Für die Erstklässler aus der Erdmännchen-Klasse der KWS heißt es diese Woche: zurück in den Schulalltag. Foto: Zelenjuk

Bunte Schulranzen in den Klassenräumen, fröhliches Spielen auf dem Pausenhof: Seit vergangener Woche dürfen Grundschüler wieder in den Präsenzunterricht – im Wechselmodus und mit einigen Einschränkungen, doch die Freude ist bei Kindern, Eltern und Lehrern groß. Auch die Schulleiter ziehen nach der ersten Woche eine positive Bilanz: Der Wechselunterricht ist überall gut angelaufen.

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Rottweil - "Es überwiegt die Freude, dass die Kinder mindestens teilweise vor Ort sind", sagt Andrea Haunstetter-Mössinger, die Schulleiterin der Grundschule am Dissenhorn in Göllsdorf. Zwar lerne man immer noch unter besonderen Bedingungen und in geteilten Klassen, aber "die Kinder machen es gut und sind froh, dass sie wieder Unterricht und Kontakte haben", stellt sie fest. Auch mit den Homeschooling-Ergebnissen sei man zufrieden: Die Schüler hätten fleißig gearbeitet, die Eltern kräftig unterstützt.

Die Herausforderung beim Start nach dem Lockdown sei die Logistik gewesen: Denn die Unterrichtsversorgung laufe parallel zur Notbetreuung. "Das klappt ganz gut, solange es keine größeren Ausfälle gibt. Wir hoffen, dass es auch so bleibt", sagt Haunstetter-Mössinger.

Feste Strukturen wichtig

Auch an der Römerschule ist man laut Rektorin Sabine Weinmann froh, dass die Kinder wieder im Präsenzunterricht sind. "Es geht allen Beteiligten so", betont sie.

Für das Team bedeutete die Öffnung nach dem Lockdown viel Organisationsarbeit im Vorfeld. "Räumlich haben wir mit zwei Gebäuden und zwei Pausenhöfen die Möglichkeit, die Klassen und Gruppen zu trennen", sagt Weinmann.

Beim Personal sei man allerdings fast an der Grenze des Möglichen angelangt. Man versuche, den Schülern möglichst viel Unterricht zu bieten, einige Lehrkräfte seien im Unterricht wie auch im Fernlernen für die anderen Klassen eingespannt. Und auch die Notbetreuung komme dazu. "Es ist eine Herausforderung", weiß Weinmann.

Diese Herausforderung meistert das Kollegium aber gern. Denn für die Lehrkräfte bedeutet der Präsenzunterricht, zu sehen, wo die Schüler stehen. Für die Schüler bedeutet er, "dass sie das Schulleben wieder erleben", so die Rektorin. Zumindest alle 14 Tage hätten die Kinder feste Strukturen. Das sei für alle wichtig, ganz besonders aber für die Erstklässler: "Sie freuen sich, dass sie den Schulalltag wieder spüren dürfen."

Breit aufgestellt

Christian Sander, der Geschäftsführer der Waldorfschule, blickt zufrieden auf die erste Woche nach der Öffnung zurück. Räumlich habe die Schule aktuell keine Probleme, die Klassen zu trennen. "Es wird aber vielleicht eine Herausforderung, wenn die Teile der anderen Klassen kommen", meint Sander.

Seine Lehrkräfte seien derzeit gut gefordert. "Wir bieten mehr als zehn Stunden an und stellen uns breit auf – versuchen dabei aber trotzdem, auf Kohortenbildung zu achten und nicht zu sehr durchzumischen.", erklärt Sander. Er macht klar: "Manche Fächer sind bei uns im Fernunterricht nur sehr bedingt möglich. Handwerkliche Dinge zum Beispiel, die leiden."

Viele lächelnde Gesichter

"Alle sind sehr froh, dass das Leben wieder da ist. Das merkt man", sagt Dominique Lang, der Schulleiter der Konrad-Witz-Schule (KWS). In viele lächelnde Gesichter habe er seit dem vergangenen Montag jeden Morgen geschaut.

Auch an der KWS gebe man weit mehr als das vorgeschriebene Minimum an zehn Stunden in der Woche. "Wir bieten mindestens 20 Stunden im zweiwöchentlichen Wechsel", schildert Lang. Durch die Pavillonstruktur habe man die Möglichkeit, Klassen und Gruppen relativ einfach zu trennen. Lang freut sich besonders für die Erstklässler: "Sie sehen wieder, was Schule eigentlich heißt."