Anders als in der Gemeinde Schönwald (Schwarzwald-Baar-Kreis) ist es bis zur Eröffnung des Waldkindergartens in Dornstetten noch eine Weile hin, die Stadtverwaltung will für die Einrichtung aber ebenfalls einen Bauwagen anschaffen. Archiv- Foto: Kommert

Jetzt steht es fest: Die Stiftung Eigen-Sinn aus Freudenstadt wird die Trägerschaft des neuen und ersten Waldkindergartens in Dornstetten übernehmen. Dafür sprach sich der Gemeinderat am Dienstagabend bei drei Gegenstimmen aus.

Dornstetten - Die drei Nein-Stimmen kamen aus den Reihen der Fraktion Freie Wähler/CDU – von Ilona Costantino, Christoph Mannheimer und Martin Schwenk. Mannheimer hatte zuvor die namentliche Abstimmung gewünscht, das Gremium hatte seinem Antrag stattgegeben. Die Standortfrage ist noch offen. Genannt wurden in der Sitzung die Jugendherberge und die Allmandhütte. Auch steht der Zeitplan bis zur Eröffnung noch nicht, da dieser vom Standort abhängt.

Hans-Martin Haist, Leiter der Stiftung Eigen-Sinn in Freudenstadt, war schon mehrmals zu Gast im Dornstetter Gemeinderat und hatte Credo, Zielsetzungen und Optionen speziell der Stiftung Eigen-Sinn, die es seit 20 Jahren gibt und die zahlreiche erfolgreiche Projekte betreibt, erläutert.

Im März dieses Jahres hatte der Gemeinderat, abweichend von der aktuellen Bedarfsplanung mit Stand Juni 2020, beschlossen, anstelle von Planungen zur Erweiterung des Kindergartens Brunnenberg nun den Waldkindergarten vorzubereiten. Zudem hatte der Rat zur Betriebsform entschieden, dass eine Waldkindergartengruppe für Kinder vom vollendeten dritten Lebensjahr bis zum Schuleintritt eingerichtet werden soll. Betreut werden soll in sechs zusammenhängenden Stunden, aufgenommen werden können maximal 20 Kinder. Im Haushalt 2021 sind zudem rund 150 000 Euro für das Projekt eingeplant (wir berichteten).

Jetzt ließ Haist gemeinsam mit seiner Kollegin, der Kindergartenleiterin Yvonne Schweiker, kurz noch einmal die erfolgreiche Geschichte der Stiftung Revue passieren, betonte die Sinnhaftigkeit der Kindergartenführung anhand einer Lernerfahrung mit allen Sinnen und skizzierte Gruppenkonstellationen, die große Bedeutung der Zusammenarbeit mit den Eltern und jene im und mit dem erweiterten Beirat.

"Wir arbeiten nach der Jahresuhr", erklärte Haist zum besonderen pädagogischen Konzept der Stiftung. Es gebe zudem zahlreiche Kooperationen, die Kinder lernten auch außerhalb des eigentlichen Waldkindergartens. Als Beispiele nannte er Ausflüge in den Nationalpark Schwarzwald oder zum Biolandhof in Schopfloch. Auch vor Ort wünsche er sich künftig entsprechenden Austausch. Wie sich alles mit wem entwickle, werde man sehen. Als Kostenpunkt bezifferte Haist in der jetzigen Sitzung grob 130 000 Euro pro Jahr. Das habe keinen endgültigen Charakter.

Eltern schätzen Wirkung auf Sozialverhalten

Seine Kollegin Yvonne Schweiker betonte die stets positiven Rückmeldungen der Eltern, was das Sozialverhalten ihrer Jüngsten angeht. Dies beruhe wiederum letztlich auf all den Erfahrungen im Waldkindergarten von "Eigen-Sinn".

Neben der Stiftung hatten sich in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend auch die evangelische Kirchengemeinde Hallwangen, vertreten durch Pfarrer Christoph Karle und Werner Müller, zusammen mit dem evangelischen Kirchenbezirk Freudenstadt, vertreten durch Markus Rebhuhn, sowie die Arbeiterwohlfahrt Freudenstadt, vertreten durch Dyane Bachner und Cornelia Vötsch, für die Trägerschaft des geplanten Waldkindergartens beworben und ihre Konzepte präsentiert.