Gern kochen einheimische Frauen täglich Mittagessen für Kinder aus armen Verhältnissen. Fotos: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Peru dankt für die Spenden aus Salzstetten / Pater Hans Wörner gestorben / Direkthilfe zur Selbsthilfe geleistet

Von Walter Maier

Waldachtal-Salzstetten. Dank der Spenden für die Salzstetter Missionsprojekte können Vorhaben in christlichen Gemeinden in Peru, Kongo, Tansania und Indonesien verwirklicht werden. In diesem Jahr hat die Salzstetter Einwohnerschaft über 4324 Euro gegeben. Damit kann nun den Menschen, die weniger haben, unter die Arme zu gegriffen werden. Es wird Direkthilfe zur Selbsthilfe geleistet. Zum bevorstehenden Weihnachtsfest und Jahreswechsel sind bei der Kolpingfamilie Dankesbriefe eingetroffen.

Jeden Monat werden 2030 Euro benötigt

Aus Huánuco in Peru berichtet der Südtiroler Comboni-Bruder Jakob Pezzei: "Täglich, von Montag bis Freitag, kommen zu unserer Kinderspeisung an die 250 Kinder zum Mittagessen und auch einige alleinstehende Männer und Frauen. Um die Lebensmittel zu besorgen, braucht man monatlich 2640 Dollar (2030 Euro)." Die Kinder leisten einen obligatorischen Beitrag von zwei Dollar (1,54 Euro) für eine Woche. "Ich fühle mich am Ende des Jahres 2011 Euch gegenüber zu großem Dank verpflichtet, denn ohne Eure Hilfe und finanzielle Unterstützung für unsere Kinderspeisungen könnten wir den armen Kindern und Familien nicht weiterhelfen. Gott der Herr wird Eure Großherzigkeit für die Armen sicher einmal großzügig vergelten, denn im Evangelium können wir seine Worte vernehmen: ›Alles, was ihr dem geringsten meiner Brüder tut, das habt ihr mir getan.‹ Ich Gebet werde ich Euch Wohltäter nicht vergessen. Immer wieder spüre ich den Segen und die Hilfe Gottes bei meiner Arbeit."

In den vergangenen 25 Jahren wurde das Konvent-Haus als Noviziat für Missionars-Berufe genutzt und jetzt zu einer Wohnstätte für ältere Mitbrüder umgebaut. "Unsere Hausgemeinschaft besteht aus sechs Mitbrüdern, einem Italiener, einem Peruaner, einem Deutschen und drei Südtirolern. Wir betreuen eine Pfarrei hier in Huánuco mit fünf Außenstationen, in deren Kapellen jeden Sonntag eine Messe gefeiert wird. Überdies hat die Pfarrei noch an die 100 Dörfer zu versorgen. Die Arbeit wird immer mehr, der Arbeiter weniger. Bitten wir den Herrn, um Arbeiter für seinen Weinberg."

Dieser Tage hat Andreas und Regina Scherrmann, die einen besonderen Kontakt zu Peru-Missionar Josef Schmidpeter pflegen, ein weihnachtlicher Gruß aus Arequipa in Peru erreicht. Er übermittelte die traurige Nachricht, dass ihm der Tod des "Mitbruders" und Pfarrers der "El Buen Pastor"-Pfarrei, Hans Wörner, sehr nahe gegangen sei. Schon am 31. Mai dieses Jahres sei der schwäbische Pater plötzlich an Herzversagen verstorben. "Ein schwerer Schock für uns alle und für die Pfarrei mit ihren beinahe 40 000 Katholiken."

Unterstützung für obdachlose Kinder

Comboni-Pater Wörner hat vor Jahren das Salzstetter Missionsprojekt in Huánuco betreut. Schmidpeter, der 2011 zum 40. Geburtstag der Kolping-Aktion Entwicklungshilfe Salzstetten besuchte, berichtet von einem Elendsgebiet mit Armen und Kranken, die keinen Platz in der Gesellschaft finden.

Hunderte obdachlos gewordene Kinder unterstützt die Kolpingfamilie im Kongo-Projekt "Straßenkinder in Kinshasa" der Steyler-Mission. In Kilimahewa in Tansania sind auf Initiative der Benediktiner von der Abtei Königsmünster in Meschede neben einem neuen Pfarrzentrum und einem funktionsfähigen Hospital auch nützliche Bildungs- und Berufsausbildungs-Einrichtungen entstanden. Und auf der Insel Flores in Indonesien fördert Steyler-Pater Anton Kappler die Ausbildung von Erzieherinnen für Kindergärten nach deutschem Vorbild.