Am Freitag hat die Gewerkschaft zum Streik bei der Bahn aufgerufen. (Symbolbild) Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft hat für diesen Freitag erneut einen Warnstreik angekündigt. Die Deutsche Bahn kritisiert die Aktion scharf.

An diesem Freitag müssen Reisende und Pendler erneut mit weitreichenden Einschränkungen rechnen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat zu einem Warnstreik aufgerufen. Die Deutsche Bahn (DB) hat die neuerliche Aktion als „völlig unnütz und unnötig“ verurteilt. Freitag sei der reisestärkste Tag der Woche, der Warnstreik treffen viele Pendlerinnen und Pendler „besonders hart“, erklärte DB-Personalvorstand Martin Seiler am Mittwoch. Die EVG habe „Maß und Mitte komplett verloren“ und setze „nur auf Krawall“. 

Seiler warf der Gewerkschaft vor, „auf dem Rücken der Fahrgäste“ ihren Konkurrenzkampf mit der Gewerkschaft der Deutschen Lokomotivführer (GDL) auszutragen. „Das ist nicht seriös.“ Der Warnstreik sei eine „reine Mitgliederwerbeaktion“. 

Nächste Verhandlungsrunde am Dienstag

Die EVG hat für Freitag bei der DB und weiteren 48 Bahn-Unternehmen zum Warnstreik aufgerufen. „Wir gehen davon aus, dass nichts geht“, sagte EVG-Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay. Mit dem Warnstreik will die Gewerkschaft vor allem den Druck auf die DB erhöhen: Am Dienstag steht die dritte Verhandlungsrunde mit dem Konzern in dem Tarifkonflikt an. 

Die EVG fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten Lohnerhöhungen von insgesamt zwölf Prozent, mindestens aber 650 Euro im Monat als soziale Komponente. Einmalzahlungen lehnt die Gewerkschaft ab. 

Das Angebot der Bahn

Die DB legte ein erstes Angebot vor, das die EVG als inakzeptabel zurückwies. Es sah fünf Prozent mehr Lohn in zwei Schritten vor, zudem Inflationsausgleichsprämien von insgesamt 2500 Euro. Als Laufzeit schlägt die Bahn 27 Monate vor.

Am Wochenende hatte die DB die Schlichtungsempfehlung für den Öffentlichen Dienst als „Orientierung“ für die Tarifverhandlungen mit der EVG bezeichnet. Die Empfehlung sieht einen Inflationsausgleich von 3000 Euro und ab März nächsten Jahres monatlich mindestens 340 Euro mehr Gehalt vor.