Die Beteiligten am Theater (von links): Souffleuse Bärbel Armbruster, Franziska Breithaupt als Haushälterin Anni, Andreas Hauer als Millionenbauer Frischlinger, Barbara Faißt als Frischlingers Verlobte Roswitha, Hubert Maier als russischer Geschäftsmann Iwan Pawlowitsch Pustipopow, Oliver Hauer als Heilkundiger Viktor Rosenwasser, Katrin Schmid als Frischlingers Tochter Kathi, Maske Angelika Maier, Regisseurin Klara Mäntele. Foto: Benner

Unterhaltung auf Knopfdruck bot am zweiten Adventswochende die Komödie "Wahrheit per Fernbedienung" des erfahrenen Münchener Theaterautoren Gerhard Loew im Klostersaal Wittichen.

Schenkenzell-Wittichen - Das Stück wurde von Klara Mäntele und Cäcilia Fischer ausgewählt. Nach langer Pause wieder einen unterhaltsamen Abend veranstalten zu können, erfüllte den Gesangverein Frohsinn Kaltbrunn mit Freude. Auch die Laiendarsteller haben sich die Freude am Schauspiel durch die Pandemie hindurch erhalten.

Zuschauer von jung bis alt füllten den gut besetzten Saal. Über drei Akte konnten sie sich über das Schicksal von Millionenbauer Hugo Frischlinger amüsieren.

Frischlinger (Andreas Hauer) erwartet sehnsüchtig eine Ordensverleihung der Stadt. Dabei hat er die Zeit, sich die kuriosesten Mängel an seiner Gesundheit einzubilden. Für die guten Ratschläge seiner Haushälterin Anni (Franziska Breithaupt) ist er auf beiden Ohren und Augen taub und blind. Ihre vorwitzige Art stößt unterdessen nicht bei nicht bei allen auf Gegenliebe. Vor allem Roswitha (Barbara Faißt), die deutlich jüngere Verlobte Frischlingers, treibt sichtbar mehr die Liebe zum Geld als zum Mann in Spee an.

Die alles durchschauende Anni, ist da natürlich ein Dorn im Auge. Auch der oft hinzugerufene Quacksalber Rosenwasser (Oliver Hauer) unterstützt ebenso offensichtlich allein des Geldes wegen Frischlingers Krankheitsfantasien. Doch damit nicht genug, versucht sich auch noch der russische Geschäftsmann Pustipopow (Hubert Maier) mit dubiosen Geschäftsideen als Goldgräber an Frischlingers Vermögen. Auch Tochter Kathi (Katrin Schmid) ist vor dessen Avancen nicht sicher.

Im Hausmüll der Nachbarn findet Haushälterin Anni unterdessen eine interessante Fernbedienung. Zu schade zum wegwerfen, doch passt sie auch zu keinem Gerät. Wie sich herausstellt, ist diese für die Anwendung am Menschen gedacht. Beim vorsichtigen Versuchen findet sie heraus, dass sich durch stummschalten die lästigen Monologe Frischlingers abkürzen und die Schimpftiraden seiner Verlobten unterbinden lassen. Auch Wechsel im Programm sind möglich. Doch schließlich fällt die magische Fernbedienung Frischlinger in die Hände, der sogleich eine neue Funktion entdeckt.

Beim unbedarften Einsatz in einer seiner häufigen Konsultationen mit Heilpraktiker Rosenwasser, wandelt sich dessen Wesen plötzlich schlagartig – denn er sagt zum ersten mal die Wahrheit, was ihm einen Rauswurf in hohem Bogen beschert. Im folgenden versucht auch Roswitha Frischlinger von ihrer Anbandelei mit Pustipopow abzulenken. Doch auch dieser wird dadurch unversehens unverblümt, was dazu führt dass auch Roswitha ihre Koffer packen muss.

Frischlinger, dem die Vorkommnisse die Augen geöffnet haben, beschließt reinen Tisch zu machen. Neben dem Rauswurf seiner Verlobten samt Geschäftsmann Pustipopow und seinem Heilpraktiker, wandern nun auch all die wunderlichen Heilmittel in den Müll. Die heimliche Heldin des Stücks – Anni – erkennt, dass die Fernbedienung zwar die Verhältnisse zum besseren gewendet hat jedoch ebenso gefährlich wie faszinierend ist – deshalb verschwindet auch diese erneut im Müll.

Regie zu diesem wunderbaren Klamauk führten Klara Mäntele und Cäcilia Fischer. Letztere fiel leider krankheitsbedingt für die Aufführung aus. Bärbel Armbruster konnte kurzfristig als Souffleuse einspringen. Die Maske wurde in gewohnter Manier von Angelika Maier gestaltet.