Der ehemalige Leiter der Schömberger Realschule, Albrecht Homrighausen, ist gestorben. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Nachruf: Albrecht Homrighausen mit 80 Jahren gestorben / Realschule 24 Jahre geleitet / "Prägende Gestalt"

Weilen u. d. R. (bv). Tiefe Betroffenheit ruft der Tod von Albrecht Homrighausen im Oberen Schlichemtal hervor, der im Alter von 80 Jahren nach längerer Krankheit gestorben ist.

Homrighausen war allseits beliebt und im Schlichemtal als liebenswürdiger, leutseliger, gebildeter und umtriebiger Mensch bekannt, der sich in vielerlei Hinsicht engagierte. Er wuchs in Bad Berleburg auf, seine Frau Irmela in Magdeburg und Nürtingen, geheiratet wurde 1968. Im Jahr 1974 zog das Ehepaar nach Schömberg, 1980 nach Weilen unter den Rinnen, wo im August 2018 goldene Hochzeit gefeiert wurde.

Irmela Homrighausen beschreibt ihren Mann als "sehr familiär". Für ihn sei es wichtig gewesen, "dass alle zusammenhalten und dass es allen gut geht". Es habe ihm große Freude bereitet, "alle um sich zu haben".

Der ehemalige Leiter der Schömberger Realschule, dessen Name untrennbar mit der Entwicklung der Schule verbunden ist, führte diese von 1980 bis 2004. 1974 war er als erster Konrektor an die Schule gekommen und für deren Auf- und Ausbau verantwortlich. Der Schömberger Bürgermeister Karl-Josef Sprenger und die Schulleiter Berthold Pfeffer und Uli Müller würdigen Homrighausen als "prägende Gestalt des Schullebens im Oberen Schlichemtal". Darüber hinaus war er Leiter der Balinger VHS-Außenstelle im Oberen Schlichemtal sowie Wander- und Naturführer.

Maßgeblich beteiligt war Homrighausen am Zustandekommen der Partnerschaft zwischen dem Oberen Schlichemtal und dem französischen Val d’Oison. Zwölf Jahre lang, von 1996 bis 2008, hatte er den Vorsitz des Partnerschaftsvereins inne. "Durch seinen Enthusiasmus, sein Engagement und seinen Ideenreichtum wurde die deutsch-französische Freundschaft entscheidend beflügelt und belebt", erinnert der Verein die Verdienste von Homrighausen. So hatte er sich zusammen mit seiner Frau Irmela vor allem auch für den Schüleraustausch eingesetzt.

Herausragende Ereignisse, an denen er beteiligt war, waren die 1200-Jahr-Feier in Schörzingen 1985, welche er mit einem Heimatbuch und Aufführungen begleitete, sowie 2005 die 750-Jahr-Feier von Schömberg. Auch dort war er an der Herausgabe eines Heimatbuchs beteiligt.

Verdienste hat sich der Heimatforscher zudem um die Ortsgeschichte von Weilen erworben. So schrieb er das Weilener Heimatbuch fort, dessen Neuauflage am 15. Februar 2019 in Anwesenheit Homrighausens und unter großer Beteiligung der Bürger in der örtlichen Festhalle vorgestellt worden war.

Trotz seiner Krankheit hatte er an dem Werk zur Weilener Geschichte über viele Jahre lang gearbeitet. "Mit der neu überarbeiteten Ausgabe des Heimatbuches setzt Albrecht Homrighausen der Nachwelt nicht nur ein Denkmal, sondern stärkt auch das Heimatbewusstsein der jüngeren Generation", lobte Bürgermeister Gerhard Reiner dessen Verdienste.

Albrecht Homrighausen hinterlässt neben seiner Frau drei Kinder sowie vier Enkel. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt.