Knapp 400 Menschen haben sich bei den Workshops aktiv eingebracht, hier zu sehen in Waldachtal. Foto: Regionalverband Foto: Schwarzwälder Bote

Infrastruktur: Bürger-Workshops übertreffen die Erwartungen / Verbesserung für ländlichen Raum erwünscht

No rdschwarzwald. Mit dem Projekt Digital Black Forest sollen die infrastrukturellen Nachteile des ländlichen Raumes mithilfe der Digitalisierung ausgeglichen werden. Die landkreisübergreifende Pilotregion bilden die Kommunen Altensteig, Ebhausen, Haiterbach, Egenhausen, Pfalzgrafenweiler, Dornstetten, Schopfloch, Waldachtal und Glatten.

Der Regionalverband Nordschwarzwald koordiniert das Projekt, das nun auf die Zielgerade einbiegt. Mit den gerade abgeschlossenen Bürger-Workshops ist dabei eine weitere Hürde genommen worden. Und dies überaus erfolgreich: Knapp 400 Menschen haben sich in den vier Workshops sehr aktiv eingebracht. "Gerade wenn man bedenkt, dass Veranstaltungsorte wie Glatten weniger als 2500 Einwohner haben, ist diese Teilnehmerzahl für Abendtermine enorm. Mit einer derart starken Resonanz hätten wir nicht gerechnet", so Bernhard Kölmel von der Hochschule Pforzheim, der ähnliche Workshops sonst in Unternehmen realisiert. Und Regionalverbandsdirektor Matthias Proske ergänzt: "Erfreulich war gerade auch die Beteiligung vieler älterer Bürger, die zur Digitalisierung ihrer Kommunen viele sehr konkrete Ideen beigesteuert haben." Wer die vier Veranstaltungen verpasst hat, sich aber weiterhin gerne einbringen würde, hat dazu nochmals Gelegenheit. Am 14. Januar bieten die Projektverantwortlichen zusammen mit der Hochschule Pforzheim von 15 bis 19 Uhr einen interaktiven Innovation Jam an, der ähnlich einem Live-Chat vom heimischen Wohnzimmer aus wahrgenommen werden kann. Damit wird die bisherige analoge Beteiligungsform der Workshops um eine digitale Variante ergänzt. Im Anschluss an diese zusätzliche Partizipation werden die zahlreichen Ideen in eine tragfähige Digitalisierungsstrategie gegossen. Dazu werden Gespräche mit potenziellen Umsetzungspartnern geführt und die vielen vorgebrachten Anregungen mit Blick auf ihre technische und finanzielle Realisierbarkeit diskutiert.

Im März wird die Strategie im Rahmen des Landeswettbewerbs "Digitale Zukunftskommune@bw" beim Innenministerium eingereicht. Dann werden die Ergebnisse auch der Bevölkerung zugänglich gemacht. Bis dahin bieten die Projekt-Website www.digitalblackforest.de und die neue Social-Media-Kampagne (Facebook, Instagram, Youtube) allen Interessierten die Möglichkeit, sich regelmäßig über die Fortschritte im Digital Black Forest zu informieren.