Ruhe und Beschaulichkeit auf dem Weg durch das Liliental zwischen unzähligen Birken. Foto: Kaletta

Wer einen Tag am Kaiserstuhl verbringen möchte, um sich an der vielseitigen Natur zu erfreuen, dem steht ein umfangreiches Wanderwegenetz zur Verfügung. Die Auswahl ist groß, um je nach Lust und Laune mit langen oder auch kürzeren Touren auf interessante Entdeckungsreisen zu gehen.

Ihringen - Auf relativ kleinem Raum begegnet man einer bemerkenswerten Vielfalt: Rebberge, Waldgebiete, Obstgärten und immer wieder eine weite Sicht auf die in den Tälern eingebetteten oder an den Hängen angesiedelten bekannten Weinorten.

Die übersichtlich ausgeschilderten Themenwege, wie zum Beispiel der Bienenfresserpfad oder der Knabenkrautpfad, sind sehr gut ausgebaut und nahezu zu jeder Jahreszeit begehbar. Von mehreren Orten bietet es sich an, durch das Liliental zu wandern. Zuvor geht es über die Hänge der Reben, im Blickfeld der 557 Meter hohe Totenkopf, dem Hausberg des Kaiserstuhls, mit seinem Mischwald und dem 151,3 Meter hohen Fernmeldeturm Vogtsburg-Totenkopf. Er zählt zu den Wahrzeichen des Kaiserstuhls mit seinen etwa 170 Meter auseinanderliegenden Doppelkuppenspitzen.

Eichelspitze und Katharinenberg in der Nachbarschaft

Seinen Namen soll der Berg erhalten haben, weil auf ihm in früheren Zeiten zum Tode Verurteilte hingerichtet worden sein sollen. In naher Nachbarschaft befindet sich die Eichelspitze (521 Meter) und der Katharinenberg (492 Meter). Als Rastplatz bietet sich die große grüne Rasenfläche mit Grillmöglichkeit am Neulindenturm an, der im Jahr 1900 einem Burgturm nachgebaut wurde. Seine Türe ist geöffnet, so dass der Turm bestiegen werden kann.

Mehrere Kilometer führen durch das Liliental mit seiner beeindruckenden Vielfalt an Bäumen. Von der Forstlichen Versuchsanstalt wurde in den Jahren 1957/58 ein großes Gebiet aufgekauft, in dem exotische Bäume zu betrachten sind: Tulpenbäume, riesige Mammutbäume, die schon als ausgestorben vermutet wurden, Griechische Tannen, amerikanische Parkbänke. Fast könnte der Wanderer annehmen, er sei in eine andere Welt geraten. Zwischen Birken, Ahorn, Eiche und Linde führt ein drei Kilometer langer Weg, der Wanderer wird vom Gesang der Vögel begleitet und kann sich an seltenen Pflanzen erfreuen, die zwischen den Bäumen ihren Lebensraum haben.

Kondition erfordert

Viele Tafeln an den Bäumen geben Hinweise auf die Arten, die hier wachsen, so dass man neben der Bewegung in der Natur auch noch eine ganze Menge hinzulernen kann. Etwas Kondition erfordert das Wandern über die sich weit ausstreckenden Hänge, dennoch angenehm auf Gras bewachsenden Wegen zu laufen. Es ist auf jeden Fall lohnend, denn eine einmalige Aussicht lässt sich genießen, sie reicht in den Schwarzwald hinein oder auch zu den Vogesen.

Obwohl der Kaiserstuhl vom Frühjahr bis zum Herbst für viele ein beliebtes Ausflugsziel ist, mit seinen Rastplätzen, Kinderspielplätzen und Gasthäusern – sofern diese geöffnet sind – muss man nicht lange laufen, um die beschauliche Ruhe und Stille der Natur nahezu für sich ganz alleine zu haben.