Der Brandenburger Künstler Joachim Matz, hier mit seinem Vettel-Bild, spricht am Mittwoch, 3. Oktober, ab 16 Uhr in der Empfangshalle der Fachklinik Sonnenhof. Foto: Matz

Bekannter Künstler berichtet am Nationalfeiertag in Lützenhardt über seine Flucht aus der DDR.

Waldachtal-Lützenhardt - Fiery Joe kommt. Der Brandenburger Künstler Joachim Matz liebt Metalle und die Malerei. Die künstlerische Freiheit durfte er jedoch nicht immer genießen.

Über sein Berufsverbot und seine Haftzeit in der DDR, seine abenteuerliche Flucht in den Westen und seinen künstlerischen Neuanfang spricht er auf Einladung des Parlamentarischen Staatssekretärs Hans-Joachim Fuchtel am morgigen Mittwoch, 3. Oktober, um 16 Uhr in der Empfangshalle der Lützenhardter Fachklinik Sonnenhof. Sein Thema: "Ich nahm mir die Freiheit und wurde Künstler."

Damit soll auch im Landkreis Freudenstadt an die Bedeutung des Tags der Deutschen Einheit erinnert werden. Der Kontakt zu dem Künstler kam über den Bundestagsabgeordneten zustande. Sein Bericht bei einer ersten Begegnung in Berlin faszinierte ihn, und sofort bemühte er sich um Mast, der in Waldachtal einen Einblick in die Zeit seines bewegtes Leben geben wird. Vorab treffen sich Künstler aus der Region um 14 Uhr zum lockeren Gespräch mit Fiery Joe im Sonnenhof.

1948 in einer Kleinstadt in Mecklenburg geboren, wurde er aufgrund seiner Weltanschauung nach dem Studium mit Berufsverbot belegt. In der ehemaligen DDR saß er siebeneinhalb Jahre in politischer Haft. 1985 gelang ihm eine äußerst abenteuerliche Flucht in den Westen, wobei er sehr schwer verletzt wurde.

Joachim Mast alias Fiery Joe vereint in sich die ungewöhnlichste, menschliche Kombination weltweit. Irgendwie hat er’s immer mit dem Feuer. Joachim Mast ist nicht nur Künstler, sondern auch Stuntman. Und da ist er der Inhaber eines der spektakulärsten Weltrekorde der Welt, weil er mit einem Motorrad durch einen 105 Meter langen Feuertunnel gerast ist.

In Künstlerkreisen gilt der Brandenburger als der Gallé des Metalls, benannt nach einem französischen Kunsthandwerker, der im 19. Jahrhundert berühmt geworden ist. Aus Stahl, Edelstahl, Kupfer, Bronze, Silber oder Gold formt Mast Schmuck, Raum- und Wandkunst, Leuchtsäulen, Skulpturen, Objekte. Dabei arbeitet er nach einem von ihm entwickelten "Zusammenschrumpfverfahren". Dem Metall wird die Kälte entzogen.

Jedes seiner Werke ist ein Unikat, erkennbar an seinem Signum, einem stilisierten Symbol seines beeindruckenden Schnauzbartes, das in jede seiner Kreationen eingearbeitet wird. Joachim Matz hat bereits in Großbritannien, dem Fürstentum Liechtenstein, den USA und natürlich deutschlandweit ausgestellt. Auch nach Waldachtal bringt er einige seiner Werke mit.