Kräftezehrende Arbeit für die Feuerwehrleute beim Waldbrand in der Nähe von Poppeltal. Foto: Tido Lüdtke

Mit 24 Einsatzkräften löschten die Feuerwehren aus Enzklösterle und Bad Widlbad am Donnerstagnachmittag einen Waldbrand bei Poppeltal. Das unwegsame Gelände sorgte für zusätzliche Probleme. Über die Brandursache gibt es bislang nur Vermutungen.

Ein „Vegetationsbrand“ in Höhe des Poppelsees – so lautete die erste Alarmierung, die die Feuerwehren aus Enzklösterle und Bad Wildbad am Donnerstagnachmittag gegen 15.30 Uhr erhielten.

Wie der Bad Wildbader Stadtbrandmeister Tido Lüdtke, der als Einsatzleiter vor Ort war, im Gespräch mit unserer Zeitung erzählt, habe man dann oberhalb des Sees leichte Rauchsäulen wahrgenommen. Daraufhin folgte zunächst eine umfangreiche Suche, da sich die Brandstelle recht weit im Wald befand.

Als die Feuerwehrleute fündig wurden, entdeckten sie mehrere, räumlich nicht zusammenhängende Brandstellen auf einer Fläche von etwa 250 bis 300 Quadratmetern. Um den Brand zu bekämpfen, mussten die Feuerwehrleute zunächst eine 200 Meter lange Schlauchleitung durch eine Rückegasse legen. Danach kreisten sie das Feuer von den Seiten mit zwei C-Rohren ein. „Bis genügend Wasser zur Verfügung stand“, setzten die Einsatzkräfte zudem sogenannte „Waldbrandpatschen“, ein Art Stahlfächer, ein, um das Feuer einzugrenzen.

Für die Wasserversorgung wurden vier Fahrzeuge mit Wassertanks aus Enzklösterle und Bad Wildbad eingesetzt, darunter auch das Wildbader TLF3000 mit mehr als 3000 Litern Wasser an Bord. Die Fahrzeuge fuhren von der Bundesstraße „in Höhe des zweiten Windrads“, so Lüdtke, zum Sammelpunkt der Fahrzeuge in den Wald. Wegen der schwierigen Wege war immer ein Fahrzeug unterwegs zur Brandbekämpfung und wurde vom nächsten abgelöst, wenn es entleert war. Die Fahrzeuge füllten ihre Tanks dann am Hydran in Poppeltal wieder auf. „Rund 10 000 Liter“ seien so „abgegeben worden“, erklärt der Einsatzleiter weiter.

Boden wird gewässert

Nachdem die Brandstellen gelöscht waren, wässerte die Feuerwehr den Boden und lockerte ihn mit Spaten, Axt und ähnlichen Werkzeugen auf, damit das Wasser tiefer eindringen konnte. Denn es habe sich gezeigt, dass die Wurzelstöcke bereits gebrannt hatten, der gelockerte Boden erhitzte sich nach Messungen mit der Wärmebildkamera schnell wieder auf Temperaturen um die 100 Grad Celsius. Deshalb musste weiter gelockert werden, damit das Wasser tiefer eindringen konnte.

Gegen 19.30 Uhr waren die Bad Wildbader Einsatzkräfte zurück im Feuerwehrhaus – eine Brandwache sei nicht erforderlich gewesen. „Bei den hohen Temperaturen und der unwegsamen Strecke war das für die Einsatzkräfte eine kräftezehrende Angelegenheit“, so Lüdtke. Zum Glück sei es „glimpflich ausgegangen“.

Zur Brandursache konnte und wollte Lüdtke im Gespräch mit unserer Redaktion nichts Näheres sagen. Er geht aber davon aus, dass es „nichts mutwillig oder fahrlässig herbei Geführtes“ gewesen sei. Ein Fremdverschulden könne man wohl ausschließen, dazu sei auch die Stelle zu tief im Wald. Auch Benjamin Koch, der Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit, bestätigte das: „Es gibt keine greifbaren Hinweise auf eine mögliche Vorsatztat.“ Dennoch mahnt Lüdtke zur Vorsicht im Wald und bittet, keine Lagerfeuer anzuzünden oder brennende Zigaretten wegzuwerfen.

Bei dem Brand waren 15 Feuerwehrleute mit drei Fahrzeugen aus Enzklösterle und neun aus Bad Wildbad mit vier Fahrzeugen im Einsatz, fünf weitere waren in Bad Wildbad in Bereitschaft.

Zusätzlich waren die Polizei und Mitarbeiter des Forstes vor Ort.