Der Ortschaftsrat Salzstetten hat sich bei einem vor Ort Termin ein Bild von der Lage im Talweg gemacht, für den es eine Anfrage zur Bebauung gibt.Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder Bote

Planungen: Ortschaftsrat Salzstetten hält Bebauung für möglich und legt dem Gemeinderat die Anfrage zur Beratung vor

Die Gemeindeverwaltung Waldachtal lehnte jüngst die Bebauung zwischen Talweg 2 und 12 (Salzstetten) wegen "Beeinträchtigung öffentlicher Belange" ab. Der Ortschaftsrat sieht das jedoch anders.

W aldachtal-Salzstetten. Die Gemeindeverwaltung verweist in der Begründung auf den bestehenden Flächennutzenplan, der einen 80 Meter langen Bereich westlich des Talwegs einen frei zuhaltenden Bereich ausweise. Außerdem sei der "schmale" Talweg nicht für die Planung weiterer Gebäude geeignet – zudem ist der Abwasserkanal in dieser Gegend schadhaft.

Der Ortschaftsrat Salzstetten sieht auch nach einer Inaugenscheinnahme direkt vor Ort die Sachlage anders: Zunächst plädierte das gesamte Gremium dafür, dass die Gemeinde das Thema "Defekter Abwasserkanal" klären soll. Inzwischen haben Bauherren (Interessenten) bekundet, dass sie die schadhaften Kanäle auch notfalls auf eigene Kosten beheben lassen oder neu bauen lassen wollen.

Der Rat wies vor Ort darauf hin, dass der Talweg ausschließlich für Anlieger und landwirtschaftlichen Verkehr zugelassen sei und könne eine "Ausweichstelle" in der nur drei Meter breiten Straße installieren. Die Räte regten an, dass die bestehende Baulücke des Talwegs im Baugebiet aufzunehmen und eventuell in einem "vereinfachten Verfahren" zu entwickeln sei. Die Grundstückseigentümer seien bereit, diese Kosten ebenfalls zu tragen.

Wie bereits in dem vorangegangenen Umlaufverfahren folgte das Gremium somit dem Vorschlag von Ortsvorsteher Friedrich Hassel.

Auf der Wiese im Talweg soll nämlich ein Dreifamilienhaus entstehen. Der GVV Dornstetten habe bereits signalisiert, dass dies über einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan möglich sei.

Der Geltungsbereich des Flächennutzenplans sei nicht "grundstücksgenau" abgegrenzt. "Wir haben alles getan, dass dieses Haus realisiert werden kann", konstatierte Hassel. "Ich hätte mir eine frühere Einbindung des Ortschaftsrats gewünscht – wir sind beim laufenden Flächennutzenplan-Verfahren unzureichend eingebunden worden."

Hassel sieht überhaupt Themen zur Entwicklung und Bauvorhaben in der Ortschaft als wichtiges Thema für das Gremium an. "Es gibt kaum Wichtigeres", betonte er. Allein die geringe Breite des Talwegs sollte nicht Grund sein, eine weitere Bebauung auszuschließen: "Die ›Lange Furch‹ hat eine Breite von 3,20 Meter – die Biergasse misst 3,70 Meter", argumentierte er.

Eine gesicherte Erschließung sei machbar. Der Rat beschloss, die Bauvoranfrage dem Gemeinderat zur Beratung vorzulegen.