Stellenweise ging Hagel über dem Zollernalbkreis nieder. Foto: Mattes

Der diesjährige September war der wärmste und sonnenscheinreichste seit Bestehen der Messstation in Heselwangen (1979). Regentage waren selten, dafür kam es zu zwei Unwettern mit Hagel.

Das Septemberwetter 2023 zieht in die Wetterstatistik mit Rekordwerten ein. In der Gesamtbilanz fiel der Monat viel zu warm, überaus sonnig, aber auch etwas zu trocken aus. An der Station in Heselwangen tobte sich zwar ein Hagelunwetter aus – unweit davon regnete es dagegen nur wenig.

Zum Vergleich: Im Mittel der zur Zeit gültigen, und 30 Jahre umfassenden, Vergleichsperiode (1991–2020) war der September an der Station 13,7 Grad warm, es regnete durchschnittlich 62,5 Liter pro Quadratmeter, und die Sonne schien durchschnittlich 174,7 Stunden. Der diesjährige September brachte es dagegen auf eine Durchschnittstemperatur von 17,5 Grad, also 3,8 Grad darüber, 51 Liter Niederschlag (82 Prozent) und auf 275,6 Stunden Sonnenschein (158 Prozent).

Bis zum 12. des Monats hatte es keinen Tropfen geregnet

Mit diesen Werten wurde der September zum wärmsten und zum sonnenscheinreichsten in der zur Zeit gültigen Vergleichsperiode und seit Bestehen der Station (seit 1979). Zudem kann der September 17 Sommertage und darin enthalten drei „Heiße Tage“ ausweisen, was bedeutet, dass mehr als die Hälfte der 30 Septembertage „Sommertage“ waren, an denen die Tageshöchsttemperatur mindestens auf 25 Grad anstieg und an drei Tagen auf mindestens 30 Grad.

Bis zum 12. des Monats hatte es keinen Tropfen geregnet. Aus der schwülwarmen Luft entwickelten sich aber an diesem Tag zwei kurz aufeinander folgende heftige Gewitter – welche mit Kern auch über die Station und weiter entlang des Albtraufs zogen.

An der Station Balingen-Bronnhaupten hat es nicht gehagelt

Im Zentrum eines solchen Gewitters kann sich auch Hagel bilden. An diesem 12. September war es so, dass sich Hagelkörner von mehr als drei Zentimeter Durchmesser ausbildeten und viele Autos zerbeulten und Glasdächer zerschlugen. Wo der Hagel fällt oder nur große Tropfen ankommen, hat eine scharfe Grenze. So war es auch bei diesem Hagelunwetter. Die Station in Balingen-Heselwangen traf es voll, und an Hagel und Starkregen fielen 24,4 Liter Wasser pro Quadratmeter,

An der fünf Kilometer Luftlinie entfernten Station Balingen-Bronnhaupten fiel kein Hagel, und an Niederschlag kamen auch nur 7,4 Liter pro Quadratmeter herunter. Hechingen meldete ebenfalls nur 2,3 Liter pro Quadratmeter an diesem Tag.

Das Unwetter am 12. September läutete kurzfristig eine etwas kühlere Witterung mit mehreren Regentagen ein. Die endete wiederum am 23. September, dem kalendarischen Herbstanfang. Doch der Sommer wollte noch kein Ende haben und startete nochmals durch. Die kräftigen Hochdruckgebiete tankten über Spanien erneut warme Luft und führten sie auch zu uns. Der sogenannte Altweibersommer hatte begonnen und bescherte drei weitere Sommertage.

Einen Frosttag gab es noch nicht

Hierbei handelt es sich um eine beständige frühherbstliche Hochdrucklage über Mitteleuropa, die besonders häufig Mitte September bis Anfang Oktober auftritt und mit sommerlichen Temperaturwerten am Tag und kühlen Nächten (starke Taubildung, oft Strahlungsnebel) einhergeht.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Septembers 2023 betrug plus 17,5 Grad. Vergangenes Jahr waren es plus 13,5 Grad. Einen Frosttag gab es noch nicht im diesjährigen September. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden heuer nur sechs gezählt, und in der Summe kamen 51 Liter pro Quadratmeter zusammen. Im Jahr 2022 regnete es im September 90,8 Liter.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.