Der Standort der zwei Abfallbehälter für den Wilflinger Friedhof soll sich weg von der Bergstraße bewegen – zu viele Müllsünder missbrauchen jene. Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Wilflinger Gremium kümmert sich um mehrere Aufgaben / Ortstermin für neuen Fackelfeuerstandort angeregt

Wilflingen ist zwar ein schmucker Ort, wunderschön in der sommerlichen Landschaft unterhalb des Lembergs gelegen, doch das eine oder andere Kümmernis macht selbst vor dieser Idylle nicht Halt. Gut, dass es den Ortschaftsrat gibt.

Wellendingen-Wilflingen. In der ersten Sitzung während "Corona" treffen sich die Ratsmitglieder und zwei Zuhörer im Bürgerhaus. Es gilt, folgende Themen zu besprechen: Stellplatz Abfallbehälter Friedhof, Verkauf eines Bauplatzes, Standort Fackelfeuer, Pflanzaktion Streuobstwiese sowie noch dies, das und (Hört! Hört!) eine Hundetoilette.   Friedhof Die zwei Abfallbehälter, direkt an der Bergstraße gelegen, werden missbraucht. Statt mit Grüngut und Restmüll aus dem Friedhof werden sie mit anderem Abfall gefüllt. Immer wieder würden Autos, auch mit "TUT" und "BL" auf dem Nummernschild, anhalten und ihre Fahrer Säcke hineinwerfen, wird im Ortschaftsrat berichtet. Von Gewerbemüll ist die Rede und von Kosten über 800 Euro pro ordnungsgemäßer Leerung, die die Gemeindekasse tragen muss.

Ortsvorsteher Andreas Muschal wünscht sich einen Standortwechsel: auf die andere Seite des Friedhofs, weg von der Ortsdurchfahrt, hin zum Baugebiet Berggarten. Zusammen mit dem Bauhof soll die Lage gepeilt werden. Außerdem regt Bürgermeister Thomas Albrecht eine Hainbuchenhecke als Sichtschutz an.

Andreas Muschal spricht bei dieser Gelegenheit über die Bäume auf dem Friedhof. Sie sollten im Herbst "ausgeputzt" werden, da unlängst eine "extreme Verschmutzung" im Bereich mancher Gräber festgestellt worden sei.   Bauplatz Nr. 794/16 Für einen Bauplatz im Gebiet "Große Äcker" (nicht so weit vom Kindergarten entfernt) endet demnächst sein jungfräuliches Dasein. Dies beschließt der Ortschaftsrat einstimmig. Er soll verkauft werden. Dies war kein Thema für den Ortsvorsteher, solange es im Baugebiet Berggarten genügend Plätze gab. Nun gehen diese zur Neige – noch seien zwei frei und zwei reserviert, so Muschal.

Deshalb kommt besagte Nummer 794/16, einst in gewisser Weise außerhalb der Reihe erschlossen, auf den freien Markt. Jeder, der Interesse hat, darf sich im Rathaus melden. Weil es wahrscheinlich mehrere gibt, soll das Los entscheiden. Losfee darf nach Wunsch des Bürgermeisters ein Mitglied des Ortschaftsrats spielen, seine Mitarbeiterinnen im Rathaus will er mit dieser Aufgabe nicht beauftragen. Der Quadratmeterpreis wird mit 105 Euro angegeben – eben die Summe, die im "Berggarten" errechnet wurde.   Fackelfeuer Der bisherige Standort (bei der Turnhalle) ist kein idealer, hat Wolfgang Götz festgestellt. Er spricht von Dreck und Matsch auf der Straße. So kommt die Überlegung auf, einen neuen zu suchen. Götz favorisiert das Areal beim Wasserreservoir, der Schultes bringt das "schwarze Kreuz" ins Gespräch. Jenes befindet sich auf dem Weg Richtung Wannenhof, oberhalb der Firma Leibold und Amann, an der Weggabelung Wellendingen/Frittlingen. Ein Ortstermin des Ortschaftsrats soll zeitnah der Entscheidungsfindung dienen.   Streuobstwiese Nach der erfolgreichen Aktion im Herbst des vergangenen Jahres auf einer Fläche Richtung Gosheim – dort wurden 24 Bäume gepflanzt –, die gelobt wurde, sollen dieses Jahr unterhalb des Wasserreservoirs weitere Bäume gepflanzt werden.

Wolfgang Götz bringt zudem einen Schnittkurs für Obstbäume ins Spiel, der im Frühjahr stattfindet. Hier könne sich jeder Interessierte beteiligen und eventuell Patenschaften für Obstbäume übernehmen. Schließlich gebe es auf Wilflinger Gemarkung genügend Bäume zum Üben, so Muschal.   Ein Weg Endet die Ära eines kleinen Weges von der Schörzinger Straße zum Kindergarten? Scheint beinahe so zu sein, nachdem ein Bürger für das Teilstück, welches auf seinem Grund verläuft (laut Ortsvorsteher etwa 20 Meter), vor dem Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg (Mannheim) ein Durchgangsverbot erstritten hat.

Doch Abhilfe ist in Sicht, um quasi ein Gewohnheitsrecht, laut Ortsvorsteher seit dem 19. Jahrhundert bekannt, fortzuführen. Die Gemeinde sei mit einem Nachbarn über die künftige Wegeführung, die bei der Bushaltestelle in der Schörzinger Straße beginnt, einig. Somit verschiebt sich der Beginn lediglich um einige Meter, der obere Bereich beim Kindergarten gehöre bereits der Gemeinde. Eine entsprechende rechtliche Fixierung wird außerdem angestrebt, damit künftig wegen dieses Weges Justitia nicht erneut bemüht werden muss.   Fahrradweg Der Radweg zwischen Schörzingen und Wilflingen soll kommen. Andreas Muschal berichtet von Vorplanungen in Balingen, damit das fehlende Teilstück trassiert und gebaut werden kann. Das Ziel lautet: durchgängiges Radeln auf Radwegen von Balingen nach Rottweil. Wann allerdings dieses Teilstück eröffnet werden kann, steht noch in den Sternen.

Bürgermeister Thomas Albrecht macht dem derzeitigen Gremium jedoch wenig Hoffnung, beim Durchschneiden des Bandes dabei sein zu können. Mit anderen Worten: Er rechnet nicht, dass vor Mai/Juni 2024 (Termin der Kommunalwahl) die Eröffnung gefeiert wird. Schließlich seien zwei Landkreise im Boot, Eigentumsverhältnisse müssten geklärt, Fördermöglichkeiten eruiert werden.   Und dann noch dies Unabhängig von den Diskussionen unlängst im Wellendinger Gemeinderat (wir haben berichtet), bittet Stefan Reger, beim Sportplatz in Wilflingen eine Hundetoilette aufzustellen. Also einen Abfallbehälter, in den Herrchen oder Frauchen die Hinterlassenschaften seines oder ihres Vierbeiners in einer Tüte entsorgen soll. Ein Wunsch, wie jener aus Wellendingen (Richtung Längendorn, der die 2021er-Haushaltsplanberatungen und die Hundesteuer tangiert.