Gewohnt einig sind sich die Narrenzunft mit Zunftmeister Robert Baier und Bürgermeister Thomas Albrecht, der Unterstützung durch Kämmerer Phillippe Liebermann (im Hintergrund) erhält, was die Absetzung aber nicht verhindern kann. Foto: Riedlinger Foto: Schwarzwälder Bote

Abschied: Meilenweit im Osten liegt die nächste Ortschaft / Schultes bevorzugt "Gescheide", nicht Dumme

Am Schmotzigen wurde in bewährter Tradition Bürgermeister Thomas Albrecht von der Wellendinger Narrenzunft unter Zunftmeister Robert Baier für die Fasnetszeit abgesetzt und seines Amtes enthoben. Er nahm es sichtlich gelassen und fügte sich in sein Schicksal.

Wellendingen. "Unser Schultes findet sich einfach klasse, lobt sich gern und ist immer gut bei Kasse", reimte Zunftmeister Robert Baier. "Trifft Eilentscheidungen in Minutenschnelle und wundert sich, dass der Rat gibt ihm ’ne Schelte. Zum Schluss hat er alle überzeugt, dass es kei’ andre Möglichkeit geit. Egal, vorbei, vergesse isch dia Schmach, ma muas bei dem Kerle halt sei hellwach. In Wellendingen tut er uns kräftig loba, im Osten tut er über Wellendingen toba. Ob des als Wählergunst im Osten will funktioniera, würde ich heut so nicht garantiera. Bei unserem Strohbärtag wir eines gelernt: die nächste Ortschaft ist zum Teil meilenweit entfernt!" Wir immer hielt Bürgermeister Thomas Albrecht kräftig dagegen: "Apropos Gemeinderat, da schreiten ja bald wieder die Wähler zur Tat. Und da ihr ja das Wahlvolk seid, hab’ ich a große Bitte heut: wählet im Mai au nur die Gescheide, denn die Dumme kann i gar nit leide."

Unterstützung bekam er in gewohnter Weise von Kämmerer Phillippe Liebermann: "Letztes Jahr war ich leider nicht zugegen, weil der Wellendinger Storch hat ein Kind mir ins Nest gelegen. Aber jetzt bin ich ja wieder da, zum Loben unseren Schultes, vollkommen klar. Apropos Wahl des Gemeinderates, als der Schultes mal erfahren hat, wer da so alles weitermacht, hat es sich bei ihm ausgelacht. Beim Klaiber und Rosenwanger ist er zusammengezuckt, bei anderen schier zum Fenster rausgjuckt."

Doch alles ist nicht so schlimm, solange man sich im Schlosskeller wieder zusammensetzen und vergangene Situationen beleuchten und seine Gedanken sammeln und künftige Geschehnisse in Ruhe auf sich zukommen lassen kann.