Ihre Grobmotorik und den Geruchssinn schulen, konnten die Burladinger Drittklässler während es galt, sich am Seil entlang über Äste und Stämme auf dem Waldboden zu hangeln. Fotos: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder Bote

Waldpädagogik: Strahlewetter für Drittklässler / Kühler Kopf unter schattigen Bäumen

Angehende Jagdhund-Welpen streicheln, sich mit verbundenen Augen im Wald sicher bewegen und die Tiersilhouetten - inklusive Wolf und Luchs - finden und richtig benennen, aber bloß nicht die Bienen im Wabenhaus ärgern: Beim Waldpädagogik-Tag hatten die Grundschüler viel Spaß.

Burladingen. Für die Drittklässer aller Burladinger Grundschulen hatte Försterin und Büroleiterin im Bereich Hechingen, Sophie Remensperger, den Tag vorbereitet und die Teilnehmer zusammengeführt. Rund 100 Schüler waren es in diesem Jahr, die sich im Wald zwischen Ringingen und Melchingen tummelten und bei Spaß und Spiel viel über Tiere, Bäume und den Waldboden lernten.

Das Forstamt organisiert diesen Waldpädagogik-Tag für Drittklässler zusammen mit der Schulverwaltung seit dem Jahre 2004. Da sind außer den vier Revierförstern, Andreas Hoh, Wolfram Schmid, Thomas Stocker und Jürgen Veser auch immer Eltern und ehemalige Lehrer dabei. Die geben Hilfestellung, haben ein wachsames Auge und dürfen beim abschließenden Wurstgrillen vor der Waldhütte mit dabei sein. Unter schattigen Bäumen galt es für die Grundschüler kühlen Kopf bei schwierigen Aufgaben zu bewahren. Denn das Wetter war der Veranstaltung hold und so kam es denn, dass der Regen an diesem Tag Pause machte.

Es geht um Grobmotorik, Gerüche und den Mut

Aufgebaut waren wieder sechs Stationen. Da ging es um die Insekten wie Ameisen oder Bienen und natürlich den leckeren Waldhonig und um einen Pirschpfad. Auf dem hatten die Förster Tiersilhouetten aus Holz im Gehölz versteckt. Diesmal zum ersten Mal dabei: der Luchs und der Wolf. "Wir müssen ja mit der Zeit gehen", scherzte Förster Thomas Stocker über die Neulinge in den deutschen Wäldern. Dann gab es eine Seilbrücke, über die sich die Drittklässler entlanghangeln konnten. Abstürze waren nicht zu verzeichnen, aber so mancher der Schülerinnen und Schüler entdeckte den eigenen Mut. Wie man Wildtiere an Schädeln, ihren Fußspuren und am Fell erkennt, auch wenn das längst abgezogen ist, war das Thema an einer anderen Station.

Um die Grobmotorik und die Gerüche im Wald ging es an einer Station an der es galt, sich mit verbundenen Augen an einem Seil sicher durchs Unterholz und über Geäst hinweg zu bewegen. Beim Ballspiel durfte ebenfalls nicht gespickelt werden, sondern man musste sich ganz auf die Zurufe der Freunde verlassen, wenn man mit verbundenen Augen Tennisbälle finden und einsammeln soll.

Dass die geschäftsführende Schulleiterin Monika Rudolf vor Ort war und auch Bürgermeister Davide Licht, interessierte die Drittklässler nur am Rande. Dass mit der Veranstaltung, wie Forstdirektor Hermann Schmidt es formulierte, "Lern- und Spieleffekt parallel zueinander gefördert werden" eher auch nicht. Denn der Star des Tages stand längst fest. Die acht Wochen alte Klara, der neue Jagdhund-Welpe von Hermann Schmidt, wurde vielfach hochgehoben, geherzt und geknuddelt. Diesem weichen Fell und dem braven Dackelblick konnten die Kleinen nicht widerstehen. Und so manche von den Großen eigentlich auch nicht.