Hobby: Ihr Herz schlägt für Baumaschinen im Miniaturformat / Weitere Enthusiasten dürfen sich melden
Einem außergewöhnlichen Hobby frönen vier Enthusiasten. Etwa alle vier Wochen treffen sie sich bei Dietmar Keufer in Wellendingen und lassen dann ihre Baustellen mit Miniatur-Lkws und Baumaschinen neu aufleben.
Wellendingen. Dabei sind die Modelle im Format 1:14,5 nicht nur maßstabsgetreu, sondern in allen Funktionen über Funkfernbedienungen voll funktionsfähig wie die großen Vorbilder von Mercedes, MAN oder Volvo. Sie fahren und bewegen sich über Elektromotoren, sie kippen, sie baggern und machen ihren Besitzern einen Heidenspaß. Bis ins kleinste Detail mit der Tageszeitung oder Laptop im Führerhaus oder dem Kennzeichen wie beim Original ist alles wie in echt, nur von der Größe eben eingedampft.
Ursprünglich als Modelle gekauft und selbst zusammengebaut, werden die Fahrzeuge immer wieder optimiert und verändert. Bei einem Bagger sind das schon mal 1300 Einzelteile überwiegend aus Metall, das komplette Modell wiegt dann 25 Kilogramm. Da kommen auf den Lkw andere Felgen drauf, da wird geschleift, gespachtelt und selbst lackiert.
Vor Jahren ergatterte Dietmar Keufer eine kleine CNC-Fräse günstig. Seither erstellt er selbst Zeichnungen und macht sich schon mal eine Baggerschaufel mit entsprechendem Wechsler selbst. Oder er verlegt mal schnell 25 Meter Kabel für eine naturgetreue Straßenbeleuchtung inklusive Warnbaken. "Da war der Sonntag dann auch gerettet", bemerkt er lachend.
Vor rund sieben Jahren traf er Thomas Link aus Königsberg-Weiler, der auf einer Ausstellung im Heimatmuseum Fischbach seine Miniatur-Lkws ausstellte und vorführte. Vor rund zwei Jahren sind Steffen Petersen, der in einem Modellbauladen arbeitet, und Markus Wambach dazu gestoßen, beide kommen aus Hüfingen. Wambach kam über den Eisenbahnmodellbau zum Hobby und besitzt zusätzlich zu seinen Lkw noch rund 130 Eisenbahnloks.
Das Quartett trifft sich regelmäßig in Wellendingen und hilft sich gegenseitig beim Bauen aus, nach dem Motto: Wo der eine sich nicht so auskennt, kann ja der andere einspringen. Im Untergeschoss der Doppelgarage hat sich Dietmar Keufer ein rund 40 Quadratmeter großes Gelände gebaut, in dem nach Herzenslust gefahren, gebaggert und abgekippt werden kann.
Sie sind für weitere Interessenten offen, die sich bei ihnen melden können. Doch scheinbar sind die eher rar gesät. "Es handelt sich hier um kein Spielzeug, sondern um ernsthaften Modellbau. Die Fahrzeuge arbeiten mit echter Hydraulik im Miniformat mit echten 18 Bar Druck, da will keiner den Finger dazwischenbringen", kennt sich Dietmar Keufer aus. "Und das kostet Geld, die Modelle liegen im hohen dreistelligen bis im Ausnahmefall im hohen fünfstelligen Bereich."
Er hat seinen früheren Beruf damit zum Hobby gemacht. Jahrelang war er Baggerfahrer und eine Zeit lang Vorführer für Caterpillar und ist die größten Maschinen selbst gefahren. Heute ist es eine größere Freude und Genugtuung, eine Gussform für künftige L-Steine zu bauen, die er mit Kunststoff gießen wird.
Und da ist noch ein neues Silo in der Mache, das noch lackiert werden will. Ja, es gibt für ihn und seine Freunde noch viel zu tun...
