Die Narrenzunft Wellendingen mit ihrem Zunftmeister Robert Baier (rechts) stiftete den Erlös des diesjährigen Narrenblättle an den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst des Malteser Hilfsdienstes in Rottweil, vertreten durch Sigrun Butscheck. Foto: Riedlinger Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Zunft unterstützt Malteser

Wellendingen (rd). An der diesjährigen Fasnet, die leider nur virtuell stattfinden konnte, hatte die Narrenzunft Wellendingen ein tolles und informatives Narrenblättle erstellt und gegen einen Unkostenbeitrag verkauft. Die dabei entstandene Summe stiftete die Narrenzunft nun dem Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Rottweil.

Nicht nur 100 Stück wie sonst, sondern 270 Narrenblättle konnten an die Bürger gebracht werden. "An der Menge ist natürlich die Corona-Lage nicht unschuldig, die Einwohner freuten sich auf Neues von der Narrenzunft", ist sich Zunftmeister Robert Baier sicher. In aufwendiger Arbeit war das Narrenblättle von Frank Huber, Hartmut Ratz, Armin Höhnle und Joachim Fehr mit vielen Berichten über das Ortsgeschehen und kleine Fettnäpfchen erstellt worden. Den Druck hatte Frank Friesch über die Firma Morgenstern in Reutlingen kostenlos organisiert. So kamen mit weiteren Spenden insgesamt 1211,12 Euro zusammen, die nun an Sigrun Butschek vom Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst übergeben wurden.

Jugend- und Hospizdienstbegleitet lange Zeit

Sie nahm die Spende hocherfreut entgegen, sind doch die Kosten des Dienstes nur zu rund 60 Prozent durch Fördergelder abgedeckt. Der Rest muss durch Spenden finanziert werden. Bei diesem für Familien kostenlosen Angebot des Malteser Hilfsdienstes werden Familien und Kinder betreut, die von schwerer oder unheilbarere Krankheit, Sterben und Tod betroffen sind. "Dabei kommen wir auf Wunsch ab der Diagnosestellung, zum Teil von Geburt an und manchmal über Jahre hinweg", sagte Sigrun Butschek. "Denn Alltag und Familienleben geraten bei solchen Schicksalsschlägen oft aus dem Gleichgewicht. Familienbegleitung ist wichtig, wenn ein Elternteil schwer erkrankt ist. Für das andere Elternteil ist es immer extrem schwer und die Kinder merken natürlich, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Unsere Begleitung geht dabei auch über den Tod hinaus, denn andere Hilfe endet direkt mit dem Tod. Aber auch dann brauchen die Leute weiterhin Unterstützung und Zuspruch." Den erhalten sie beim Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst des Malteser Hilfsdienstes in der Johanniterstraße 35 in Rottweil durch 18 ehrenamtliche Mitarbeiter. Diese werden von hauptamtlichen Koordinatorinnen wie Sigrun Butschek angeleitet, derzeit betreuen sie sechs Familien.

Die Mitarbeiter sind gut geschult. Der Dienst übernimmt alle entstehenden Kosten, das können Fahrtkosten, aber auch einmal eine Kinokarte oder ein Eintritt ins Freibad sein. Und Spenden sind hier deshalb so wichtig, weil ein solcher Dienst nicht immer im Fokus der Bevölkerung oder der Verwaltungen ist und im Grunde nie zu viel Geld vorhanden ist.