Ein bekanntes Gesicht im Gremium: Hartmut Romann wurde zum neuen Ortsvorsteher gewählt. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Vorgänger von Rudolf Emele wird gleichzeitig sein Nachfolger: Hartmut Romann mit fünf zu vier Stimmen neuer Ortsvorsteher

Waldachtal-Tumlingen (ew). Was seit rund 14 Tagen als Gerücht durch Waldachtal ging, bewahrheitete sich auf der konstituierenden Sitzung des Ortschaftsrat (OR) Tumlingen am vergangenen Dienstag. Hartmut Romann, von 2004 bis 2009 schon einmal Ortsvorsteher, wurde mit knapper Mehrheit vom neuen Rat zum Ortsvorsteher (OV) gewählt.

Der scheidende OV Rudolf Emele, der zuvor auch die Verpflichtung des neuen Gremiums vornahm, stellte diesem gleich zwei Kandidaten vor. Andrea Freudenberg, die auch im neuen Gemeinderat Waldachtal sitzen wird, stellte sich ebenfalls zur Wahl der Ortsvorsteherin. Kandidat Romann war selbst nicht anwesend, sondern überließ es Emele, seine Kandidatur zu verkünden. "Ich erklärte mich auf Anfrage bereit, das Amt zu übernehmen. Doch keinesfalls hatte ich vor, passiven Druck auf das Gremium durch meine Anwesenheit auszuüben", erklärte Romann später am Abend.

Folglich sei er den Wahlen fern geblieben. Er hätte kein Problem damit gehabt, wenn statt seiner Freudenberg gewählt worden wäre. Tatsächlich fiel die Auszählung der Stimmen jedoch mit fünf zu vier Stimmen für Romann aus.

"Ich wollte dem neuen Gremium eine Alternative geben"

Romann gehörte dem Gremium schon einmal 15 Jahre lang an. Er wurde 2004 Nachfolger von OV Kurt Maurer, bevor er sein Amt 2009 an Emele abgab und sich "eigentlich" aus der Kommunalpolitik zurückzog. Im April/Mai 2014 lehnte er eine Kandidatur zum OR noch ab, da er – wie Emele auch – für die Abschaffung der Ortschaftverfassung ist. Was hat Hartmut (Hacke) Romann also dazu bewogen, noch einmal Verantwortung für seinen Ort zu übernehmen?

"Ich wollte dem neuen Gremium eine Alternative geben", sagte er. Heißt, dass im neuen Gremium außer Freudenberg niemand bereit war, Ortsvorsteher zu werden. "Das ist auch nicht mein Verständnis von Demokratie", teilte Romann mit. "Um eine Wahl treffen zu können, muss es mindestens zwei Möglichkeiten geben."

Romann machte deutlich, dass es von seiner Seite her keinerlei Initiativen gab, sich der Wahl zum OV zu stellen und bestätigte: "Die Impulse dazu kamen aus dem Gremium. Mitglieder des Gremiums traten an mich heran und baten mich, für das Amt des OV zur Verfügung zu stehen."

Nach einigen Vorgesprächen erklärte sich Romann schließlich dazu bereit, seine Kandidatur abzugeben.

Auf den 55-Jährigen warten wichtige Aufgaben. Zunächst will er den Haushaltsplan der Ortsverwaltung angehen und die anstehende Verkehrsschau über die Bühne bringen. "Danach", so Romann, "werde ich mit meinem Gremium die OVerf durcharbeiten und aufzeigen, welche wichtigen Aufgaben uns noch geblieben sind."

In der Tat scheint es da nicht mehr viel zu geben: Dem OR obliegen beispielsweise Themen zum Kindergarten (dieser wird nach Eröffnung des Kinderhauses aufgelöst) sowie Themen der Feuerwehr, die sich inzwischen in der Feuerwehr Waldachtal formiert hat. Viele Sachthemen sind und bleiben "Empfehlungen" aus dem OR, die an den Gemeinderat gehen.

Überhaupt sieht Romann im neuen Gemeinderat, vor allem aber in der Person des neuen Bürgermeisters, eine wichtige Änderung: "Vielleicht wird man mit dem neuen Oberhaupt der Gemeinde gewisse Dinge anpacken können, die mit Bürgermeister Heinz Hornberger nicht umsetzbar waren."