Verbandsversammlung: Ausbaustufenplan für "Wasserversorgung am Oberen Neckar" erläutert / Was zehn Jahre dauern kann

Frittlingen (hbo). Die Verbandsversammlung des Zweckverbands Wasserversorgung am Oberen Neckar tagte unlängst in Frittlingen. Die Anwesenden erfuhren, dass in den kommenden zehn Jahren Investitionen in Höhe von 15,5 Millionen Euro anstehen. Damit werde sich der Wasserpreis in den Verbandsgemeinden erheblich erhöhen.

Gerd Schill vom Ingenieurbüro Fritz erläuterte den Ausbaustufenplan für das Verbandsnetz mit 55 Kilometer Leitungen und elf Hochbehältern. Im Hochbehälter Wellendingen werde gerade die Steuerungs- und Prozessleittechnik erneuert. Im kommenden Jahr werde mit der Sanierung des Haupthochbehälters in Neukirch begonnen. Auch die Querung der Prim und der B 14 für die Leitung Neufra-Lauffen soll 2020 erfolgen. Für die neue Ringleitung im nördlichen Versorgungsgebiet laufe die Planungsgenehmigung. 2021 soll mit dem Bau begonnen werden. Dadurch könnten fünf sanierungsbedürftige Hochbehälter stillgelegt werden.

Der Betriebsführungsvertrag mit der ENRW wurde verlängert. Vorsitzender Thomas Albrecht (Wellendingen) zeigte sich mit der Arbeit der ENRW, die vor einigen Jahren die technische Betriebsführung des Zweckverbands übernommen hat, sehr zufrieden.

Tobias Stumpp (ENRW) berichtete von einem guten Jahr ohne nennenswerte Störungen. An der Wehranlage beim Wasserwerk wurde an der Wehrklappe die Dichtung in Eigenleistung erneuert. Aufgrund der Trockenheit konnte in den vergangenen beiden Jahren nicht so viel Strom mit der Wehranlage erzeugt werden wie in den Vorjahren.

Verbandsrechner Phillippe Liebermann erläuterte die Jahresrechnung 2018 mit einem Volumen von 2,5 Millionen Euro, 1,6 Millionen davon entfielen auf den Vermögenshaushalt. Durch die Aufnahme von Krediten in Höhe von 790 000 Euro stieg der Schuldenstand auf knapp 800 000 Euro an. An die 13 366 Einwohner des Verbandsgebietes wurden 2018 insgesamt 637 399 Kubikmeter Wasser abgegeben. Dieses stammt zur Hälfte aus den Quellen bei der Neckarburg und zur anderen Hälfte aus Bodenseewasser.

Im Haushaltsplan 2020 wurde der Wasserbezugspreis auf 1,60 Euro je Kubikmeter festgelegt. Für die hohen anstehenden Investitionen müssen die Gemeinden eine Kapitalumlage von 189 300 Euro bezahlen. Diese werde dann in den Wasserpreis einfließen, den jede Gemeinde kalkuliere.

Zum Wasserzweckverband gehören: Lauffen, Böhringen, Dietingen, Gößlingen, Irslingen, Feckenhausen, Neufra, Neukirch und Zepfenhan sowie Wellendingen-Ort, Frittlingen und Zimmern unter der Burg.