Werner Ludwig im Jahr 2011 in seinem Garten in Villingen – nun ist er im Alter von 90 Jahren gestorben. (Archivfoto) Foto: Dorer

26 Jahre lang gehörte Werner Ludwig dem St. Georgener Gemeinderat an, war Bürgermeister-Stellvertreter, Träger der Bürgermedaille der Stadt und des Bundesverdienstkreuzes. Nun ist er im Alter von 90 Jahren gestorben.

St. Georgen - Mit ihm verliert St. Georgen "eine hochgeachtete und beliebte Person, die sich um unser Gemeinwesen verdient gemacht hat", wie es in einem Nachruf von Stadtverwaltung, Gemeinderat und Grundschule Peterzell auf den Altstadtrat und ehemaligen Rektor heißt: Rund ein halbes Jahrhundert wohnte Werner Ludwig in der Bergstadt, gut die Hälfte dieser Zeit gestaltete er die Geschicke der Stadt als Mitglied des Gemeinderats aktiv mit. Und auch wenn er zuletzt seit 2011 in Villingen lebte, so schlug sein Tod am 18. Juni auch in seiner alten Heimat Wellen.

Geboren wurde Werner Ludwig im Dezember 1931 in Villingen; im Jahr 1954 führte ihn sein Lebensweg nach St. Georgen, wo er vier Jahre lang als Lehrer in der Bergstadt arbeitete. Von 1958 bis 1969 verließ er St. Georgen zwischenzeitlich, um an einer Dorfschule in Hondingen bei Blumberg zu unterrichten. 1969 kehrte Ludwig zurück in die Bergstadt und gehörte bis 1984 dem Kollegium der Rupertsbergschule an. Weitere zehn Jahre leitete er die Grundschule Peterzell – bis er 1995 schließlich in Rente ging.

Lange Jahre für die CDU im Gemeinderat

Doch nicht nur als Pädagoge war Ludwig in St. Georgen tätig – auch außerhalb seines Berufs war er vielfältig, vor allem kommunalpolitisch, engagiert. Da er schon während seiner Zeit in Hondingen CDU-Vorsitzender war, wurde er auch in St. Georgen schnell in den Vorstand des hiesigen Stadtverbands, dem er ab 1966 angehörte, gewählt. Von 1979 bis 1989 saß er dem St. Georgener CDU-Stadtverband vor. Noch länger – von 1975 bis 2001 – gehörte er dem St. Georgener Gemeinderat an, davon viele Jahre als Fraktionsvorsitzender der CDU. Von 1980 bis zu seinem Ausscheiden aus dem Gremium engagierte sich Ludwig überdies als Bürgermeister-Stellvertreter.

Lobende Worte der Stadtverwaltung

"Mit Energie, Tatkraft und Weitsicht hat der Verstorbene sein Amt wahrgenommen", heißt es dazu in dem auch von Bürgermeister Michael Rieger unterzeichneten Nachruf auf Ludwig. "Seine Tätigkeit im Gremium war stets geprägt von einer sachlich konstruktiven und loyalen Zusammenarbeit mit seinen Ratskollegen und der Verwaltung."

Stadtbibliothek ist ein Herzensprojekt

Ganz besonders am Herzen lag Ludwig – wie auch seiner bereits 2015 verstorbenen Frau Anni – die St. Georgener Stadtbibliothek, die im Jahr 1972 eingerichtet wurde. 1986 zog sie vom Rathaus in die Robert-Gerwig-Schule um. Von anfangs 2000 wuchs sie auf heute rund 14 000 physische und weitere 11 000 elektronische Medieneinheiten. Wichtig waren dem Ehepaar Ludwig auch Veranstaltungen wie "Literatur im Rathaus".

Werner Ludwig hinterlässt drei Kinder – zwei Töchter und einen Sohn – sowie Enkel und Urenkel. Die Trauerfeier mit Beisetzung findet am Freitag, 1. Juli, ab 14.30 Uhr in der Friedhofskapelle auf dem Villinger Friedhof statt.