Im Salzstetter Missionsprojekt in Peru mussten wegen der Corona-Pandemie auch die Säle für die Kinderspeisung geschlossen werden. In San Pedro profitierten mehr als 200 Kinder täglich von einem warmen Mittagessen. Die Lebensmittel werden jetzt an bedürftige Familien verteilt.Foto: Kolpingsfamilie Foto: Schwarzwälder Bote

Kolpingsfamilie: 3045 Euro an Spenden für Entwicklungshilfeprojekte / Vor allem Kinder benötigen Unterstützung

Erfreulicherweise hat sich das Spenden-Gesamtergebnis für die Aktion Entwicklungshilfe 2020 der Kolpingsfamilie Salzstetten erneut verbessert auf 3045 Euro. Die Anteile sind als Direkthilfe an die vier christlichen Salzstetter Missionsprojekte in Indonesien, Kongo, Mosambik und Peru überwiesen worden.

Waldachtal-Salzstetten. Das Ergebnis von ursprünglich 2090 Euro hat sich im Dezember und Januar nochmals um 1055 Euro erhöht, wie Kolping-Schatzmeister Hans Dausch mitteilt. Darunter ist eine Einzelspende von 200 Euro speziell für die Kinderspeisung in Peru. Ein erfreuliches Ergebnis, wenn man berücksichtigt, dass wegen der Corona-Pandemie praktisch keine Haussammlung wie in den Vorjahren möglich war. Es sind nur Spenden via Banküberweisung bei der Kolpingsfamilie eingegangen.

Das bisherige Spendenaufkommen ist in 50 Jahren bis heute auf insgesamt mehr als 165 529 Euro angewachsen. Die Kolpingsfamilie freut sich über die große Spendenbereitschaft der Einwohner in Salzstetten, in der Gesamtgemeinde Waldachtal und Umgebung.

Die Corona-Pandemie macht die Lebensgrundlage vieler Menschen auf anderen Kontinenten in Zukunft nicht einfacher. Ganz im Gegenteil: Die Kluft zwischen Reich und Arm wächst. Daher ist eine finanzielle Unterstützung in den Salzstetter Projekten dringlicher denn je, wenn es auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Gefördert werden Bildungsprojekte und kirchliche Einrichtungen auf der Insel Flores in Indonesien, Straßenkinder in Kongos Hauptstadt Kinshasa, der Aufbau eines Gesundheitsstation in N‘Nango in Mosambik und die Kinderspeisung in der katholischen Pfarrei San Pedro in Huánuco in Peru.

Kinder, Jugendliche und Familien fördert der schwäbische Steyler-Pater Anton Kappler auf der Insel Flores im Pazifischen Ozean. So liegen ihm die Kindergartenarbeit in Pagong und Tanameang am Herzen, wie die Ausbildung von einheimischen Erzieherinnen. Schul- und Berufsausbildung hat er ebenso im Fokus. Auch die alte Tradition des Webens hat in ihm einen Förderer gefunden. Darüber hinaus arbeitet der inzwischen 77-jährige Missionar in den landwirtschaftlichen Projekten mit, welche die Selbstversorgung sichern sollen. Inzwischen ist die weitgehend in Eigenleistung erbaute neue katholische Kirche in Tanameang soweit fertiggestellt. Doch auch auf der indonesischen Insel Flores schränkt die Corona-Pandemie das öffentliche und kirchliche Leben ein.

Schätzungsweise mehr als 20 000 Jungen und Mädchen fristen in Kongos Hauptstadt Kinshasa das Schicksal von Straßenkindern. Die Steyler-Mission bietet den Gestrandeten und Ausgestoßenen Obdach. Sie kann allerdings nur eine begrenzte Zahl aufnehmen. In vier Wohnheimen der Mission finden die Kinder ein neues Zuhause, mit sozialpädagogischer Begleitung, Schule und Ausbildung. Zwei Tageszentren bieten warme Mahlzeiten für diejenigen, die den Ausstieg aus der Obdachlosigkeit noch nicht geschafft haben. Täglich ein warmes Essen ist überlebenswichtig.

Salzstetten fördert den Aufbau einer Gesundheitsstation im Norden von Mosambik. Das ostafrikanische Land gilt als eines der ärmsten Länder der Welt. Missionsbenediktiner haben in N’Nango in den letzten Jahren ein Kloster und ein katholisches Pfarrzentrum neu aufgebaut. Doch 2020 überfielen islamistische Milizen das neugegründete Kloster, plünderten und brannten Gebäude ab. Menschen mussten flüchten. Felder konnten nicht mehr bestellt werden und teilweise droht eine Hungersnot. Die Benediktiner versuchen zu retten, was noch zu retten ist und wagen einen Neuanfang unter sehr erschwerten Bedingungen. Die Mission will die Flüchtlinge betreuen und mit Nahrungsmitteln versorgen.

Die Kinderspeisung in den "Comedores" der katholischen Pfarrei San Pedro in Huánuco mussten wegen der Corona-Pandemie-Auflagen geschlossen werden. "In der Pfarrei werden die Lebensmittel den Kindern jetzt in ihren Familien ausgeteilt", berichtet Comboni-Pater Jakob "James" Pezzei, der nach seinem Missionseinsatz in Südamerika inzwischen im Ruhestand im Missionshaus in Brixen/Südtirol lebt. Seit 50 Jahren fördert die Kolpingsfamilie die frühere Missionsstation des aus Salzstetten stammenden Comboni-Paters Anton Dettling (1913-2009), der über 20 Jahre lang im Andenhochgebirge in Peru tätig war.

Spenden für die Aktion Entwicklungshilfe 2021 können überwiesen werden auf die Konten der Kolpingsfamilie Salzstetten bei den

örtlichen Banken. Vorgedruckte Überweisungen liegen in der katholischen St. Agatha-Kirche in Salzstetten aus. Spendenbescheinigungen werden auf Wunsch ausgestellt. Weitere Informationen unter E-Mail: kolpingsalzstetten.entwicklungshilfe@gmx.de.