fans“, frotzelt VfL-Trainer Armin Redzepagic und sagt daher: „Wir freuen uns daher auf den SSV Reutlingen. Wir haben gute Erinnerungen an ihn.“
Ob es für den VfL Nagold in dieser Saison in der zweiten Runde des WFV-Pokals tatsächlich ein Wiedersehen mit dem SSV Reutlingen geben wird, liegt allein an dem ehemaligen Zweitligisten. Denn er muss zunächst in der ersten Runde am 22. Juli beim Landesliga-Aufsteiger SV Wittendorf gewinnen. Gelingt das, spielt er eine Woche später – vermutlich am 29. Juli – wieder beim VfL Nagold. „Wenn wir wieder gegen den SSV Reutlingen gewinnen, wäre das richtig gut fürs Selbstbewusstsein“, blickt Redzepagic bereits in die Zukunft, sagt aber auch: „In jedem Fall ist das Spiel gut für die Vereinskasse.“
Dass der VfL Nagold für die erste Runde ein Freilos erhalten hat, stimmt Redzepagic allerdings nicht unbedingt glücklich: „Einerseits ist das gut, aber jetzt müssen wir uns einen Testspielgegner für den 22. Juli suchen.“
Bezirk Böblingen/Calw Fünf weitere Vereine aus dem Fußballbezirk Böblingen/Calw nehmen in dieser Saison am WFV-Pokal teil. Genau wie der VfL Nagold erhielten der VfL Sindelfingen und der TSV Ehningen ein Freilos für die erste Runde. Von Anfang an ran müssen dagegen Landesliga-Aufsteiger TV Darmsheim (gegen den TV Echterdingen), der SV Rohrau (gegen die SG Empfingen) und die SV Böblingen (gegen Croatia Reutlingen).
In der zweiten Runde trifft der TSV Ehingen auf den Sieger der Begegnung zwischen dem SV Rohrau und der SG Empfingen, der VfL Sindelfingen darf sich mit dem VfL Pfullingen oder dem FC Holzhausen messen. Sollte sich die SV Böblingen durchsetzen, trifft sie auf den SC Tuttlingen oder den SV Zimmern, während der TV Darmsheim im Falle eines Sieges die TSG Balingen empfängt – oder doch die SF Gechingen?