Einen Schmerzensmann von German Bury und eine "Stalingrad-Madonna" von Germana Klaiber-Kasper gibt es in der kleinen Kapelle am Bollershofwald zu sehen. Foto: Siegmeier

Vor wenigen Tagen, am 15. August, haben die Katholiken die Himmelfahrt Mariens gefeiert. Bei unserer gut elf Kilometer langen Rundtour widmen wir uns der Himmelskönigin und den unterschiedlichen Darstellungen.

Rottweil - Die Madonna von der Augenwende ist zweifelsfrei die bekannteste Mariendarstellung in Rottweil. Aber es gibt viele weitere – in Kapellen und Lourdesgrotten rund um die Stadt. Wir schauen einige davon an. Gestartet wird am Parkplatz der Kleingärtner an der Hausener Straße. Wir gehen geradeaus über den Kreisverkehr, biegen dann rechts in die Obere Ziegelhütte ein und folgen dem Asphaltweg leicht bergan, gehen an der Gabelung rechts. Nach wenigen Metern erreichen wir ein Naturdenkmal: eine beachtliche Eiche, die sich in den Himmel reckt. Wir gehen weiter geradeaus.

Nach etwa 500 Metern erreichen wir rechter Hand die erste Mariengrotte – gebaut im Lourdesstil. "Das 19. Jahrhundert war für die katholische Kirche die Zeit der gesteigerten marianischen Frömmigkeit", schreibt der Historiker Winfried Hecht im Buch "Kleindenkmale im Landkreis Rottweil". Die Marienerscheinungen, die es ab 1858 im südfranzösischen Lourdes gegeben haben soll, hätten auch hier Akzente gesetzt. "Dies erfolgte vor allem durch den Nachbau der Stätten", schreibt Hecht weiter.

Besonders ist die Kapelle am Bollershofwald

Wir folgen dem Weg geradeaus weitere 300 Meter und queren dann die Hausener Straße auf die Bollershofstraße, gehen dort links bis zur Abzweigung, dann rechts und biegen am Waldrand links in den Schotterweg (Kapellenweg) ein, dem wir 800 Meter, bis zum nächsten Etappenziel, folgen.

Ein besonderes Kleinod, idyllisch gelegen, ist die Kapelle am Bollershofwald. Hinter dem schmiedeeisernen Gitter steht auf dem Altar ein Schmerzensmann, den der Rottweiler Bildhauer German Burry geschnitzt hat. Besonders beeindruckend ist auf der linken Seite auch das Halbrelief, das die "Stalingrad-Madonna" zeigt, die die Künstlerin Germana Klaiber-Kasper geschaffen hat.

Nach einer kleinen Rast folgen wir dem Asphaltweg weiter geradeaus, unterqueren die Autobahn und gehen nach der Unterführung weitere 500 Meter geradeaus. Dann gelangen wir an eine kleine Baumgruppe mit einem hölzernen Kreuz des Künstlers Josef Bücheler. Hier biegen wir links ab. Von dort aus lässt sich leicht rechts bei der nächsten Baumgruppe ein weiteres Etappenziel erahnen. Nach 100 Metern biegen wir in den Wiesenweg rechts ein und gehen bis zu der Baumgruppe, an der wir – etwas versteckt – einen ganz besonderen Marienort finden.

Die Grotte wurde um das Jahr 1900 aus Lesesteinen gebaut. In der Nische steht eine geschnitzte mehrfarbig gefasst Madonna, ebenfalls vom Lourdestypus.

Elf Kilometer lange Rundtour

Nach einer Pause auf den Bänken folgen wir dem Wiesenweg weiter und biegen an der Abzweigung links ab und gelangen nach etwa 100 Metern an die Horgener Straße, die wir queren und gleich wieder links in den Wiesenweg einbiegen. Diesem folgen wir geradeaus bis zum Ortseingang Hausen. Hier folgen wir der Ortsdurchfahrt 400 Meter, bis zur Kirche St. Maria auf der rechten Seite, in der es ebenfalls Mariendarstellungen zu sehen gibt – unter anderem am Marienaltar auf der linken Seite der Chorwand oder in den Chorfenstern. Von hier aus folgen wir der Ortsdurchfahrt nochmals 100 Meter, biegen dann rechts in den Bronnenkohlweg ein und folgen diesem bis zu einem Wegkreuz, hier gehen wir rechts und gleich wieder links. Wir folgen dem Weg weitere 300 Meter und gehen dann rechts. Nach weiteren 200 Metern biegen wir links ein und gehen am Wald entlang, bis der Weg eine Biegung nach links macht. Dieser folgen wir weitere 300 Meter und gehen an der nächsten Biegung, vor der Bundesstraße, links bergan, bis wir nach 800 Metern zu unserer ersten Lourdesgrotte gelangen. Hier gehen wir rechts, zurück zum Ausgangspunkt.

Für die gut elf Kilometer lange Rundtour sollte man drei Stunden Gehzeit einplanen. Da die Strecke auch über Wiesenwege führt, ist sie nicht unbedingt kinderwagentauglich.