Seit Mittwoch läuft die Petition gegen die Erhöhung der Hundesteuer für Waldachtal. Foto: Screenshot

Online-Petition findet Unterstützer. Gegner wollen wissen, was mit Geld passiert.

Waldachtal - Hundebesitzer in Waldachtal machen sich nun gegen die Erhöhung der Hundesteuer stark. Seit Mittwoch läuft eine Online-Petition. Unter anderem gegen die Steigerung von 90 auf 120 Euro für den Ersthund, die ab 2017 in Kraft treten soll.

Titel lautet "Frau Grassi, Nein zur Steuererhöhung von 33,33 Prozent"

Unter dem Titel "Frau Grassi, Nein zur Steuererhöhung von 33,33 Prozent" hat Kristin Seeger diese Petition über die Plattform "openPetiton" gestartet und sammelt Unterschriften. Bisher sind es 56 Unterzeichner – 500 sind das Ziel. Die Petition ist an Bürgermeisterin Annick Grassi gerichtet. Sie läuft noch bis zum 22. November.

Auf Nachfrage unsere Zeitung erklärte Grassi am Donnerstag, dass die Steuer seit fünf Jahren nicht mehr erhöht worden sei. "Des Weiteren kommt einem die Zahl 33,33 Prozent tatsächlich sehr hoch vor, man sollte jedoch den tatsächlichen Betrag der Erhöhung nicht aus den Augen verlieren, wir sprechen beim Ersthund – und das ist die überwiegende Mehrheit – von 30 Euro mehr im Jahr," sagte die Bürgermeisterin.

Ausgehend von den Hundebesitzern in Waldachtal (350 gemeldete Hunde, 38 werden steuerfrei gehalten) geht Grassi von 10 000 Euro mehr Steueraufkommen aus.

Die Hundesteuergelder würden zur Beseitigung der Verunreinigungen durch die Vielzahl der Hunde verwendet werden, gab die Gemeinde Waldachtal in der Sitzung bekannt. Auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten erklärte Grassi gestern, dass sie dagegen davon ausgehe, dass auch die Mehreinnahmen nicht dazu beitragen können, die bereits jetzt anfallenden Kosten in der Beseitigung des Hundekots zu decken.

Unter anderem fordern die Unterzeichner in ihrer Petition jedoch die "sinnvolle Einsetzung der Hundesteuer durch flächendeckende Aufstellung von Hundekotbehältern inklusive Mülleimer". Denn derzeit gebe es in der Gemeinde zu wenige dieser Behälter. Außerdem fordern Gegner der Steuererhöhung eine "Bereitstellung einer außerhalb liegenden, ungedüngten Hundewiese mit der Möglichkeit der Kotentsorgung". Dies hatten in der jüngsten Gemeinderatssitzung bereits zwei Besucher gefordert. Was die Hundewiesen angehe, sei man bereit, darüber zu sprechen, so die Bürgermeisterin.

Die Unterzeichner erklären dagegen in der Begründung für ihre Petition: "Wir sind nicht bereit die ›klammen‹ Haushaltslöcher der Gemeinde zu stopfen." Zudem heißt es, dass weitere Steuererhöhung vermieden werden sollen, "da die monatliche Belastungen von Familien und Rentnern ohnehin schon enorm hoch sind". So sieht das auch einer der Unterzeichner, der schreibt: "Viele Rentner können sich die hohe Hundesteuer nicht leisten und oft ist ihr Hund noch das Einzige, was sie haben."

Einigen sind auch die Kurgäste mit Hunden ein Dorn im Auge. Gleich mehrere Unterstützer der Petition sprechen sich dafür aus, dass auch die Kurgäste mit Hunden für die Verunreinigungen aufkommen sollten. Eine Frau aus Waldachtal schreibt, dass sich viele Kurgäste und Touristen ihrer Hunde weder anleinen würden, noch die "Hinterlassenschaften" entsorgten. Bleibt abzuwarten, wie sich diese Petition entwickeln wird.

Info: Petitionen

Bei der Petition gegen die Erhöhung der Hundesteuer handelt es sich um eine Nichtoffizielle Online-Petition. Sie ist nicht an den Petitionsschuss gerichtet sondern in diesem Fall an Bürgermeisterin Annick Grassi. Somit ist diese Art von Petition einem offenen Brief oder Aufruf ähnlich.