Sie machten sich unter anderem auch ein Bild von der Praktikumsstelle von Natalie Kübler (Dritte von rechts) im Kindergarten Oberwaldach (von links): Simon Axt, Norbert Beck, Natalie Kübler und Bürgermeister Heinz Hornberger (ganz rechts). Foto: Karjoth

Werkrealschüler versuchen sich im Kindergarten, im Autohaus und als Pflegekräfte im Praktikum.

Waldachtal - Seit Montag heißt es für 34 Kinder aus zwei achten Klassen der neuen Werkrealschule Dornstetten nicht zu lernen, sondern zu arbeiten und den Ernst des Lebens zu schnuppern: Es ist Praktikumswoche.Mit einem Begleitschreiben der Schule hatten sich die Schüler im Vorfeld auf den Weg gemacht, ihre Wunschfirma mit ihrem Wunschberuf zu suchen. Dieses war für Norbert Beck, Landtagsabgeordneter und Bürgermeister von Baiersbronn, Anlass, die Kinder an ihren Praktikumsplätzen aufzusuchen. Begleitet wurde er von Simon Axt, Vorsitzender der CDU Waldachtal, Bürgermeister Heinz Hornberger und dem Rektor der Werkrealschule, Hermann Friedrich.

Schülern an ihren Praktikumsplätzen besucht

Vier Stationen hatten sie sich ausgesucht. Den Kindergarten Oberwaldach, den Netto-Markt in Salzstetten, das Alten- und Pflegeheim Palmenhof in Dornstetten und eines der vielen ausgesuchten Autohäuser. Beck und Axt wollten sich für ihre politische Arbeit ein Bild von den Schülern an ihren Praktikumsplätzen machen, aber auch zum Thema Werkrealschule allgemein. Sie führten Gespräche mit den Praktikanten, beobachteten sie bei ihrer Arbeit und sprachen mit den Verantwortlichen des Betriebs.

Natalie Kübler (14) aus Cresbach versuchte sich in der Drachengruppe des Kindergartens Oberwaldach. Für sie schloss sich der Kreis, denn sie besuchte einst eben diesen Kindergarten. Ihr damaligen Erzieherinnen waren Bärbel Möhrle und Sybille Schmid, die sie jetzt ausbildeten. Natalie Kübler kann sich gut vorstellen, diesen Beruf auszuüben. Als zweitältestes von fünf Kindern hatte sie bereits genug Gelegenheit, "Kindsmagd" zu spielen.

Spaß machte es Vanessa Gletter (13) aus Lützenhardt als Einzelhandelskauffrau im Netto Salzstetten. Laut Filialleiterin Isolde Schweizer machte sie sich an den ersten zwei Tagen gut, sie war aber abends schon etwas müde.

Nachdem Praktikum gibt es eine Berufsberatung

Skeptischer gaben sich Katrin Steblau (14), Melanie Wirsum (13), beide aus Dornstetten, und Milena D’Avino (14) aus Tumlingen. Sie waren als Pflegekräfte im Palmenhof eingesetzt. Sicherlich kein Zuckerschlecken, wenn sie sich auch nach Meinung von Heimleiter Wolfgang Tröger gut anstellten.

Vor einer beruflichen Entscheidung wollen sie erst einmal ein zweites Praktikum absolvieren. Nach diesem folgt zusätzlich noch eine Berufsberatung, so Rektor Friedrich. Freuen konnte er sich über das Angebot von Tröger zu einer zukünftigen Bildungspartnerschaft des Palmenhofs mit der Werkrealschule.

Die Politiker mit Rektor Friedrich besuchten noch eines der Autohäuser, denn viele Berufswünsche lauteten auf Mechatroniker. Erfreut berichtete Friedrich von acht Meldungen zu sozialpflegerischen Berufen und einem als Polizist.