Hans Georg Rothfuß hat ein Modell der Kapelle Brachfeld geschaffen. Details wie eine Sitzbank für der Kapelle und der Innenraum lassen staunen. Fotos: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Kunst: Dem Waldachtaler Holzkünstler Hans Georg Rothfuß ist ein eindrucksvolles Werk gelungen

Der Waldachtaler Kapellen-Baumeister Hans Georg Rothfuß hat mit der Brachfeld-Kapelle ein imposantes Modell geschaffen, das Bewunderung hervorruft. Das Original bei Hopfau gilt als Geheimtipp für Ausflügler und gläubige Christen.

Waldachtal-Lützenhardt. Inspirieren lassen hat sich der aus Haiterbach stammende und mit Familie in Lützenhardt wohnende Holzkünstler bei Besuchen mit seiner Frau Anneliese und seiner Tochter Marion in der Brachfeld Kapelle im Sulzer Stadtteil. Von dort genießt man eine herrliche Aussicht auf die Schwäbische Alb.

In mehr als 200 Arbeitsstunden hat der 81-jährige gelernte Schreiner ein 60 auf 40 Zentimeter großes Modell aus Kiefern-Holz geschaffen. Das fertige Werk im Maßstab von etwa 1:10 steht auf einer Holzplatte. Mehr als 200 Arbeitsstunden investierte Hans Georg Rothfuß in die Nachbildung der schmucken Kapelle, die im Original 7,25 Meter lang und 5 Meter breit ist. Die Firsthöhe beträgt 5,80 Meter und der Glockenturm 2,25 Meter. Wer ins Innere des Modells blickt, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus: Beeindruckend gestaltete der Waldachtaler das Interieur mit effektvoller Beleuchtung, 24 Stühle aus Balsa-Holz, Altar mit Altarkreuz und indirekter Hintergrund-Beleuchtung sowie die farbigen Kirchenfenster aus Eichenholz. Eine Holzdecke ziert das Innere. Authentisch: Auch eine kleine Glocke, die übrigens aus Innsbruck stammt, baute er in den Glockenturm des Modells ein. Rothfuß hat es als Herausforderung empfunden, die Schrägen im Altarraum originalgetreu nachzubauen.

Brachfeld Kapellenverein-Kassierer Klaus Mutschler aus Hopfau, und seine Frau Sigrid sind 2018 im Albstadl in Engstingen/Schwäbische Alb auf den Schwarzwälder Holzkünstler aufmerksam geworden und haben von ihm das Modell einer Zillertaler Kapelle erworben. Bei dieser Begegnung luden sie die Waldachtaler Künstlerfamilie zur Besichtigung der Brachfeld Kapelle und zu Kaffee und Kuchen ein.

Originalgetreues Modell

Mutschlers beauftragten dann den Modellbauer mit der Nachbildung der Brachfeld Kapelle, die fast drei Monate in Anspruch nehmen sollte.

Das originalgetreue Modell, so Mutschler gegenüber unserer Zeitung, soll im Wohnhaus der Mutschlers einen besonderen Platz einnehmen. Übrigens: Auf dem Grundstück der gebürtigen Brachfelderin Sigrid Mutschler konnte der Kapellenverein den Bau des sakralen Gebäudes auf der Hochebene am Rande des Schwarzwaldes realisieren. Die Familie Klaus und Sigrid Mutschler stiftete die Glocke und den Opferlichterbaum.

D er rührige Kapellen-Verein (aktuell 28 Mitglieder) ließ sich von den Gedanken leiten "Gott zur Ehre und den Menschen zum Nutzen", als in zweijähriger Bauzeit von Mai 2014 bis Juni 2016 die schmucke Kapelle errichtet wurde. Geschaffen wurde ein Ort der Stille, der Begegnung und der ökumenischen Gemeinschaft. Das Kleinod soll für alle christlichen Konfessionen offen sein. "Auch für einzelne Menschen, die Stille suchen oder in einer persönlichen Krise sind, hat die Kapelle auf dem Brachfeld stets eine offene Tür. Sie sollen hier einen Platz haben, an dem sie zur Ruhe finden, vor Gott ihr Herz ausschütten und wo sie um Heilung oder Hilfe beten können. Es ist ein Ort zur Besinnung, für neue Orientierung und um Kraft zu schöpfen.

Eine Gebetswand

Die Gebetswand ermöglicht dem Besucher, seine Sorgen und Nöte in Worte zu fassen und zu Jesus Christus zu bringen. Der Opferlichterbaum bietet Gelegenheit, zum Gebet auch eine Kerze zu entzünden. Das hinterleuchtete Altarkreuz symbolisiert, dass durch die tiefste Not des Todes Jesu die Rettung für die Menschen hervorleuchtet, und dass Gott auch in das persönliche Dunkel wieder Licht bringen. kann. Farbige Kapellenfenster von Andreas Linnenschmidt Glas & Mosaik aus Baden-Baden-Steinbach vermitteln eine tiefe Kraft der Farben und Formen. Hans Georg Rothfuß hat all diese Details in seine Nachbildung einfließen lassen. Draußen vor der Kapelle, dies hat der Waldachtaler Holzkünstler auch berücksichtigt, locken Sitzbänke und eine ganze Sitzgruppe zum Verweilen, Schauen oder auch zum Picknick. Auch im Winterhalbjahr lädt die beheizte Kapelle zum Aufenthalt ein.

Rothfuß will weitere Kapellen bauen, insbesondere die eindrucksvolle Hauskapelle vom Zellberger Almstüberl im Zillertal. Dazu hat er eine besondere Verbindung. Der Holzkünstler lässt es sich nicht nehmen, jedes Jahr das Original auf mehr als 1840 Meter Höhe in den Zillertalen Alpen zu besuchen. "Da bin ich dem Herrgott ein Stück näher", erklärt der 81-Jährige, der am Alm-Kirchtag, (1. September), zuletzt seine Modelle im beliebten Lokal an der Zillertaler Höhenstraße ausstellte.

Die Kapelle Brachfeld liegt drei Kilometer von Hopfau entfernt auf einer Hochebene in Richtung Brachfeld.