Kinder- und Jugendbuchautor Sören M. Ermerling liest am Samstag in Lahr aus seinem neuen Werk. Foto: privat

Er wohnt auf dem Langenhard und schreibt fantastische Geschichten: Sören M. Ermerling stellt am Samstag in der Buchhandlung Schwab in Lahr sein neues Buch "Das Sonnwendfest" vor. Die Redaktion hat mit dem Autor darüber gesprochen.

Lahr - Reisen zum Mond, skurrile Figuren und Illustrationen im Comicstil aus der eigenen Feder: Der Lahrer Kinder- und Jugendbuchautor Sören M. Ermerling hat seinen ganz eigenen Stil. Am Samstag wird er sein neues Werk "Das Sonnwendfest – Teil 1: Durch Wald und Sumpf" bei einer Lesung in der Lahrer Buchhandlung Schwab präsentieren.

Die Handlung des im Oktober durch den Stuttgarter Verlag "Verrai" veröffentlichten Buchs bringt ein zur Jahreszeit passendes Weihnachtsflair mit – aber mischt auch Folklore- und Sagengestalten bei: Ein Bibliothekar möchte für die Kinder seiner Gemeinde den Weihnachtsmann ins Dorf holen, wird im nahen Wald aber von Kreaturen wie einem Manticor, einem Oger und einem Warzenweib konfrontiert. Doch dem Helden stehen ebenfalls ungewohnte Kumpanen wie ein Minotaurus bei.

Fantasy für Kinder und Erwachsene

Im Gespräch mit der LZ erklärt Ermerling gut gelaunt, um was für ein Buch es sich beim "Sonnwendfest" handelt: "Fantasy für Kinder und Jugendliche – aber ich habe es so geschrieben, dass auch ein Erwachsener daran Spaß hat." Ermerling erklärt, dass es eine Geschichte über eine Reise und die Prüfungen sei, denen sich der Held unterziehen muss. Der Oberschurke der Handlung ist, passend zu Weihnachten, Krampus – das ursprünglich aus Bayern, Österreich und Teilen von Osteuropa kommende, deutlich monströsere Äquivalent zu Knecht Ruprecht. Zu den Fabelwesen aus dem deutschsprachigen Raum gesellen sich im Roman auch klassische Monster aus griechischen Sagen – wie ein stierköpfiger Minotaurus. "Der Minotaurus wird sonst eher negativ dargestellt – aber ich finde es ist eher eine tragische Figur. Hier ist er der Helfer des Helden", erklärt der Buchautor seine Wahl.

Auf die Frage, wie er auf die Geschichte mit ihrer ungewöhnlichen Mischung aus Figuren gekommen sei, antwortet Ermerling, dass er einen Traum gehabt habe. In dem habe die grobe Handlung für das Buch gesteckt. Da er bei der ursprünglich geplanten Fortsetzung zu seinem ersten Werk "Adelberts fantastische Reise" (siehe Info) wegen einer Schreibblockade nicht weitergekommen sei, habe er sich an den neuen Stoff gemacht: "Beim Schreiben ist mir die Geschichte dann unter den Händen explodiert". Ermerling kann aber nicht nur schreiben: Er hat sein Buch auch selbst illustriert. Seine Zeichnungen zieren nicht nur das Cover des Romans, sondern sind auch in jedem Kapitel präsent.

Lesung am Samstag um 10 Uhr

Die komplette Geschichte des "Sonnwendfests" ist bereits geschrieben, aber erscheint in zwei Teilen. Das liege laut dem Buchautor einerseits an der Papierverknappung, andererseits habe ihm der Verleger gesagt, dass knapp 280 Seiten für ein Kinderbuch zu lang seien. Der zweite Teil der Reihe soll dann in einem Jahr im Herbst 2023 erscheinen, so der Autor. Wer mehr über Ermerling erfahren und einen Eindruck von seinen Werken bekommen möchte: Der Beginn der Buchvorstellung ist am Samstag um 10 Uhr. Zu sehen und zu erleben gibt es laut dem Autor "die Hintergründe zu einer spannenden Geschichte und ein paar exklusive Bilder", die er ausstellen wird.

Das Erstlingswerk von Sören M. Ermerling, "Alberts fantastische Reise: Ein Abenteuer aus Schlummerdorf", wurde 2020 durch den Verlag "Verrai" veröffentlicht und handelt von einer Reise zum Mond in selbstgebauten Flugfahrzeugen. Neben der Lesung aus seinem neuen Buch wird der Autor "Alberts Reise" am Samstag ebenfalls vorstellen, denn wegen der Corona-Pandemie hatte er bisher nicht die Chance dazu, so Ermerling.