Florian Kronenbitter Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Karriere: Florian Kronenbitter aus Salzstetten leitet mit erst 34 Jahren eine IT-Abteilung bei der Porsche-Tochter MHP

Waldachtal-Salzstetten. Von der Hauptschule zum Master und Head of IT – zielstrebig schaffte Florian Kronenbitter aus Salzstetten diesen Höhenflug. Neben seinem herausfordernden und verantwortungsvollen Job in der Wirtschaft studierte er knapp zehn Jahre berufsbegleitend. Ein enormer Kraftakt.

Anfänglich sah es überhaupt nicht nach einer Bilderbuch-Karriere aus. In der Metallfachschule dachte Kronenbitter ans Aufgeben. Heute leitet der 34-jährige als Head of IT die Information Technology des Porsche-Unternehmens MHP in Ludwigsburg und ist Chef von 24 Mitarbeitern.

Mit Willensstärke und eiserner Disziplin bestritt Kronenbitter ehrgeizig seinen schulischen und beruflichen Weg. Empathie ist neben IT seine Stärke: Der Salzstetter ist ein kommunikativer Typ. Mittlerweile ist er weltweit unterwegs, spricht perfekt Englisch. Geschäftlich lernte er alle Kontinente der Welt kennen. Seine Eltern Franz und Ramona Kronenbitter und seine Schwester Anna Lena sind mächtig stolz auf den Sohn und Bruder und haben ihm eigens eine Gratulations-Tafel aufgestellt.

Mit seiner Heimatgemeinde ist Kronenbitter sehr verbunden: "Für mich war schon früh klar, dass mein Lebensmittelpunkt trotz internationalen Reisen Salzstetten bleiben wird", sagt der IT-Manager. Aus diesem Grund hat er sich auch bereits mit 25 Jahren entschieden, in Salzstetten das Haus seiner Großeltern umzubauen. Als Kind verbrachte er viel Zeit bei Oma und Opa, was zu einer besonderen Verbindung zu dem Haus, den Nachbarn und dem Umfeld führte. "Gerade weil ich viel unterwegs bin, ziehe ich unheimlich viel Energie aus den Aufenthalten in meinem Zuhause", meint Kronenbitter und unterstreicht: "Nach Hause kommen ist bei mir selbstverständlich mit dem Treffen mit meiner Familie und Freunden verbunden, was für mich wichtig ist. Das sind meine Wurzeln und sie geben mir den notwendigen Halt, wenn es im Geschäft oder früher während des Studiums mal wieder etwas stürmischer hergeht."

Computer sind Kronenbitters Welt. Schon als Jugendlicher verbachte er viel Zeit am PC. Als 14-jähriger kam es ihm in den Sinn, Fachinformatiker zu werden. Aufgrund der Empfehlung des Berufsberaters der Agentur für Arbeit sei er aber in den Fachbereich Metall der Technischen und Hauswirtschaftlichen Schule in Horb gekommen. "Das war die Hölle für mich", sagt Kronenbitter, "weil es fernab von meinem Berufswunsch war." Dennoch machte er in zwei Jahren an der Berufsschule Metall die Mittlere Reife. "Ab diesem Zeitpunkt war ich top, als ich das Ziel vor Augen hatte", erinnert sich Kronenbitter. Er bemerkte, dass mehr in ihm steckt: "Schon früh habe ich gespürt, dass ich sehr viel kann und ich mich hocharbeiten muss, um meine Persönlichkeit voll entfalten zu können." Und: "Die Erfolgsgefühle haben mich tatsächlich süchtig gemacht, weiter zu wachsen."

Von Homag in Schopfloch bekam der Salzstetter die Zusage, ab 2001 eine Ausbildung zum Fachinformatiker zu machen. Anschließend arbeitete er als System-Administrator. Drei Jahre studierte er für den Bachelor IT-Business-Projekt-Management an der württembergischen Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie in Stuttgart. 2012 nahm Kronenbitter dann neben seiner Teamleiter-Aufgabe bei Homag ein BWL-Studium auf und schloss dieses 2015 als Bachelor in Betriebswirtschaftslehre an der Steinbeis-Schule in Berlin ab. Zudem bekam Kronenbitter ein Stipendium der CIO-Stiftung. Zwei Jahre lang fuhr er an den Wochenenden zum Studium nach Düsseldorf. Einen Großteil seines Urlaubs investierte er in den Abschluss der internationalen Module an den Partner-Universitäten in Indien, USA und China.

Seit Mai 2016 verantwortet Kronenbitter einen Fachbereich bei MHP. "Die Geschäftsführung hat mir als jungem Mitarbeiter die Chance gegeben, im Alter von 32 Jahren verantwortlich die IT-Abteilung und Digitalisierung mit 24 Mitarbeitern zu führen und voran zu treiben." Im Oktober erreichte der Salzstettener dann nach seinem MBA-Studium mit dem Master of Business Administration einen akademischen Grad. Gerade jetzt profitiere er von seinem einwöchigen Besuch der Columbia University in New York: "Das waren so geile Professoren. Denen bist du an den Lippen gehängt. Das waren lehrreiche Zeiten", schwärmt der 34-Jährige.