Andre Schmalz (von links), Eugen Haberer und Lisa Guth werben für ein gutes Miteinander in Feld und Flur. Foto: Ziechaus

Für ein besseres Miteinander in Feld und Flur appellieren die Landwirte an ihre Mitbürger, bei Wanderungen und Radtouren auf den Wegen zu bleiben, weder Felder noch Wiesen zu betreten.

Kreis Rottweil - Während der Vegetationsperiode von März bis November sollte man nicht querfeldein über Felder und Wiesen laufen oder gar fahren, weil Getreide, Raps und Gräser sehr empfindlich sind und umknicken können. Wiesen und Getreidebestände sollten weder von Menschen noch von Hunden oder Pferden betreten werden.

Die Ansicht von im Wind wogendem Getreide mit glänzenden Granen, wie Gerste und Roggen, ist auch vom Feldrand schön und anregend und wird nicht schöner, wenn man in einen Bestand hineinläuft. Einen Mohn aus einem Bestand zu pflücken bringt wenig, weil die leuchtend roten Blütenblätter schon verwelkt und abgefallen sind, bevor man die Blumen Zuhause in die Vase stellen kann.

Hinterlassenschaften von Hunde sind Gefahr für Tiere auf den Wiesen

Nach dem Landesnaturschutzgesetz ist das Betreten von Feldern und Wiesen in der Zeit von März bis zur Ernte im November zudem grundsätzlich untersagt. Ein großes Ärgernis für die Bauern und eine Gefahr für ihre Tiere sind die Hinterlassenschaften von Hunden in Wiesen und Feldern. Beim Mähen von Wiesen verteilt ein kreiselndes Mähwerk den Kot sehr schnell und weitflächig im Futter für Rinder, Schafe oder Ziegen. Die Tiere riechen sehr gut und orientieren sich vor dem Zubeißen durch ihre Nasen. Verunreinigtes Futter wird dann aus verständlichen Gründen verschmäht. Das ist auf abgegrasten Weiden deutlich zu sehen, wenn das Gras um Kuhfladen stehen bleibt.

Der Kot von Fleischfressern kann Parasiten enthalten, deren vom Hund im Kot ausgeschiedene Eier bei Rindern Fehlgeburten verursachen können. Der Hund ist bisher der einzig bekannte Endwirt des für Kälber gefährlichen Parasiten.

App führt irrtümlicherweise über Wiese

Die Landwirte bitten deshalb, dass Hundebesitzer ihre Tiere anleinen und deren Kot aufnehmen und im Abfall entsorgen, die gefüllten Plastikbeutel oder anderen Abfall nicht am Feld- oder Waldrand wegwerfen.

Von einem neuen Problem wurde Eugen Haberer kürzlich überrascht: Der Kreisvorsitzende im Bauernverband war auf Wanderer getroffen, die quer durch einen hohen Wiesenbestand liefen. Als er sie ansprach, zeigten sie im Smartphone eine Karte mit einem Weg über seine Wiese. Der Weg war als Abkürzung zwischen ausgewiesenen Wanderwegen eingezeichnet, hat aber in Wirklichkeit noch nie bestanden und ist auf keiner Wanderkarte zu finden. In einer Routenplaner-App ist der angebliche Weg mitten über die landwirtschaftlich genutzte Wiese eingezeichnet.