Aus dem Dornröschenschlaf erweckt: Die Mitglieder des Ortschaftsrates überraschten mit dem "Salzstetter Heimatlied". Foto: Walter Maier

Höhepunkte am laufenden Band. Dorffest eine beispielhafte Gemeinschaftsleistung.

Waldachtal-Salzstetten - Einfach grandios, wie genial das Gemeinschaftsleben in Salzstetten funktioniert. Bei dem zweitägigen Dorffest boten zahlreiche Akteure auf der Showbühne ein quicklebendiges Programm-Feuerwerk mit über 30 Aufführungen. Allein 250 freiwillige Helfer engagierten sich in der Bewirtung. Verbunden mit dem Event war die 75-Jahr-Feier für das Rathaus.

Salzstetten zeigte sich von seiner Schokoladenseite: Mit einer Bravourleistung stemmten die 22 Vereine und Organisationen, allen voran die Ortschaftsräte, eine wahre Mammutveranstaltung. Das Gemeinde- und Rathaus in der mit 1850 Einwohner zählenden Gemeinde war Dreh- und Angelpunkt vieler Aktivitäten.

Der Ortschaftsrat-Chor überraschte mit dem "Salzstetter Heimatlied" mit Texten des früheren Bürgermeisters Vinzenz Wollensak. Mit findigen Ideen trugen die Vereine zu einem exquisiten handgestrickten Unterhaltungsprogramm bei, das Jung und Alt begeisterte. Gekonnt moderierte Susanne Luger.

Applaus verdiente sich vorbildliches Zusammenwirken für die fantasiereiche Aufführung des Europa-Musicals von Grundschule und Kindergarten – das neue Salzstetter Bildungshaus – der Jugendkapelle des Musikvereins und dem Liederkranz.

Spritzig präsentierten sich die Turnerkinder des Sportvereins, die großen Eifer zeigten. Die Bildunghaus-AG "7-Hügel-Zirkus" mit Willi Kopf verblüffte mit Jonglieren und Kunststücken. Der Streichelzoo von Winfried und Gabi Söll lockte viele Kinder an. Wo sonst kann man einem Lama ins Auge blicken?

Die DRK-Seniorengymnastikgruppe unterstrich ihre Fitness mit einem gelungenen Tanz. Die "Original Salzstetter Strickerweiber" gewährten bei ihrem Dorftratsch Einblicke in eine "gemütliche Stube". Geschichten aus dem Hut erzählte Erzieherin Erika Klose. Für Abwechslung sorgte die Spielstraße des Sportvereins. Sich einmal als Feuerwehrmann fühlen war bei den Rundfahrten möglich.

Herzen höher schlagen ließen die Altmusikanten, die ihre Noten für Märsche und Polkas aus der Truhe hervorholten. In Sangeslaune verzauberten die drei Chöre des Liederkranzes mit bekannten Ohrwürmern. Die Aktiven des Harmonikavereins schüttelten moderne Hits aus dem Ärmel. Eine Beach-Party im Festzelt ließen Mitglieder des Jugendraums und des Motorsportvereins steigen.

Mit ihrer atemberaubenden Revival-Show entzückten die Junghexen als "Antonellis", die in den 1970er-Jahren Heiligenbronn bekannt machten. Tosender Beifall belohnte die Gala-Vorstellung der Turn-Akrobaten, eine sportliche Hommage an Turnvater Günter Vees und seine Söhne. Furios war es, wie keck die Mädchen der Waldachtaler Tanzgarde "Rote Funken" über die Bühne wirbelte. Ihre profihaften Darbietungen entzückten das Publikum im proppenvollen Saal. Dem bunten Programm am Samstag setzte die Rhythm- und Brassband der Narrenzunft, "Die lustigen Tuders", mit einer fetzigen Pop-, Rock- und Guggenparade die Krone auf. Gassenhauer und Chart-Hits steuerte Alleinunterhalter Egbert Denner bei.

Im mit Highlights gespickten Programm setzten der historische Festumzug mit 50 Gruppen und eine interessante Oldtimer-Ausstellung mit über 60 Fahrzeugen am gestrigen Sonntag ganz besondere Akzente.