Konzert: "Noch ’ne Sekunde Sommer" zieht viele junge Zuhörer an

"Noch ’ne Sekunde Sommer" war in der Waidbachhalle Irslingen angesagt – und viele junge Zuhörer ließen sich die Veranstaltung des Jugendchors "Lautstark" nicht entgehen.

Dietingen-Irslingen. Die vierte Auflage von "Noch ’ne Sekunde Sommer" bewies einmal mehr, dass Chöre keineswegs Nachwuchsmangel haben – zumindest nicht alle. Ruckzuck waren schon vor 20 Uhr am Freitagabend alle Sitzplätze in der Halle belegt. Die vielen jungen Besucher störte das wenig, sie hielten es lieber mit Plätzen entlang der endlos lang scheinenden Bar. Ein Eiswagen im Foyer und später auch kulinarische Köstlichkeiten sorgten zusammen mit Trauben von Ballons, die von der Decke hingen, für eine gelöste Atmosphäre. Gar nicht lautstark, dafür aber mit vielen gefühlvollen Liedern auch mit leisen Tönen, setzte sich der Jugendchor "Lautstark" sehr gekonnt in Szene.

Unter der Leitung von Alexandra Gass-Miksad sangen die Irslinger Sänger in verschiedenen Zusammensetzungen ein interessantes, vor allem die Jugend ansprechendes Programm. So setzte sich denn das Publikum überwiegend aus jungen Leuten, deren Freunden und Verwandten zusammen.

Ob in Begleitung durch die Chorleiterin auf dem Keyboard, als Solo von Vivian Bantle nur mit der Gitarre begleitet – dabei war es mucksmäuschenstill in der Halle – oder auch mit der Violine und als Duett zweier Stimmen, begeisterte der Irslinger Chor einmal mehr seine Zuhörer. Und setzte mit einem Lied noch eins drauf, für das unter fast jedem Besucher-Stuhl eine Wunderkerze angebracht worden war. Nach dem Anzünden zeigte sich eine besondere Atmosphäre im Saal.

"Singfonie" mit von Partie

Auch die "Singfonie", eine Gruppe von sechs jungen Frauen aus Rotenzimmern, war in Irslingen wieder mit von der Partie. Diese hatten ursprünglich als Projektchor begonnen, waren schon mehrfach in Irslingen und singen zum Teil auch auf Hochzeiten. Mit "Sofia" von Alvaro Soler sangen sie sogar auf spanisch. Sie beendeten ihren Auftritt mit der Zugabe "Some Nights" – nach Meinung vieler Zuschauer zu früh.

Sängerin und Gitarristin Leonie Gapp spielte professionell temperamentvolle Songs, die nur von ihrer Gitarre und von einem Percussionisten begleitet wurden. Einfühlsame Stücke, aber auch rockige Einlagen liegen ihrer Stimme besonders, die nicht nur leise und gefühlvoll, sondern genauso röhren und fetzig klingen kann.

Mit der Dunninger Acoustic-Band "Broken Silence" startete ein weiterer Programmpunkt zu späterer Stunde, der sich nahtlos in einen hervorragenden Abend einfügte, der allen Unkenrufen spottet, dass der Chorgesang speziell für ein junges Publikum unattraktiv sei.