Kommunales: Die Regelung soll bis zum Jahresende gelten, um Ausfällen durch Corona-Pandemie entgegenzuwirken

Waldachtal (aw). Aufgrund der besonderen Umstände, bedingt durch die Corona-Krise, hatte der Waldachtaler Gemeinderat in seiner Sitzung im Juni über einen Erlass der Vereinsmieten (anteilige Bewirtschaftungskosten) beraten.

Konkret äußerte die Gemeindeverwaltung den Vorschlag, die Mietgebühren für die Monate April, Mai und Juni zu erlassen. Die Räumlichkeiten der Vereine konnten seit dem 18. März nicht mehr genutzt werden. Seit dem 2. Juni sind diese wieder eingeschränkt nutzbar. Einstimmig beschlossen die Räte, den Vereinen drei Monatsmieten zu erlassen. Ebenso wurden die Mietgebühren der Musiklehrer für einen Monat erlassen. Zusätzlich wurde im Beschluss der Passus aufgenommen, dass über besondere Härtefälle, welche bei den jeweiligen Vereinen aufgrund der Pandemie eintraten, erneut beraten und beschlossen werden soll (wir berichteten).

Den Fördervereinen (FV) "Bürgerhaus Oberwaldach" und "Aktiv für Salzstetten" wurden bislang noch keine Kosten erlassen, wie Bürgermeisterin Annick Grassi dem Gemeinderat am Dienstag mitteilte. Die Vereine vermieten ihrerseits die Räumlichkeiten weiter, wodurch Einnahmen generiert werden sollen. Die Gemeindeverwaltung schlug vor, den im Juni gefassten Beschluss auch auf die beiden Vereine anzuwenden. Dem stimmte der Gemeinderat einstimmig zu.

Darüber hinaus stand ein Antrag des FV "Aktiv" zur Debatte, womit um eine Halbierung der Pacht für zwei Jahre gebeten wurde. Kassierer Roger Ganszki argumentierte in seinem Schreiben, dass aufgrund der aktuellen Corona-Vorgaben Veranstaltungen nicht rentabel durchgeführt werden können, womit derzeit ein jährliches Defizit von rund 1 500 Euro in der Vereinskasse erwartet wird. Auch aufgrund der nicht absehbaren Entwicklung der Krise schlug Grassi vor, die Entscheidung auf den Januar des kommenden Jahres zu vertagen. Das Fälligkeitsdatum für die Entrichtung der jährlichen Miete werde entsprechend angepasst.

Grassi wartete abschließend mit einer Idee auf, welche den Vereinen auch in Zeiten der Krise weitere Einnahmen durch Veranstaltungen ermöglichen soll. So könnten zum Beispiel für die jährlichen Schlachtplatten-Veranstaltungen der Vereine die örtlichen Gemeindesäle genutzt werden. Dies natürlich unter der Voraussetzung, dass die Räumlichkeiten nicht bereits anderweitig angemietet wurden. Zwei Vereine hätten diesbezüglich bereits ihr Interesse bekundet. Für die Ausrichtung einer Schlachtplatte müssten dieselben Hygienevorschriften wie in einem Restaurant eingehalten werden.

Grassi schlug dem Gremium vor, den Vereinen die Saalmiete zu erlassen. Auch andere Veranstaltungen könnten bis zum Ende des Jahres von den Vereinen in den Gemeindesälen mietfrei ausgerichtet werden.

Ob das mietfreie Angebot den Vereinen nur einmalig in diesem Jahr zur Verfügung stehe, fragte Christoph Sadzik nach. "Also, ich würde es darauf ankommen lassen und sagen, dass auch mehrere Veranstaltungen mietfrei möglich sind", entgegnete Grassi. Markus Fischer argumentierte, dass die Mietgebühren der Säle für Vereine ohnehin nicht sonderlich hoch seien.

Einstimmig schloss sich das Gremium dem Vorschlag an, dass die Vereine bis zum Ende des Jahres keine Mietgebühren für Veranstaltungen in den Gemeindesälen bezahlen müssen.