Religion: Lebendiger Adventskalender / Licht weist den Weg zur Krippe / Jeden Tag ein anderer Gastgeber

Das erste Fenster des Adventskalenders öffnete sich in Waldachtal am ersten Dezember-Tag. 21 Teilnehmer versammelten sich bei frostigen Temperaturen von ein Grad Minus vor dem alten Tumlinger Försterhaus.

Waldachtal. Zum Start der Aktion der evangelischen Kirchengemeinde war traditionell die Diakobsfamilie Anouschka und Ralf Hornberger die Gastgeber. Laternen und Kerzen erzeugten im Neuschnee ein stimmungsvolles Ambiente. Im Mittelpunkt stand die Hinführung auf Jesu Geburtsfest. Das Licht, das jeden Abend im Advent von einem anderen Gastgeber entzündet wird, weist den Weg zur Krippe. Gemeinsames Singen und Beten lässt die Menschen zusammenrücken. Eine weihnachtliche Geschichte lenkt den Blick auf das Christfest. Aktionsleiterin Anouschka Hornberger sagte beim Öffnen des ersten Fensters, die Menschen sollen ihre Herzen öffnen.

Sie erzählte die vor Spannung knisternde Weihnachtsgeschichte "Hilfe, die Herdmanns kommen". Diese Kinder sind die schlimmsten Kinder aller Zeiten: Sie lügen, klauen, rauchen Zigarren – auch die Mädchen – und bringen die Nachbarn zur Verzweiflung. Jetzt haben sie es sogar geschafft, sämtliche Rollen in dem Krippenspiel zu bekommen, das zu Weihnachten aufgeführt werden soll. Natürlich erwartet jeder das schlimmste Krippenspiel aller Zeiten. Aber es kommt ganz anders, denn die Herdmanns übertragen die Weihnachtsgeschichte völlig unvoreingenommen in ihr eigenes Leben und wecken damit bei den Zuschauern ein ganz neues Verständnis für die Weihnachtsbotschaft. Unmögliches Benehmen stand liebenswerter Art gegenüber.

In Tumlingen mussten Kinder und Erwachsene öfters herzhaft lachen, ob der Situationskomik und dem unerwarteten Verlauf der Geschehnisse, denn die Herdmanns hatten von den biblischen Ereignissen keine Ahnung. Sogar Batman wurde bemüht. Die Erzählerin sagte: "Jesus kam nicht spektakulär auf einer Wolke daher, sondern wurde richtig als Mensch geboren." Die Aktionsleiterin begleitete die Lieder "In der Nacht von Bethlehem" und "Licht der Liebe, Lebenslicht!" auf der Gitarre. w Hornberger sprach den Weihnachtssegen. Glühwein, Punsch und Gebäck, das die Gastgeberfamilie bereitstellte, wärmte die Christen auf. Die Organisatorin freut sich über etliche Stamm-Gastgeber, die in diesem Jahr wieder mitmachen. Nur zwei Abende konnten nicht besetzt werden und die Wochenenden sind ohnehin frei.