Rund 40 Unternehmerinnen und Unternehmer schütteten der Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut ihr Herz bei Elektro-Keller aus. Foto: Jörg Wahl

Ihre Fragen und ihre Sorgen durften rund 40 Firmenchefs beim Werkstattgespräch mit Nicole Hoffmeister-Kraut, Landtagsabgeordnete für den Zollernalbkreis und Wirtschaftsministerin für Baden-Württemberg, in Onstmettingen loswerden – und ihren Ärger.

Aus fast allen Gewerken der Kreishandwerkerschaft Zollernalb kamen die rund 40 Unternehmer zur Firma Elektro-Keller, um sich mit Nicole Hoffmeister-Kraut auszutauschen.

Nachdem Markus Keller den Familienbetrieb mit 90 Mitarbeitern – Elektromeister, Ingenieuren, Elektroinstallateure und Betriebswirte sowie Lehrlinge – vorgestellt hatte, leitete Jürgen Greß, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, zur Frage- und Diskussionsrunde über, in der es um die aktuellen Themen – und Krisen wie den Krieg gegen die Ukraine, gestiegene Zinsen, Inflation, demografischer Wandel – ging, aber auch um jene Zeitenwende, die durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) bedingt ist.

Hoffmeister-Kraut ging auf die möglichen Fördermittel aus dem landesweiten Projekt „Horizont Handwerk“ ein: „Wir wissen alle, was Sie alles leisten“, rief sie den Handwerkern zu und nannte beispielhaft sei die beeindruckende Entwicklung der Firma Elektro-Keller, die der Seniorchef mit seinen drei Söhnen führt.

Bürokratius ist ein Heranwachsender

Was brennt den Handwerkern unter den Nägeln? Alleine die weit überzogene und immer noch steigende Bürokratie, den deren Nutzen sie zweifeln. Schon seit Jahren sei das Thema, und dennoch kämen immer mehr Auflagen und Anforderungen auf die Geschäftsinhaber zu. „Wir müssen in etlichen Bereichen schlanker und schneller werden, um auch den gewaltigen Wettbewerbsproblemen entgegenzuwirken“, so Hoffmeister-Kraut.

Infolge der zu geringen Klassenstärke müssen Auszubildende der Innung Sanitär-Heizung-Klima-Flaschner die Berufsschule in Tübingen besuchen – und das bei den momentan oft ausfallenden oder bestreikten Verbindungen im öffentlichen Nahverkehr. Oftmals sei das ein Grund für junge Leute, einen Lehrvertrag nicht zu unterschreiben. Dieses Thema will die Ministerin in einer separaten Gesprächsrunde aufgreifen.

Nicht unerwähnt blieben Punkte wie Arbeitszeit, Entlohnung, Minijob und KI, die wiederum eine Vielzahl operativer Geschäftsvorteile biete und daher laut Nicole Hoffmeister-Kraut bei künftigen Entwicklungen sehr wichtig und nicht umgehbar sei.