Die Unternehmensgruppe Fischer baut bei ihren Auszubildenden und Studierenden auf digitale Kompetenz. Foto: Studnar Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Unternehmensgruppe Fischer fördert gezielt den Umgang mit modernen Medien / Verantwortungsbewusster Umgang

Laut dem Ausbildungsreport 2019 des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) fühlt sich fast die Hälfte aller Azubis nicht ausreichend für digitale Technologien qualifiziert. Das ist bei der Firma Fischer anders, dafür hat das Tumlinger Unternehmen einen ganzen Maßnahmenkatalog ausgearbeitet.

Waldachtal-Tumlingen. Lediglich 54 Prozent der Befragten sehen sich gezielt auf Digitalisierung und Automatisierung vorbereitet, so die Erkenntnis des DGB. In Tumlingen hat man bei der Unternehmensgruppe Fischer längst die Zeichen der Zeit erkannt. Neueinsteiger erhalten dort wichtige Informationen zur Digitalisierung bereits vor dem Einstieg ins Unternehmen und viele zusätzliche auf dem weiteren Berufsweg.

Einen ausführlichen Online-Knigge haben sie Anfang September am Fischer-Hauptsitz in Tumlingen bereits absolviert, nun lernen die 40 neuen Auszubildenden und Studierenden bei Fischer ihren sogenannten Digital Workplace kennen: Eine Arbeitsplattform, die alle wichtigen Informationen und Prozesse abbildet und damit die Zusammenarbeit fördert.

Künftig werden die Nachwuchskräfte über die technischen Systeme miteinander kommunizieren, arbeiten und Prozesse verbessern. Das Beste daran: Sie sind der erste Jahrgang, der seit Einführung des Digital Workplace ins Unternehmen einsteigt, und leisten damit digitale Pionierarbeit in der Ausbildung. Schon jetzt freuen sie sich, mit der Arbeit loszulegen. "Es macht richtig Spaß, weil man mit dem Programm so viel machen kann und darf", sagt einer der Neueinsteiger. Was er meint, sind die "Azubi-internen Chats", in denen neben Informationen und Dokumenten auch immer wieder unterhaltsame Bilder ausgetauscht werden. Das wird nicht nur geduldet, sondern ist ausdrücklich erlaubt, sorgt es doch, ebenso wie bei den erfahrenen Kollegen, für ein positives Miteinander. Eine wichtige Grundlage für erfolgreiche Zusammenarbeit im Team.

Die mobilen Endgeräte dafür haben sich die Nachwuchskräfte bereits im Frühjahr ausgesucht. Alle Auszubildenden und Studierenden erhalten ihr eigenes Tablet – unabhängig vom Tätigkeitsfeld. Denn: In den kaufmännischen Berufen arbeitet das Unternehmen ebenso zeitgemäß wie in der Lehrwerkstatt, wo Aufgaben sowie Anleitungen dem technischen Nachwuchs digital zur Verfügung stehen. Die Geräte dürfen die Auszubildenden auch für private Zwecke nutzen – und bei Interesse nach ihrer Ausbildung gegen einen geringen Aufpreis übernehmen. Eine personalisierte Tasche rundet das Willkommensgeschenk ab und vermeidet Verwechslungen.

Das Vertrauen in einen verantwortungsbewussten Umgang mit den firmeninternen neuen Medien hat sich im Ausbildungsteam bewährt. Bei Projekten, wie der Vorbereitung des Azubi-Infotages im Juli, nutzten die Auszubildenden und Studierenden ihre digitale Arbeitswelt, um sich online abzustimmen, Aufgaben zuzuweisen und Dateien auszutauschen oder gemeinsam zu bearbeiten.

Ihre digitalen Kompetenzen bauen sie dabei stetig aus: bei IT-Schulungen wie auch selbstständig im Rahmen von Projekten. So etwa Mitte August, als sie gemeinsam mit Auszubildenden und Studierenden der Allgaier SE die "fischertechnik Lernfabrik 4.0" weiterentwickelten. Oder beim Abiturientenforum, bei dem die Tumlinger Nachwuchskräfte mit Experten sowie Schülern von sieben Gymnasien das Thema "Online first – macht Digitalisierung Schüler schlauer?" diskutierten.

Über die Vermittlung digitaler Kompetenzen hinaus engagiert sich Fischer für seinen Nachwuchs: Eine intensive Betreuung, Auslandsaufenthalte und verantwortungsvolle Aufgaben sollen die Auszubildenden befähigen, sich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln. Hinzu kommt ein attraktives Arbeitsumfeld mit hauseigenem Fitness-Studio und Sterneküche im Betriebsrestaurant am Hauptsitz in Tumlingen.