Auch im Notfall soll die Wasserversorgung in Niedereschach und Dauchingen gesichert sein. Foto: © Hyrma – stock.adobe.com

Zwischen den Gemeinden Niedereschach und Dauchingen ist eine Notwasserversorgung geplant. Der Niedereschacher Gemeinderat hat nun weitere Arbeiten für den Bau des dafür notwendigen Hochbehälters auf dem Kappeler Berg vergeben.

Das vom Land mit rund 25 Prozent bezuschusste Vorhaben soll in Notfällen der Versorgungssicherheit in beiden Gemeinden dienen und kostet allein die Gemeinde Niedereschach rund 1,9 Millionen Euro netto.

Fünf Gewerke vergeben

Nachdem bereits im Dezember 2022 die wegen der langen Lieferzeiten notwendige Vergabe für die Edelstahlbehälter erfolgt ist, wurden nun fünf weitere Gewerke vergeben. Ortsbaumeister Hartmut Stern erläuterte den aktuellen Stand. Bezogen auf die bisherigen Ausschreibungsergebnisse liegt die Maßnahme demnach um 8,94 Prozent über der Kostenberechnung vom September 2020. Mit Blick auf die immensen Kostensteigerungen im Jahr 2022 sei dies noch eine erträgliche Entwicklung.

Statik aufwendiger

Das Angebot der Zimmerei-Arbeiten erscheine im Vergleich zur Kostenberechnung hoch. Allerdings sei die Statik deutlich aufwendiger als ursprünglich angenommen; das Angebot liege durchaus im wirtschaftlichen Rahmen. Aufgrund der enormen Preissteigerungen seien die Preise bei den Kostenberechnungen der einzelnen Gewerke im Zuge der Haushaltsberatungen fortgeschrieben worden.

Erhebliche Differenz

Die Arbeiten für den Erd- und Leitungsbau wurden an die Firma Flammer aus Mössingen zum Preis von 897 630 Euro vergeben. Die Rohbauarbeiten gingen zum Preis von 140 715 Euro an die Firma Stumpp aus Rottweil. Bei den Zimmermannsarbeiten kam die heimische Firma Seemann aus Fischbach bei einem Angebotspreis von 244 862 Euro zum Zuge. Auffallend bei dieser Vergabe, bei der es drei Angebote gab, war die enorme Differenz zur dritten Bieterin, deren Angebot bei 398 956 Euro lag.

Die Fliesen- und Estricharbeiten wurden zum Preis von 47 416 Euro an die Firma Röhlich aus Wendelstein vergeben. Die Malerarbeiten wird die Firma Rombach aus Schwenningen für 15 793 Euro ausführen. Die Gewerke Elektro- sowie Verfahrens- und Prozesstechnik werden voraussichtlich im Juni vergeben.

Projekt der Versorgungssicherheit

Die Schieber für die geplante Notwasserversorgung werden nur dann geöffnet, wenn – aus welchen Gründen auch immer – in Dauchingen oder in der Gesamtgemeinde Niedereschach die Wasserversorgung zusammenbrechen sollte. Die Notwasserversorgung bedeute für beide Gemeinden Versorgungssicherheit.

Bei einem so sensiblen Bereich wie der Wasserversorgung sollte man vorausschauend handeln, betonte Bürgermeister Martin Ragg. Deshalb und auch mit Blick auf sehr großzügige Förderprogramme habe man sich mit der Nachbargemeinde Dauchingen, deren Wasserversorgung aus den Keckquellen und Bodenseewasser gespeist wird, zusammengesetzt, um für einen Wassernotfall gewappnet zu sein. Das Projekt werde rund zwei Jahre in Anspruch nehmen.

Quellschüttungen lassen nach

Fakt sei, dass das Amt für Wasser- und Bodenschutz mit Blick auf den Klimawandel, verbunden mit den zurückliegenden trockenen Jahren festgestellt habe, dass die Schüttung aller Quellen im Kreis nachgelassen habe – mit einer einzigen Ausnahme: der Kohlbrunnenquelle in Fischbach, die als Herzstück der eigenständigen Wasserversorgung in der Gemeinde Niedereschach gilt. Doch auch da gelte: Niemand wisse, ob das wegen des Klimawandels dauerhaft so bleibt.