Der Nabu Waldachtal fördert die Anschaffung von 120 Nistkästen. Die Nabu-Vorstandsmitglieder Karin Rager (von links), Gaby Greza, Ferdinand Schorpp und Stefan Greza gaben gute Ratschläge. Foto: Maier

120 Nistkästen für Meisen und Kleiber ausgegeben. Zuschüsse an 45 Personen gewährt.

Waldachtal - 120 Nistkästen wurden bei einer zentralen Veranstaltung des Naturschutzbundes (Nabu) Waldachtal an Vogelfreunde in der Gemeinde ausgegeben. Die Ortsgruppe hat die Aktion mit 50 Prozent bezuschusst.

45 Personen aus der Gemeinde Waldachtal beteiligten sich an der Nistkasten-Frühjahrsaktion unter dem Motto "Wir fördern 100 neue Wohnungen in Waldachtal". 120 sind es dann geworden. Grund zur Freude für den Nabu-Vorsitzenden Stefan Greza: "Für uns war es wichtig, für den Vogelschutz etwas zu machen, für bestimmte Vogelarten wie die kleinen Meisen und Kleiber." Die Vielfalt der Vogelpopulation sei diesen Winter weniger geworden. Er appellierte, in Gärten und Landwirtschaft kein Gift einzusetzen, keine Pestizide zu spritzen.

Was den Vögeln hilft, nützt der gesamten Natur: Bevorzugt Meisen und Kleiber profitieren von dieser Aktion. Sie sollen vermehrt geeignete Brutplätze finden. Die Nistkästen sind auf deren Bedürfnisse ausgerichtet. Das kleine Einflugloch für Blaumeise, Tannenmeise und Sumpfmeise hält größere und stärkere Vögel fern. Kleiber brüten gern an oder in der Nähe von Kiefern. Sie lieben viel Platz. Die Schwegler-Qualitäts-Nistkästen sollen helfen, die Populationen in Waldachtal wieder zu erhöhen.

Auf dem Parkplatz bei der Waldachtalschule im Gewann "Himmelreich" verteilte der Nabu Waldachtal reichlich Infomaterial zum Vogelschutz in Gärten und auf Streuobstwiesen. Fachkundige Beratungen von Stefan und Gaby Greza, Karin Rager und Ferdinand Schorpp wurden gern in Anspruch genommen. Auch Markus Pagel, Geschäftsführer des Nabu-Bezirksverbandes aus Horb, stattete der Ausgabe-Aktion seinen Besuch ab. "Die Resonanz war klasse", meinte Waldachtals Nabu-Vize Ferdinand Schorpp. In seiner Funktion als Waldachtals Revierförster erklärte er gegenüber unserer Zeitung: "In unserem Gemeindewald unterhalten wir 120 Nistkästen. Weil wir Totholz von abgestorbenen Bäumen in den Wäldern liegen lassen, haben wir heute mehr natürliche Bruthöhlen wie früher. Beides ist notwendig: Natürliche Brutstätten und Nistkästen."

Die Vogelschutz-Population und deren Schutz ist dem Nabu Waldachtal ein sehr wichtiges Anliegen. Das unterstreicht diese Nistkastenaktion, für welche die Ortsgruppe auch keine Kosten scheute. "Der Katalogwert der bestellten Nistkästen liegt bei 4000 Euro", betonte Vorsitzender Stefan Greza.

Früherer Termin wurde wegen Lieferproblemen verlegt

Ein früher angesetzter Ausgabe-Termin für die Nistkästen musste wegen Lieferproblemen des Herstellers auf vergangenen Samstag verlegt werden. Nabu-Chef Greza: "Die Vögel sind zwar schon kräftig dabei, die Nistmöglichkeiten auszukundschaften und teilweise auch schon Nistmaterial einzutragen. Aber es ist nie zu spät, zusätzlichen Wohnraum und Kinderstuben für die gefiederten Freunde zu schaffen." Angeraten wird dieses Jahr, die Winterfütterung für die Vögel bis in den frühen Sommer hinein zu verlängern. Greza plädiert für Qualitätsfutter. Mit Sonnenblumenkernen könne man nichts falsch machen. Noch besser sei es, die Vögel über eine naturnahe Gestaltung des Gartens anzulocken. Samen- und Blüten tragende Pflanzen sind hier die Favoriten. Bäume und Sträucher sind die wichtigsten Nahrungsquellen für Gartenvögel. Auch die Anlage einer Blumenwiese ist in vielfältiger Weise nützlich.

Die Krötenschutzaktion des Nabu ist in vollem Gange. Freiwillige helfen den Amphibien über die Straße, um in ihre angestammten Laichgewässer, zum Tumlinger See und zum Hörschweiler Sandbühlsee, zu gelangen. Vor allem für die Morgenstunden werden noch Helfer gebraucht. Interessierte melden sich bitte bei Ferdinand Schorpp, Telefon 07441/92 03 51 95, oder bei Stefan Greza, Sonnenbergstraße 14, in Pfalzgrafenweiler, Telefon 07445/859 80 73, E-Mail post@nabu-waldachtal.de.