Das Faschingsmobil des Kinderhauses Waldachtal startet, um zu Hause die Kinder zu besuchen, welche gerade nicht in den Kindergarten kommen dürfen, und mit einer Faschingstüte zu überraschen. Fotos: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Kinderhaus: Rund 40 Kinder in der Waldachtaler Notbetreuung erleben spaßige Stunden / Überraschung für Zuhause-Gebliebene

Fasching feierten die "Himmelreichhopser" in Waldachtal am Schmotzigen Donnerstag. Das Kinderhaus im Himmelreich in Waldachtal konnte diesen Spaß allerdings nur den Kindern in der Notbetreuung ermöglichen – die anderen Mädchen und Jungen dürfen coronabedingt erst wieder ab 22. Februar den Kindergarten besuchen.

Waldachtal. Die gut aufgelegten Kinder der Notbetreuung, etwa 40 an der Zahl, und ihre Erzieherinnen brachten durch leuchtende Kostüme und Faschingslaune den Alltag im Kindergarten wieder in Schwung. Mit Musik, Konfetti und einer Luftballon-Überraschung geriet die besondere Faschingsfeier 2021 zum Hit.

Eine Corona-Fasnet wie diese hätten sich die Leiterinnen Michaela Schrägle (42) und Cristina Tulea (30) nicht in den kühnsten Träumen so vorgestellt. Aber sie haben coronasicher das Beste daraus gemacht, zum Wohl und zur Freude der Kinder in der Notbetreuung. Und dann gab es noch eine tolle Überraschung für alle anderen Kinder, die aktuell nicht wie gewohnt den Kindergarten besuchen können: Am Nachmittag machten sich die Erzieherinnen im Faschings-Mobil zu diesen Kindern auf den Weg. Welche Freude bei den Kleinen im "Home-Kindi": Sie bekamen einen Helium-Konfetti-Luftballon sowie eine Partytüte mit Tröte, Süßigkeiten und einer Luftschlange überreicht. Eine zündende Idee. Bunter geht es nicht. "So wurde die fünfte Jahreszeit im Himmelreich eingeläutet", geben Michaela Schrägle und Cristina die Gute-Laune-Stimmung aus dem Kinderhaus Waldachtal wieder.

Verschiedene Stationen

Damit noch nicht genug: Für das Fasnet-Wochenende stellten die Erzieherinnen einen Faschingsweg mit verschiedenen Stationen auf. Die Familien wurden eingeladen, entlang des Weges Bilder mit einem Clown zu machen, ein Fenster des Kindergartens zu bemalen, einen Luftballontanz zu vollführen und Vieles mehr. Und die Krönung von allem: An der Station Bäckerei in Tumlingen bekamen alle Kindergartenkinder gegen das Vorsprechen eines Zauberwortes ein Quarkini. Kinderherz, was willst du mehr?

Überhaupt: Um die Zeit des Corona-Lockdowns besser zu überstehen, wurden die Familien wöchentlich mit Aufgaben und kreativen Ideen gefüttert: Fingerspiele, Lieder und Playlisten, Experimente und Ideen für Outdoor-Aktivitäten sowie verschiedene Online-Events wie dem Kinderfastnachtsball des Kurhauses Baden-Baden. "Die Vorschüler des Kinderhauses genossen darüber hinaus in den vergangenen Wochen die Möglichkeit, Video-Telefonate mit den Kindern und den Erzieherinnen in der Notbetreuung zu führen", berichten die Leiterinnen der Einrichtung. "So wurden weitere Begegnungen geschaffen, um Freundschaften aufrechtzuerhalten." Auch der Spiele-Verleih gegen Langeweile kam während der Kindergartenschließung gut an. Ausgewählte Tisch- und Gesellschaftsspiele, Konzentrations- und Lernspiele wurden zur Verfügung gestellt. "Es ist und bleibt unsere oberste Priorität, dort zu unterstützen, wo Unterstützung gebraucht wird", lautet der Anspruch von Michaela Schrägle und Cristina Tulea und ihrem funktionierendem Erzieherinnen-Team. "Während dieser Zeit haben wir erneut festgestellt, welche Bedeutung eine wertvolle Erziehungs-Partnerschaft hat." Sie schätzen das Engagement und danken daher allen Eltern, die ihre Kinder zu Hause betreut haben, aber auch jenen, die ihre Not kundgetan und ihre Kinder in die Betreuung gebracht haben. Gleichwohl heben sie das Vertrauen, die Geduld und Bereitschaft hervor, diese schwierige Zeit gemeinsam mit dem Kinderhaus zu gestalten. Die Leitung der Einrichtung sagt: "Unsere gemeinsame Aufgabe ist es, die Kinder gut durch die Pandemie zu begleiten. Ihnen das Unverständliche verständlich zu machen und trotz allem ihre Bedürfnisse zu erkennen und auf diese zu antworten."

So freut sich das Erzieherinnen-Team, ab Montag, 22. Februar, alle Kinder wieder im Kinderhaus begrüßen zu können. Den Wiedereinstieg wollen die Fachkräfte bedürfnisorientiert begleiten und jedem Kind die Zeit geben, die es braucht. "Der Alltag wird von und mit den Kindern bestimmt", lautet die Wiedereröffnungs-Perspektive.