Probleme in der Anlaufspur wegen des Regens ließen einen regulären provisorischen Durchgang nicht zu. Foto: Börsig-Kienzler

Nordische Kombination: Provisorischer Durchgang abgebrochen. Dennoch keine Panik.

Im Training zum Weltcupfinale der Kombinierer ging’s gerade noch, der provisorische Wertungsdurchgang musste anschließend jedoch abgebrochen werden, weil Wasser in der Anlaufspur die Weltelite bremste.

Der Skiclub-Vorsitzende Gunter Schuster ließ sich am Freitag vom Szenario allerdings nicht verrückt machen und versprach: "Am Samstag und Sonntag passt das Wetter." Was durchaus hilfreich wäre, stehen auf den bestens präparierten Wettkampfanlagen doch zwei höchst attraktive Weltcup-Durchgänge auf dem Plan, die jede Menge Spannung versprechen – auch ohne Eric Frenzel, den Doppelweltmeister von Seefeld, der krankheitsbedingt kurzfristig hatte absagen müssen.

Im provisorischen Wertungsdurchgang auf der Langenwaldschanze war am Freitag Feierabend, als die Weltcup-Besten über den Bakken wollten. Lokalmatador Fabian Rießle (SZ Breitnau) und der Baiersbronner Manuel Faißt brachten nur noch Hüpfer zu Tal, dann hatte der Spuk ein Ende. Schon im vorgeschobenen Training waren die Bedingungen extrem schwierig. Für Samstag und Sonntag ist eine Wetterberuhigung angekündigt. Spannenden und regulären Wettkämpfen sollte somit nichts im Wege stehen.

Mit Jarl Magnus Riiber steht der Weltcup-Gesamtsieger zwar seit geraumer Zeit fest, doch auf den Positionen hinter dem Norweger könnte es noch Verschiebungen geben. Akito Watabe, der japanische Doppelgewinner des vergangenen Jahres und Riibers Vorgänger als Weltcup-Gesamtsieger, rangiert auf Position zwei (819 Punkte) vor dem Österreicher Franz-Josef Rehrl (787). Aber auch die Oberstdorfer Johannes Rydzek (4./761) und Vinzenz Geiger (5./753) befinden sich in Sachen Treppchenplätze noch in Schlagdistanz. Diese Hochrechnungen sind aus der Sicht des Bundestrainers allerdings zweitrangig. "Der Schwarzwaldpokal ist so attraktiv, da wollen alle ihren Namen eingravieren, erst dann schaut man auf die Gesamtwertung", weiß Hermann Weinbuch, und der muss es schließlich wissen: Der Berchtesgadener triumphierte 1985 und 1986 im Schwarzwald.

Lokalmatador Rießle, der zusammen mit Frenzel bei der WM in Seefeld Gold im Teamsprint sowie Silber im Mannschaftswettbewerb (zusammen mit Frenzel, Rydzek und Geiger) gewann, hat sich für den Auftritt in heimischen Gefilden natürlich einmal mehr jede Menge vorgenommen. Nicht immer konnte er sein Vorhaben in Schonach aber wie gewünscht in die Tat umsetzen, im vergangenen Jahr passte es im Schwarzwald jedoch. Da stürmte der 28-Jährige am Sonntag auf Platz drei und belegte auch in der Weltcup-Gesamtwertung diese Position.

Das Final-Programm ist gewaltig. Am Samstag (Springen 11 Uhr/Langlauf 15 Uhr) geht es im klassischen Wettkampfformat um die begehrte Schwarzwaldpokal-Trophäe. Die Athleten haben also einen Sprung zu absolvieren und sind dann auf dem 10 Kilometern langen, selektiven Langlaufkurs im Wittenbachtal gefordert. Am Sonntag, wenn die Akkus bereits weitgehend leer sind, wartet auf die besten 30 der Weltcup-Wertung noch eine ultimative Steigerung: Nach zwei Sprüngen (11 Uhr) stehen 15 hammerharte Kilometer (15 Uhr) auf dem Plan. Erst wenn die letzten Körner geopfert sind, geht’s ab in den Urlaub. Und den haben sich die Athleten wahrlich verdient.