Kommunales: Ortschaftsrat berät über Zentralisierung

Waldachtal-Salzstetten. Der Ortschaftsrat Salzstetten beschäftigte sich in seiner Sitzung mit der geplanten Zentralisierung der Verwaltung in Waldachtal. Dabei steht auch Salzstetten als größte Ortschaftsverwaltung zur Disposition.

Alle Ortschaftsverwaltungen sollen ab 1. März 2019 dann zentral an einem Ort fungieren – hier soll dann als zentrales Rathaus und Bürgerbüro der Treff 3000 dienen, der mit seiner Schließung dann den Weg zum Bau des neuen Edeka-Marktes freigibt.

Zukunftsmusik noch, doch die Pläne der Gemeinde mit Bürgermeisterin Annick Grassi zeigen deutlich auf Kostenreduzierung und Einsparungen, wie etwa bei den Personalkosten. Die Beschlüsse der anderen Ortschaften Cresbach, Tumlingen, Lützenhardt und Hörschweiler liegen der Gemeinde bereits vor – Salzstetten beriet indessen das Thema nur vor: "Ich denke, dass wir emotional noch nicht in der Lage sind, darüber endgültig zu entscheiden", sollte Ortsvorsteher Wolfgang Fahrner später sagen. Rein sachlich gesehen ist dem Gremium klar, dass hier neue Weichen gestellt werden sollen und dass diese sinnvoll erscheinen. "Ich kann das Vorhaben nachvollziehen", argumentierte Rat Roger Ganszki. "Ich halte es jedoch für einen Schritt in die falsche Richtung. Viele Gemeinden und Städte dezentralisieren sogar ihre Verwaltungen aus Gründen der Bürgernähe."

Salzstetter Räte wollen Bürgernähe

Und Bürgernähe wollen die Räte in Salzstetten ausdrücklich. Auch Fahrner fiele eine solche Entscheidung zur Aufgabe der Ortschaftsverwaltung zum März 2019 sehr schwer, wie er gestand. Das Argument von Bürgermeisterin Annick Grassi, dass langfristig mit der Zentralisierung rund 60 000 Euro an Personalkosten eingespart werden können, besticht. Grassi, die der Beratung persönlich beiwohnte, wies darauf hin, dass am 1. April 2018 eine Mitarbeiterin in Rente gehen werde und diese Stelle nicht mehr besetzt werden werde. Außerdem soll die Bearbeitung der Baugesuche künftig zentral bearbeitet werden und für die Gremien der Ortschaften und den Gemeinderat vorbereitet werden. Diese Maßnahme, so Grassi, solle noch in diesem Jahr umgesetzt werden und die notwendige Stelle intern besetzt werden. Zwei Mitarbeiterinnen sollen dann parallel in einem zentralen Bürgerbüro arbeiten und während der Öffnungszeiten zugleich Ansprechpartner für die Bürger sein. So könnten dann auch weitere Tätigkeiten der bisherigen Ortschaftsverwaltungen zentral dort bearbeitet werden. Es steht nach den Einwendungen der Salzstetter Räte nicht zu erwarten, dass sie schnell über diese einschneidende Maßnahme entscheiden werden. Gemeinderätin Kathrin Zink-Jakobeit etwa wusste zu berichten, dass die Ortschaftsverwaltung Salzstetten in 2015 mehr als die Hälfte der behördlichen Einnahmen erzielte im Vergleich zu allen anderen Verwaltungen der Gemeinde. Dies drücke deutlich aus, wie sehr das Bürgerbüro Salzstetten von der Bevölkerung genutzt werde.

Das Gremium möchte diese Entscheidung offensichtlich nicht alleine fällen, weshalb der Ortschaftsrat in Erwägung zieht, diesen Schritt mit den Bürgern bei der nächsten Bürgerversammlung zu beraten.