Jubiläum: Weihbischof Kreidler und der Wallfahrtspfarrer würdigen Verdienste der Franziskanerinnen in Heiligenbronn

Glück- und Segenswünsche zum 80. Geburtstag von Oberin Reinholda überbrachte der emeritierte Weihbischof Johannes Kreidler aus dem nahegelegenen Grünmettstetten. In Heiligenbronn gaben sich zahlreiche Gratulanten ein Stelldichein, um der verdienten Franziskanerin ihre guten Wünsche mit auf den Weg zu geben.

Waldachtal-Heiligenbronn. Vom Mutterhaus, dem Kloster Heiligenbronn/Schramberg, reisten Generaloberin Agnes mit ihren Ratsschwestern an, um das 30-jährige Wirken und Lebenswerk von Oberin Reinholda am Apostolatsort Heiligenbronn zu würdigen.

W aldachtals Wallfahrtspfarrer Anton Romer hob in der Dank-Messe in der katholischen Wallfahrtskirche das segensreiche Wirken der weitum bekannten Ordensfrau hervor: "Ohne die Schwestern Reinholda und Irmentrudis wäre unser Wallfahrtsort nicht zu dem geworden, was er jetzt ist. Ihr seid ein Geschenk Gottes!" In seinem Loben und Danken bezog Romer ausdrücklich Generaloberin Agnes und die Schwesternkongregation vom Kloster Heiligenbronn/Schramberg mit ein: "Ohne ihr Wohlwohlen und ihren Weitblick hätten wir die beiden Schwestern Reinholda und Irmentrudis nicht hier an unserem Wallfahrtsort."

Eine Herausforderung und Aufgabe, so Pfarrer Romer, sei nicht nur die Aufnahme von jugoslawischen Kriegsflüchtlingen und russischen Aussiedlern gewesen, sondern auch die Renovierung der Wallfahrtskirche von 1998 bis 2000. Dank des Engagements von Oberin Reinholda sei dies möglich geworden. Sie habe es geschafft, im damaligen Diözesanbischof und heutigen Kardinal Walter Kasper einen Verbündeten zu finden. "Von da an ging es wieder bergauf mit dem Wallfahrtsbetrieb hier in Heiligenbronn", stellte der Ortspfarrer heraus. Romer wandte sich an die beiden Franziskanerinnen: "Ihr seid zu den Hüterinnen der Wallfahrt geworden." Das jährliche Glaubensfest mit 1000 Katholiken aus dem Dekanat Freudenstadt sei auch den beiden Schwestern mit zu verdanken. Darüber hinaus arbeiteten sie im Dekanat und in der örtlichen Seelsorgeeinheit Waldachtal/Pfalzgrafenweiler mit. "Ihr seid einfach für die Menschen da, wenn sie Ansprechpartner in Nöten brauchen", sprach der Wallfahrtspfarrer ein "Vergelts Gott" aus.

Eine spirituell auf Evangelium und Nachfolge ausgerichtete Predigt hielt Weihbischof Johannes Kreidler (71), der den Dankgottesdienst feierlich zelebrierte. Der Heilige Franziskus in seiner Lebensgestalt und die Gottesmutter Maria seien für die Gemeinschaft der Franziskanerinnen von Heiligenbronn auch für ihre Hörbereitschaft von Bedeutung. Sie verknüpften, dies betonte Johannes Kreidler, das Charisma des anfänglichen Feuers der Berufung mit der Gegenwart. "Sie sind ein lebendiger Verweis auf Gott. Auch wenn dieser Verweis für viele Leute heute nicht mehr unmittelbar aufleuchtet; ich bin davon überzeugt, solche Zeugenschaft für Gott ist das, was unsere Zeit am tiefsten bedarf." Die Schmerzensmutter von Heiligenbronn, die Pieta, seien wichtig für die Spiritualität der Ordensschwestern: "Sie nehmen die Kreuze des Lebens sehr bewusst wahr und drängen sie nicht weg in die Unsichtbarkeit."

Der Weihbischof fand gütige Worte: "Es ist vor allem der stellvertretende Dienst des Gebets, des Glaubens, der Treue und der Liebe, den sie für die Mitmenschen leisten." Der Weihbischof wandte sich an Jubilarin Reinholda: "Sie strahlen etwas von dieser Lebensfreude aus, zupackend und entgegenkommend." Der Würdenträger wünschte der Oberin "Gottes Heiligen Geist, Gesundheit und reichen Segen".

Martin Wiest aus Haigerloch, der 27-jährige Großneffe von Oberin Reinholda, saß auf der Orgelbank. Musikalisch gratulierte in Versform Peter Steimle aus Horb, früher Zahnarzt in Waldachtal, und ließ die Jubilarin hochleben: "Heute bist Du der Superstar!" Auf dem Platz vor der Wallfahrtskirche stimmten alle Gratulanten "Viel Glück und viel Segen" an. Solange die beiden Franziskanerinnen noch wohlauf sein können, wollen sie am Apostolatsort in der Gemeinde Waldachtal bleiben.