Bescheidene Freude über eine hohe Auszeichnung: Am vergangenen Montag wurde Heinz Hornberger von seinem Bekannten, Ministerialdirektor des Landesinnenministeriums Herbert O. Zinell, das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Foto: Rommel

Der Waldachtaler Bürgermeister wird für sein außerordentliches ehrenamtliches Engagement in Stuttgart ausgezeichent.

Waldachtal - Bundespräsident Joachim Gauck hat dem Waldachtaler Bürgermeister Heinz Hornberger für sein außerordentliches ehrenamtliches Engagement und seine Verdienste um das Gemeinwohl das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Er ist der Mann der ersten Stunde. Kein anderer hat die Gesamtgemeinde Waldachtal so geprägt. Seine Lebensleistung wurde nun mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande bedacht. Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten übt sich Bürgermeister Heinz Hornberger dennoch in Bescheidenheit: "Man freut sich im Stillen", heißt es aus dem Bürgermeisterbüro. Wer ihn vorgeschlagen hat? Die Frage hat der Bürgermeister bis dato noch nicht vollständig geklärt und hält sich deshalb bedeckt.

Erfahren hat er von der Auszeichnung schon am 25. November des vergangenen Jahres. Am vergangenen Montag fand nun die Verleihung im Innenministerium in Stuttgart statt. Hornberger bat um einen kleinen Rahmen – nur zehn Leute waren anwesend, unter anderen seine Frau.

Mit 26 jüngster Bürgermeister in Baden-Württemberg

Die hohe Auszeichnung wurde ihm auf eigenen Wunsch vom Amtschef des Innenministeriums, Ministerialdirektor Herbert O. Zinell mit Glückwünschen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann – Hornberger kennt den ehemaligen Schramberger Oberbürgermeister persönlich gut.

"Mit der Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande wollen wir das außerordentlich hohe ehrenamtliche Engagement für die Menschen in Waldachtal, im Schwarzwald und für unser Land Baden-Württemberg als Lebensleistung würdigen", sagte Zinell.

Bei seinem Amtsantritt im Jahr 1974, zunächst als Amtsverweser in Waldachtal, sei Bürgermeister Hornberger mit 26 Jahren der jüngste Bürgermeister im Landkreis Freudenstadt und auch im Land Baden-Württemberg gewesen, und am 24. September 2006 sei er zum fünften Mal wiedergewählt worden.

Seit Ende 1979 sei er Mitglied im Kreistag, seit 21. Februar 2000 erster stellvertretender Vorsitzender des Kreistages und Vorsitzender der CDUFraktion seit 2000.

"Es war mit großen Schwierigkeiten verbunden, die neu gebildete Gemeinde Waldachtal zu leiten, deren einzelne Ortsteile strukturell völlig unterschiedlich waren", betonte Zinell. Hornberger habe zunächst eine gemeinsame Verwaltung für die inzwischen 6000 Einwohner zählende Gemeinde aufbauen müssen – 1974 waren es 4700.

Zahlreiche Baumaßnahmen zur Verbesserung der vorhandenen, aber auch zur Schaffung von neuen Infrastruktureinrichtungen seien in Angriff genommen worden. Auch die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde sei beachtlich.

Neben dem Weltmarktführer "fischer" engagieren sich in Waldachtal eine Vielzahl weiterer gewerblicher Firmen, Handwerksbetriebe, Reiseunternehmen, Gesundheits- und Tourismusbetriebe, die attraktive Arbeits- und Ausbildungsplätze böten.

Seit Beginn seiner kommunalpolitischen Tätigkeit habe sich Hornberger intensiv um den Aufbau eines leistungsfähigen Kur- und Fremdenverkehrswesens in der Gesamtgemeinde Waldachtal gekümmert. Aus einem ländlich geprägten Dorf sei ein Kurort mit attraktiven Angeboten geworden.

"Ein großer Wunsch Hornbergers ist bis heute aber leider nicht in Erfüllung gegangen: ein zentrales Rathaus und die Zentralisierung von öffentlichen Einrichtungen", sagte der Amtschef des Innenministeriums. Aufgrund der aktuellen Finanzsituation sei eine Lösung nicht in Sicht. Das Zusammenwachsen zu einer einheitlichen Identität werde in Waldachtal daher wohl noch länger dauern als in anderen Gemeinden.

Bürgermeister Hornberger habe dafür jedoch eine gute Grundlage gelegt und wichtige Beiträge geleistet.

Zinell: "Steter Einsatz für die sozial Schwächeren"

"Ausdrücklich muss darauf hingewiesen werden, dass bei Herrn Hornberger trotz des erheblichen zeitlichen und persönlichen Aufwands als Bürgermeister ein beeindruckendes ehrenamtliches Engagement vorliegt, das nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit seinem Hauptamt steht", unterstrich Zinell.

Seit der Gründung 1980 und damit seit über 30 Jahren sei Hornberger Erster Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Waldachtal, Gründungsinitiator des Waldachtaler Krankenpflegevereins und Mitglied im Stiftungsrat der Professor Artur Fischer Stiftung, die sich vorbildlich um soziale Belange der Gemeinde kümmere. Heinz Hornberger setze sich stets vehement für die sozial Schwachen und gesellschaftlich Ausgegrenzten ein.

Über die Platzierung der kleinen Schatulle hat sich der Bürgermeister noch keine Gedanken gemacht. Er werde aber einen geeigneten Platz finden, genau wie für die Urkunde, die nun gerahmt werden will.