Die junge Wilflingerin Linda Rottler veröffentlicht ihren ­ersten Roman. Foto: Schmidt Foto: Schwarzwälder Bote

Jungautorin: Linda Rottler: über Freude und Frust beim Schreiben eines Romans

Wellendingen-Wilflingen. So viele Träume gehen nie in Erfüllung. Doch der größte wurde wahr. Mit erst 25 Jahren veröffentlichte Linda Rottler ihren ersten Roman.

Linda Rottler packt ihre Fantasie in Geschichten. Noch bevor sie schreiben konnte, fasste sie ihre Geschichten in Worte. Mit zwölf Jahren stand das Ziel klar vor Augen. "Ich möchte Autorin werden und ein Buch veröffentlichen." 13 Jahre später hatte sie es geschafft.

Zwar studiere sie "hauptberuflich" Germanistik, doch nebenher schreibe sie. Für ihren Jugendroman, der als E-Book veröffentlich wurde, habe sie sieben Jahre gebraucht. "Das habe ich nicht erwartet, aber ich brauchte die Zeit." Ihr Roman "Die Stadt der gläsernen Träume" habe ihr geholfen, die Schritte ins Erwachsenenleben zu verarbeiten. Mit der Auseinandersetzung zwischen dem, was sich in den Träumen abspiele, und dem, was davon übrig bleibe.

Auch ihre Protagonistin, die sie im Buch Nevyas nennt, bewegt sich zwischen Wirklichkeit und Fantasie. Nevyas Träume wären für sie so real wie das echte Leben. Dort fühle sie sich zu Hause, habe sie Freunde. Dort wisse sie, etwas mit sich anzufangen. Anders als in der Realität.

Als ihr, der Fantasie beraubt, ihre Träume gestohlen worden seien und der Weg zurück in die Traumwelt versperrt worden sei, sei sie auf einen Strudel aus Geheimnissen, Verrat und Verbrechen gestoßen. Sie habe auf schmerzhafte Weise die Macht der Alpträume erkennen müssen, beschreibt Linda Rottler den Inhalt ihres Buches.

Die Autorin ist in Wilflingen aufgewachsen, ihr Abitur schloss sie an der Nell-Breuning-Schule in Rottweil ab. Nach den Abitur begann sie ihr Studium in Stuttgart und mit dem Schreiben des Romans. "Bis ich zufrieden war, musste ich ihn unendlich oft umschreiben." Das sei anstrengend gewesen und auch frustrierend. "Ich hatte es mir einfacher vorgestellt."

Um ein Buch fertigzustellen, wäre sehr viel Disziplin notwendig. "Ich liebe das Schreiben, aber an manchen Tagen musste ich mich dazu zwingen." Erst als der letzte Satz geschrieben war, wusste sie, dass "alles erzählt war".

Zum Verlag gelang sie über einen Wettbewerb, den die dtv-Verlagsgesellschaft ausgeschrieben habe. Gewinnen konnte sie zwar nur den zweiten Platz, aber das Buch habe so gut gefallen, dass ihr auch ein Vertrag angeboten worden sei, freut sie sich.

Bislang sei ihr Roman als E-Book erhältlich, ab Oktober finde sich die Print-Ausgabe dann in den Buchhandlungen.