Gemeindereferentin Schwester Martina ist neue Ansprechpartnerin für den Wallfahrtsort in Heiligenbronn/Waldachtal. Sie wohnt dort im Schwesternhaus.Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Schwester Martina hat ihren Dienst in Heiligenbronn aufgenommen / Dekanatswallfahrt erst nächstes Jahr

Sie ist ein Lichtblick für den katholischen Wallfahrtsort Heiligenbronn in der Gemeinde Waldachtal: Schwester Martina hat am 1. Mai ihren Dienst begonnen. Der Gemeindereferentin liegt die Wallfahrtsseelsorge sehr am Herzen, sie will den Menschen direkt begegnen.

Waldachtal-Heiligenbronn. Die 57-jährige Ordensfrau möchte sich pastoral in vielfältiger Weise engagieren und neue Ideen entwickeln. Die ausgebildete Gemeindereferentin freut sich auf die neue Herausforderung im Wallfahrtsort in Waldachtal.

In ihrer persönlichen Wegsuche, Kirche am Ort mitzugestalten, ist die geborene Paderbornerin auf Heiligenbronn gestoßen. Neben allem Konventionellen: "Ich habe eher die Idee in mir, Kirche quer zu denken und Gastfreundschaft und Geschwisterlichkeit zu leben. Wichtig sind mir die Begegnungen mit den Menschen." So möchte sie in großer Offenheit auf die Leute zugehen und schauen, was möglich ist.

Mit Herzblut zuwenden

Als Gemeindereferentin schwebe ihr auch vor, auf Kinder und Jugendliche zu zugehen und zu sehen, was sich entwickeln kann. Mit Herzblut will sie sich anderen Menschen zuwenden, auch Flüchtlingen und Menschen in anderen Religionen und Kulturen.

"Ich freue mich auf den Kontakt mit unterschiedlichen Menschen und auf Besuche von Mitschwestern aus meiner Ordensgemeinschaft." Vor Ort werde sie schon präsent, aber nicht um die Uhr erreichbar sein. "Ich klammere mich nicht an das Haus."

Die Stelle als Gemeindereferentin im Bistum Rottenburg-Stuttgart beinhalte einen speziellen Auftrag für die Wallfahrtsseelsorge im Dekanat Freudenstadt.

"Das Dekanat, die Seelsorgeeinheit Waldachtal/Pfalzgrafenweiler und die Bischof Moser-Stiftung unterstützen mich. Es wird eine Steuerungsgruppe geben, die sich austauscht", berichtet Schwester Martina Küting vom Orden "Schwestern der Heilige Maria Magdalena Postel". Sie ist zuversichtlich: "Ich erlebe es so, dass mir eine große Freiheit geschenkt ist, meine Aufgaben zu gestalten."

Gespür für den Ort

Sie wohnt im Schwesternhaus in Heiligenbronn gegenüber der Wallfahrtskirche. In der ersten Phase des Kennenlernens will sie ein Gespür für den Ort bekommen und Menschen begegnen. "Ich bin schon vielen Menschen um die Wallfahrtskirche begegnet", erzählt die Ordensfrau. "Scheinbar ist es ein Kraftort, der die Menschen anzieht", ist ihre Erkenntnis.

Auch den Waldachtaler Bibelweg am Fuße des Schellenberges hat sie schon erkundet: "Spontan finde ich das super, die christliche Frohbotschaft mit der Natur zu verknüpfen."

In nächster Zeit wird die ehemalige Zahnarzthelferin und Krankenpflegehelferin unterwegs sein, um zu andere Ortschaften Kontakt aufzunehmen und innerhalb des katholischen Dekanats Besuche bei pastoralen Teams machen. Für sie sei es eine Phase des persönlichen Kennenlernens und Zuhörens. "Der Heilige Geist wird uns schon Wege schicken."

Was liegt der Schwester am Herzen? "Es ist das gemeinsame Suchen und unterwegs sein!" Sie wolle Wege gehen mit den Leuten in Waldachtal und im katholischen Dekanat Freudenstadt. "Da wir in Corona stecken, gab es bereits am Sonntag, 10. Mai, einen Gottesdienst-Probe-Durchlauf."

Der habe gut funktioniert, meint Schwester Martina. Wer zukünftig an Wallfahrtsgottesdiensten teilnehmen möchte, setze sich wegen der einzuhaltenden Regeln und Coronavirus-Schutzmaßnahmen bitte mit Schwester Martina, Telefon 07486/3 92, in Verbindung.

Glaubensfest in 2021

Die auf 27. September 2020 geplante Dekanatswallfahrt nach Heiligenbronn wird auf das nächste Jahr verlegt, auf Sonntag, 26. September 2021. Die große Wallfahrt in der Fahrzeughalle der Firma Schweizer Reisen kann nicht in der bewährten Form stattfinden und der Wallfahrtsgottesdienst dort falle dieses Jahr Corona-bedingt aus.

"Wir werden aber versuchen, in Absprache mit Schwester Martina Küting und Wallfahrtspfarrer Anton Romer für diesen Tag eine alternative Form für kleine Gruppen aus den einzelnen Seelsorgeeinheiten/Kirchengemeinden und mit Zeitfenstern und nur in der Wallfahrtskirche anzubieten", heißt es seitens der Organisatoren. Nähere Informationen dazu folgen.

Die nächste richtige und große Wallfahrt der Katholiken aus dem Dekanat Freudenstadt mit Weihbischof Gerhard Schneider wird also erst 2021 am 26. September stattfinden können.

Wallfahrtspfarrer Romer aus Waldachtal sagt: "Uns ist diese Entscheidung sehr schwer gefallen. Umso mehr hoffen und beten wir, dass die Dekanatswallfahrt im kommenden Jahr wieder ein Glaubensfest mit vielen Teilnehmern werden kann."